waltmushuʃe(n) Jtem Emel vonn wegen henn vlme(r)s Ließ oͤffen(n)
vlme(r) die clage kon waltmußhuʃen an jne gelegt hatt
redt als er der kuwe halb(en) geʃchuldiget wer / es wer
jme ein kuwe in ʃynem zins den er/dan(n) auch
vßgeracht hett geʃtorben(n) / das wer jme leyt ge-
weʃt die zit vnd noch vnd es wer dan(n) das kon
bybrecht das er vlm(er) die kuwe ʃelbs v(er)derbt hett
Hofft er Jme nůʃt vmb ʃin furderung ʃchuldig
zu ʃin / Rudiger von wegen kon waltmußhuse(n)
redt hen vlm(er) wer zu kon vnd ʃin(er) huʃfr(au) komen(n)
vnd frundtlich gebet(en) das kon jme die kuwe woͤlt
lyhen / hett jme kon geantwort er woͤll ʃie jme
gern lihen aber er vlm(er) vnd ʃin huʃfr(au) wer(e)n
etwan(n) loiß vnd verʃoͤrgten jme das vehe nit
alʃo hett hen vlm(er) noch mee gebet(en) wie vor
er woͤll ʃie v(er)ʃorgen(n) mit vlys als er nů
die kuwe gehabt hett(en) ʃie ʃich zu ziten entbůnd(en)
vnd ein ander geʃtoʃʃen(n) darzu kon zu hen vlmer(e)n
geredt jne beducht er wer loiß jn ʃachen das
er jme die kuwe baß v(er)ʃoͤrgt zu dem kons huß-
frauwe wer auch ein mal komen(n) das ʃich
die zwoͤ kuwe geʃtoʃʃen hett(en) / vnd hen vlmers
huʃfrauwe hett zu kons Huʃfr(au) geʃagt ʃie ʃoͤll vß
dem ʃtall gen jme tuʃenthiener namen(n) nů
wer die ʃelb ʃach bliben ʃten bis als lang die kuwe
geʃtorben wer / do es kon gewar wer wurd(e) do ʃy
die kuwe bynne(n) ein(er) ʃtund doit vnd lebendig ge-
weʃt vnd zu der zitt wer ein man(n) zum huß
jnne(n) gang(en) vnd geʃehen die zwo kuwe vff ein
and(er) liegen das ein die ander erwoͤrgt hett
hen vlm(er) hett auch die doit kuwe laiʃʃen den velt
Emel für Henne Ulmer ließ die Klage öffnen, die Kon Waldmannshausen gegen ihn geführt hat und sagt: Weil er wegen der Kuh beschuldigt wurde. Es war ihm eine Kuh, die er als Abgabe zu leisten hatte und dies auch tat, gestorben. Das tat ihm damals leid und es tue ihm noch leid. Und wenn nicht Kon den Beweis erbringe, dass er, Ulmer, die Kuh selbst geschädigt hatte, so hofft er, ihm nichts auf seine Forderung hin schuldig zu sein. Rudiger für Kon Waldmannshausen sagt: Henne Ulmer kam zu Kon und seiner Ehefrau und hat freundlich gebeten, dass Konrad ihm die Kuh leihen wolle. Da hat ihm Konrad geantwortet, er wolle sie ihm gerne leihen. Aber er, Ulmer und seine Frau, waren weg und versorgten ihm das Vieh nicht. Darauf hatte Henne Ulmer noch mehr gebeten wie zuvor - er wolle sie mit Fleiß versorgen. Als er nun die Kuh hatte, haben sie sich los gemacht und einander gestoßen. Dazu hat Kon zu Henne Ulmer geredet: Ihm scheine, er wäre nachlässig in den Sachen, dass er ihm die Kuh besser versorge. Zudem war Kons Ehefrau auch einmal dorthin gekommen, als sich zwei Kühe gestoßen hatten. Und Henne Ulmers Ehefrau hatte zu Kons Ehefrau gesagt, sie solle aus dem Stall gehen in tausendundeinem Namen. Nun hat die Sache so lange pausiert, bis die Kuh starb. Als es Kon merkte, da war die Kuh innerhalb einer Stunde gestorben. Und zu der Zeit war ein Mann zum Haus hineingegangen und hat die zwei Kühe gesehen, die aufeinander lagen, so dass die eine die andere erdrückt hat. Und Henne Ulmer hat die tote Kuh vom Feldmetzger
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 202v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-202v-1/pagination/17/ (Abgerufen am 01.11.2024)