das fienhen geʃtund der entphang(en) iij gld / vnd als
fienhen melt hett er jme wid(er) iij gld bracht als
er jme geluhen hett / ʃagt er alʃo es wer merglich
dem Richt(er) vnd vmbʃtend(en) • das keyn(er) daʃʃelb gelt
das eyn(er) entlehent wider mag brengen ʃo er anders
das vß gebe vnd mit händelt / Hofft das fienhens
jnred ʃoͤll jne nit Hindern / fyenhen Ließ reden(n)
ʃo finth nit ab woͤll ʃten ʃo hofft er das finth jme
dieʃelben geluhen gld wider geben ʃoͤll des er v(er)mey(n)t
als gut ʃoll(e)n ʃin geweʃt als pet(er) finten v(er)ʃatzt(en) gld
alßdan(n) woͤll er beʃteh(e)n die v(er)ʃatzt(en) gld jme wid(er) zugebe(n)
ʃtaltz zurecht / peter finth hofft wie vor des mee er ʃoͤll
nit gedrung(en) ʃin die entlehent(en) iij gld wid(er)zugebe(n)
Ad ʃocuis f(a)c(tum) ʃond(er) derʃelb(en) entlehent(en) glich werung ʃtaltz zurecht
Jtem cleʃgin weber als kirchenmeyʃt(er) legt jnn ein nottaͤl
vnd begriff alʃo luten(d) wie nach volgt
Ecc(les)ia Nach dem jrtum vnd ʃpenn(e) zuʃchen(n) den kirchenmeyʃtern(n)
wernh(er)s cles zu winternh(eim) an ey(m) vnd wernhers cleʃen am ander(e)n teyl
Vertrag geʃwebt darvmb ʃie von beydenteyln zu winternh(eim) am
recht(en) gehandelt haben nemlich betreff(en) ein Som(m) gelts
von martmeyʃt(er) zu mentz herkome(n) vnd fůnfftzehen
gld darvon cles geben ʃoͤlt xviij alb vnd am and(er)n
betreff(en) xxvj gld die der gnant cles der kirche(n) zů
winternh(eim) ʃchuldig iʃt / deʃʃelbig(en) jrtůms vnd geʃpenn(e)
halb(en) die kirchenmeyʃt(er) vnd cles von beydenteyln ʃich
zu ey(m) gutlichen v(er)trag v(er)williget haben(n) vor gerhart knebeln(n)
von katzenelnbog(en) diʃe(r) zitt Schult(heiß) hie zu winternh(eim) / hen
antzen vnd Rytz hartma(n) ʃie ʃolich(er) geʃpenn halb(en) gutlich(en)
zuu(er)trag(en) / wie vnd wes wir obg(e)n(ann)t(en) ʃie des v(er)trag(en)
iʃt von den beyden parthyen(n) v(er)williget dabÿ zulaiʃʃe(n)
dem nach ʃo haben wir die g(e)n(ann)t(en) parthien mit jre(r)
beyder gut(en) wiʃʃen vnd willen(n) v(er)trag(en) vnd ent-
dass Henne Fye die empfangenen 3 Gulden gestehe. Und wenn Henne Fye anführt, er hätte ihm die 3 Gulden wiederbringen sollen, die er ihm geliehen hat, darauf sagt er: Es sei dem Richter und den Umständern bekannt, dass keiner dasselbe Geld, das jemand geliehen hat, zurückbringen kann, wenn er es anders ausgebe und damit handelt. Er hofft, dass die Widerrede von Henne Fye ihn nicht hindern soll. Henne Fye ließ reden: Wenn Finthen keinen Abstand von seiner Klage nehmen wolle, so hoffe er, dass Finthen ihm dieselben geliehenen Gulden wiedergeben soll, von denen er meint, dass sie genauso gut waren wie die von Peter Finthen versetzten Gulden. Dann wolle er ihm die versetzten Gulden besorgen und wiedergeben. Das legt er dem Gericht vor. Peter Finthen hofft wie zuvor und weiter, er solle nicht gezwungen sein, die geliehen 3 Gulden zurückzugeben, sondern welche gleicher Währung wie die entlehnten. Das legt er dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Clesgin Weber als Kirchenmeister legt einen Zettel vor, der lautet wie folgt: Es gab Irrtümer und Spannungen zwischen den Kirchenmeistern zu Winternheim auf der einen und Cles Werner auf der anderen Seite bestanden haben, weswegen sie von beiden Seiten zu Winternheim vor Gericht verhandelt hatten, nämlich betreffend eine Summe Geld, die vom Marktmeister zu Mainz herrührt und 15 Gulden, von denen Cles 18 Albus geben sollte und zum zweiten wegen 26 Gulden, die der genannte Cles der Kirche zu Winternheim schuldig ist. Wegen dieser Irrtümer und Spannungen waren die Kirchenmeister und Cles von beiden Seiten her zu einem gütlichen Vertrag bereit und sich vor Gerhard Knebel von Katzenelnbogen, zurzeit Schultheiß hier zu Winternheim sowie Henne Antz und Ritz Hartmann in den Streitsachen gütlich zu vertragen. Und es dabei zu lassen wie wir, die Genannten sie vertragen; dem stimmten beide Parteien zu. Darauf haben wir die genannten Parteien mit dem guten Wissen und dem Wollen beider vertragen und wir entscheiden
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 207, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-207-1/pagination/14/ (Abgerufen am 03.12.2024)