Darůff Rudiger vonn weg(en) henn grabenmechers
redt es fund ʃich in der clag das hen g(ra)benmech(er) hen
frůoffen ein acker v(er)kaufft hett nů wer der wider-
teyl des kauffs nit abredig das neme er an hofft
das hen fruoff ʃoͤll die gifft auch vffnemen(n) vonn
hen grabenmecher(e)n dan(n) er ʃtűnd ʃampt ʃin(er) huʃfr(au)
zugegen vnd wer der gifft zutuͤn butig nach orde-
nuͤngs recht(en) / es wer dan(n) das hen grabenmech(er) be-
zuͤgt wűrd vo(n) henn fruoffs das erß zutun nit
mechtig wer ʃtaltz zu recht / Henn frůffs Ließ wie
vor des mee er neme an das hen g(ra)benmech(er)
nit abredig das er kein vatt(er) jm gut wer
Nach anʃprach antwort beydert(eil) furbreng(en) vnnd
rechtʃetzen S(e)n(tenti)a brengt hen grabenmech(er) bij das er
ein vatt(er) ʃij in den gutern / ʃo ʃall henn fruoffs die
werʃchafft von jme nemen / hen g(ra)benmech(er) fragt
qu(ando) S(e)n(tenti)a vt moris ambo verbott
Zuʃch(en) peter groiʃʃeln von der kirchen weg(en) eins vnd
gel(engt) wentzgis gretg(in) andersteyls jʃt gelengt an das
nehʃt gericht nach pfingʃt(en) ʃicuͤt hodie ambo v(er)bott
erf(olg)t Jtem kruʃen jeckel von ober Jngelnh(eim) erf(olg)t Steffans
henchen vffs buch
Jtem philips hert redt es ʃoͤll Steffans heng(in) jme
vffgeholt jars iiiiɉ lb adc(om)put(ationem) zu gult geben von ey(m) huß
phil(ipp) hert jm dieffen hoiff die geb er nit vnd ʃtund das huß
noch zu ʃin hand(en) • ob erß nit mocht wid(er)nemen(n)
S(e)n(tenti)a ja ʃi ita eʃt
Jdem Jdem redt adam von partenh(eim) ʃoͤll jme jars x ß hlr
vff geholt geben von ey(m) huß am born das harnes emerichs
geweʃt wer • vnd jme wurd ʃin gult nit ʃo ʃtůnd {...}
Darauf sagt Rudiger für Henne Grabenmacher: Es finde sich in der Klage, dass Henne Grabenmacher Henne Fruhoff einen Acker verkauft habe. Nun leugne die Gegenseite den Kauf nicht. Das lasse er festhalten und er hofft, dass Henne Fruhoff die Übergabe auch von Henne Grabenmacher annehmen soll. Denn er sei mitsamt seiner Ehefrau anwesend und bereit die Übergabe gemäß der Rechtsordnung zu machen. Es sei denn, dass Henne Grabenmacher durch Henne Fruhoff bewiesen wird, dass er nicht die Macht habe, das zu tun. Das legt er dem Gericht vor. Henne Fruhoff ließ es bei der Aussage zuvor und sagt weiter, er lasse festhalten, dass Henne Grabenmacher nicht leugne, dass es kein Vater-Gut sei.
Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzung ergeht das Urteil: Bringt Henne Grabenmacher den Beweis, dass er in den Gütern ein Vater sei, so solle Henne Fruhoff die Einsetzung von ihm nehmen. Henne Grabenmacher fragt: Wann? Urteil: Wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.
Zwischen Peter Größel für die Kirche auf der einen und Grete Wentzgis auf der anderen Seite ist es verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag nach Pfingsten. Beide festgehalten.
Jeckel Kruse von Ober-Ingelheim hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Hengin Steffan gemäß dem Buch.
Philipp Hirt sagt: Hengin Steffan solle ihm jährlich 5 ½ Pfund gegen Abrechnung als Gülte geben von einem Haus im Dieffenhof. Die gebe er nicht und das Haus sei noch in seinen Händen. Ob er es nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist.
Derselbe klagt: Adam von Partenheim solle ihm jährlich 10 Schilling Heller geben von einem Haus am Brunnen, das Emerich Harnes war. Und er erhalte seine Gülte nicht und das Haus stehe noch in seinen Händen
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 210, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-210-1/pagination/11/ (Abgerufen am 03.11.2024)