2 t(ag) Jtem Hen herpel hat ʃin 2 t(ag) geheyʃch(en) kůnd zufur(e)n
gein cleʃgin beckern
Bartolmus bend(er) Jtem Stuͤd von weg(en) fihen hens Ließ oͤffen die vffgabe
fihenhen(n) des ackers von Johannes dieln jme beʃcheen / gein Bartol-
můs bendern als er ʃich daruff gezogen Hatt redt daruff
ʃo ʃich fuͤnd in der gifft ɉ morg(en) den er fihenhen han
ʃoͤll das nem er an • vnd begert vom widert(eil) das er
die geʃworn meʃʃe(r) dar ʃtelt abzumeʃʃe(n) vnd zube-
ʃichtigen fund ʃich dan(n) das er wit(er) dan(n) den ɉ morg(en)
hett Bartolmůʃen zuʃten woͤll er jme wid(er) ʃtell(en)
vnd Bartolm(us) ʃoͤll billich die meʃʃer beʃtell(en) ʃo er cleg(er)
wer vnd in ʃin(er) cl(age) maiʃʃůng vnd ʃteinʃetzung an-
regt vnd beg(er)t hett • Hans Rampfus von weg(en) Bar-
tolmůs benders name an das die gifft jnhelt ɉ mo(r)g(en)
dan(n) fihenhen wer Bartolmuͤs vor hin nit geʃtendig
gewest das er wit(er) jnhett dan(n) ɉ morg(en) ʃond(er) er
hett geredt er hett ein acker kaͤufft mit ʃin geforch(en)
nů fund ʃich in der gifft das er ɉ morg(en) haben ʃoͤll
Bartolmůs hett ʃich auch v(er)williget hett er nit
ɉ morg(en) ʃo woͤll er Bartolm(us) • fihenhen von ʃynem
teyl geben das er ein ɉ morg(en) hett • vnd hofft das
fihenhen als wol die meʃʃer darbreng(en) ʃoͤll als er ʃtaltz
zu recht / fihenhen ließ red(en) dwil Bartolmůs v(er)meynt
das er an ʃynem halb(en) morg(en) Jnnhett das Jme zuʃtund
ʃo ʃoͤll er das bybreng(en) durch die meʃʃer ʃtaltz zurecht
Nach anʃproch antwort beydert(eil) furbreng(en) vnd Rechtʃetz(en)
S(e)n(tent)ia das beydteyl die geʃworn meʃʃer v(er)moͤg(en) ʃoͤll(e)n
zuʃch(en) jne den acker zu meʃʃen vnd ʃtein zuʃetzen an
welchem teyl ʃich dan(n) findt den ander(e)n vberarn hab
ʃoͤll den coʃt(en) gelt(en) • Bartolm(us) fragt qu(ando) S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen)
Henne Herpel hat seinen 2. Termin gefordert, um die Beweise beizubringen gegen Clesgin Becker.
Stude für Henne Fye ließ die Übergabe des Ackers öffnen, die ihm von Johannes Diel geschah, worauf sich Bartholomäus Bender bezogen hat. Er sagt darauf: Es findet sich in der Übergabe ½ Morgen, den er, Fye, haben soll. Das lässt er festhalten. Und er fordert von der Gegenseite, dass er die geschworenen Feldmesser beauftrage, das Feld abzumessen und zu besichtigen. Finde es sich dann, dass er mehr hat als den ½ Morgen, der Bartholomäus zustehe, so wolle er es ihm zurückgeben. Und Bartholomäus solle billiger Weise die Messer bestellen, da er der Kläger sei und in seiner Klage das Messen und Steinsetzen vorgeschlagen und gefordert hat. Hans Rampfuß für Bartholomäus Bender lässt festhalten, dass die Übergabe ½ Morgen beinhaltet, denn Henne Fye war zuvor nicht geständig, dass er mehr habe als ½ Morgen, sondern hat gesagt, er habe einen Acker gekauft mit seinen Abmessungen. Nun findet sich in der Übergabe, dass er ½ Morgen haben soll. Bartholomäus war auch zu folgendem bereit: wenn er nicht ½ Morgen hätte, so wolle er, Bartholomäus, Henne Fye von seinem Teil abgeben, so dass jener ½ Morgen hätte. Und er hofft, Henne Fye solle die Messer beibringen. Das legt er dem Gericht vor. Henne Fye ließ reden: Weil Bartholomäus meint, dass er, Henne Fye, an seinem halben Morgen etwas innehabe, das jenem zustehe, so solle er das beibringen sollen durch die Feldmesser. Das legt er dem Gericht vor.
Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Dass beide Seiten die geschworenen Messer bestellen sollen, zwischen ihnen den Acker auszumessen und die Steine zu setzen. Und bei welcher Seite es sich dann finde, dass sie die andere überfahren habe, die solle die Kosten bezahlen. Bartholomäus fragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 210v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-210v-1/pagination/25/ (Abgerufen am 28.10.2024)