Contz ʃwartz Jtem Contz ʃwartz ʃchuldiget henn belling(en) wie
henn belling das ʃie zwen hett(en) in eyn(er) gemeinʃchafft ein
huͤndert hemmel vnd ʃchäff vff der guldenbach kaufft
die herheym getrijben darvß ein teyl geʃtochen • vnd
ein teyl zu mentz vmb die xl conrad(en) in der nider
ʃcharn vmb die x vngeu(er)lich ye eyns vor x alb vnd
ʃthampfer(e)n vnder der oberʃcharn vmb die xxx eyns vor
ix alb v(er)kauͤfft vnd dem hoifma(n) ytzt zu wint-
huʃen bij den xl ʃchäff(en) vngeu(er)lich zu dryen mal(e)n
ye eins v(er)kaufft vor vij alb daʃʃelb gelt hett henn
belling vffgehaben(n) das er jme nit rechnuͤng dar von
thett ʃchedt jme xl gld / Daruff Stuͤd vonn(e)
wegen henn bellings geʃtůnd contz ʃwartzen nichts
ʃchuldig zu ʃin vnd als contz red(en) ließ ʃie hett(en) gemey(n)
ʃchaff vnd hemmel kaufft vß den ein teyl geʃtoch(e)n
vnd einteyl v(er)kaufft • dar jnn fund ʃich clerlich das
contz ʃin gut ʃelbs v(er)handelt hett darvmb wer jme
hen belling nichts ʃchuldig / es wer dan(n ) ʃach das contz
bybrecht das hen belling vß contzen teyl etwas v(er)han
delt hett / ʃuͦnʃt wer hen belling contzen von ʃyne(n) ʃelbs
gut nichts ʃchuldig zuu(er)rechen(n) / Daruff Contz hieʃch
hen belling(en) Ja oder ney(n) ob ʃie nit die ʃchaff lut ʃin(er)
clag v(er)kaufft vnd belling das gelt vffgehaben hett
Henn belling hofft ʃo<e>ll neyn od(er) ja zůtůn nit ʃchul
dig ʃin • vrʃach ʃo contz melt er hett das gelt an
dryen end(en) nemlich zu mentz an zweyn end(en) an
der ober vnd niderʃchar(e)n vnd am dritt(en) end zu wint
huʃen vffgehabe(n) / Darvmb ʃoll es contz billich bybreng(en)
ʃtaltz zurecht / Contz ʃtaltz auch zurecht Nach anʃpr(ache)
antwort beydert(eil) furbreng(en) vnd rechtʃetzen S(e)n(tenti)a wes
Contz Schwarz beschuldigt Henne Belling: Dass sie zwei eine Gesellschaft hätten und haben 100 Hammel und Schafe auf der Guldenbach gekauft und hierher getrieben. Von denen haben sie einen Teil geschlachtet und einen Teil nach Mainz gebracht, nämlich um die 40 insgesamt: an Conrad in der Niederscharn um die 10 Schafe, jedes für 10 Albus; und an Schampfer unter der Oberscharn um 30 Schafe, jedes für 9 Albus verkauft und dem Hofmann, der jetzt zu Windhausen ist, haben sie von den 40 Schafen ungefähr dreimal je eines verkauft für 7 Albus. Das Geld hätte Henne Belling eingezogen. Dass er nicht darüber die Abrechnung macht, das schade ihm 40 Gulden. Darauf redet Stude für Henne Belling: Er gestehe nicht, Contz Schwarz etwas schuldig zu sein. Und wenn Contz reden ließ, sie hätten als Gesellschaft Schafe und Hammel gekauft und aus dem einen Teil Schafe geschlachtet und einen Teil verkauft. Hier finde sich klar, dass Contz sein Gut selbst verhandelt hat. Darum sei ihm Henne Belling nichts schuld. Es wäre denn, dass Contz den Beweis erbringen würde, dass Henne Belling etwas aus dem Teil von Contz verhandelt hätte. Sonst sei Henne Belling Contz für sein eigenes Gut nicht schuldig abzurechnen. Darauf forderte Contz von Henne Belling ein Ja oder Nein, ob sie nicht die Schafe gemäß seiner Klage verkauft haben und Belling das Geld eingezogen habe. Henne Belling hofft, er solle nicht verpflichtet sein, Ja oder Nein zu leisten. Denn Contz führt an, er hätte das Geld an drei Enden eingezogen, nämlich zu Mainz an zwei Enden - an der Oberscharn und der Niederscharn - und am dritten Ende zu Windhausen. Darum hofft er, billiger Weise solle Contz den Beweis erbringen. Das legt er dem Gericht vor. Contz legt es auch dem Gericht vor. Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Was
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 211v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-211v-1/pagination/4/?L=0&cHash=04848750eaa43b337c592b329b1a0f5d (Abgerufen am 26.11.2024)