die ʃchar vff dem ack(er) zwey od(er) drÿ mal helff(en)
abʃchniden jn hermans von ʃteg ʃelig(en) diͤnʃt / aber
er kůnt nit wiʃʃen wie der acker mullerhen wer
wurd(en) / aber es hett můllerhen das huß der zitt
herman(n) ʃelig noch lebt jn welchem huß kon von walt-
můßhuʃen ytzt jnn woͤnet zu machen gedingt ob
jme der acker doʃelbʃt her wer wurd(en) wuʃt er nit
diß wer ʃin wiʃʃe(n) do von vnd nit mee
Jtem Smithenn / Contz ʃwartz Quinten contz als gezug(en)
kons von walt kons von waltmuͦßhuʃen • gegen hen vlmern ʃint erʃchien
můßhuʃen vnd ʃich jr kůntʃchafft nach dem ʃie mit recht erlangt
gezug(en) gein warn zu geben erbott(en) / alʃo ʃint ʃie nach ordnůngs recht(en)
hen vlmern(n) v(er)hort vnd ʃagen wie nach volgt
Jtem Smithen ʃagt er wer vß vngeuerd jnn den hoiff
komen darjnn hen vlmer die zitt gewont hett als ein
hofman kons von(n) waltmůßhuʃen / alʃo leg die kuͦwe
jm hoffe vnd ein ander kuwe ʃtund by jr vnd ʃtieß ʃie / do
rieff er jnn das huß ob nyemant do wer do wer der knecht
den hen vlmer die zitt hett jm huß geweʃt / alʃo hieß
er den knecht hervß gen der kuwe zu helff(en) das jr kein
ʃchad geʃchee / do ʃagt der knecht das hett er nit geʃehen(n)
das die kuwe alʃo lege / do frägt er den knecht wo der
meyʃter vnd frauwe er / ʃagt der knecht es wer nye-
mants heym dan(n) ere / alʃo ging er Smithen heym vnnd
keme vber ein halbe vher herwider do wer die kuwe doit
das wůʃt er do von vnd nit mee
Jtem Contz ʃwartz ʃagt es wer kon auch hen vlmers zu
jme komen(n) jne gebet(en) hin vß mit jne vff das felt
zů gen vnd zu ʃehen was der ʃchinder ʃag(en) woͤll wie der
kuwe geʃcheen wer / do wer er mit jne gangen(n) do der
er habe zwei- oder dreimal geholfen, das Korn auf dem Acker zu schneiden im Dienst des verstorbenen Hermann von Stege. Aber er könne nicht wissen, wie der Acker an Henne Müller gekommen sei. Aber Henne Müller hatte zu Lebzeiten von Hermann das Haus machen lassen, in dem jetzt Kon von Waldmannshausen wohnt. Ob er den Acker deshalb erhielt, das wisse er nicht. Das sei sein Wissen davon und nicht mehr.
Henne Schmied, Contz Schwarz und Contz Quint als Zeugen von Kon von Waldmannshausen gegen Henne Ulmer sind erschienen und waren bereit, ihre Aussage zu machen, zu der sie vor Gericht gezogen wurden. Und sie sind gemäß der Rechtsordnung verhört worden und sagen wie folgt:
Henne Schmied sagt: Er sei zufällig auf den Hof gekommen, in dem Henne Ulmer zu der Zeit gewohnt hatte als ein Hofmann von Kon von Waldmannshausen. Da lag die Kuh im Hof und eine andere Kuh stand bei ihr und stieß sie. Da rief er in das Haus, ob niemand da sei. Da war der Knecht, den Henne Ulmer zu der Zeit hatte, im Haus gewesen. Da hieß er den Knecht herausgehen, der Kuh zu helfen, damit ihr kein Schaden geschehe. Da sagte der Knecht, das hätte er nicht gesehen, dass die Kuh da liege. Da fragte er den Knecht, wo denn der Meister und die Frau seien. Da sagte der Knecht, es sei niemand daheim als er. Da ging Henne Schmied heim und er kam mehr als eine halbe Stunde später wieder, da war die Kuh tot. Das wisse er davon und nicht mehr.
Contz Schwarz sagt: Es seien Kon und auch Henne Ulmer zu ihm gekommen und sie haben ihn gebeten, hinaus mit ihnen auf das Feld zu gehen und zu sehen, was der Schinder sagen werde, was der Kuh geschehen sei. Da war er mit ihnen gegangen. Als der
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 216, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-216-1/pagination/28/ (Abgerufen am 28.11.2024)