der clag wurd v(er)melt das v(er)kaůfft virt(el) oder zweyt(en)
ackers ʃtuß wider karles gůltgut(er) geb vrʃach das karle
mit hetzels gutern nichts zutú hett getrut hervmb
jme vmb ʃin furderung nit ʃchuldig zů ʃin / es
wer dan(n) das karle bybrecht jme kuntʃchafft des
ends von hetzeln noit wer • Rudig(er) von weg(en)
karles von Jngelnh(eim) redt ʃo man(n) die clag anʃehe
ʃo wer es die meynu(n)g das er gern wiʃʃen woͤlt
Ob hetzel den acker hett beʃtand(en) oder vmb yemants
kaufft / nůn ʃagt hetzel der acker ʃij ʃin / des geʃtund
Er nit hofft hetzel ʃoͤll das bÿbreng(en) vnd ʃo ferre
erß nit thett hofft er • hetzel ʃoͤll oͤffen lut der clag
Ad ʃocios Hetzel bleyb wie vor ʃtalt(en) beyd zu recht
Jtem Stuͤd von wegen henn herpels Legt jnn eyn
Cleʃgin becker bapiern v(er)ʃigelt(en) brieff vor ein kuntʃchafft an gericht
Hen Herpel zu rúdeßheym vßgang(en) alʃo luten(d) wie nach volgt
Wir Schult(heiß) vnd ʃcheffen des Gerichts zu Rudeßheim
Bekennen vns vor aller menlichen in diʃem oͤffen brieff
das vor vns erʃchien jʃt eyn(er) gnant herpelnhen von wintern
heym zeyger diß brieffs vnd hait vns anbracht vnd geʃagt
So wie das er by jne etwan(n) vmb Cleʃgin krullen vff diß
zitt vnʃer gerichts budel vnd niclas bendern als momper
ʃampt Jorgen benders von franckfort eynen rechten redlich(en)
kauff getan habe • jn welchem kauff von eynem gnant
cles beckern als vff diß zitt jntrag geʃchee vnd des vns
gebet(en) den gnant(en) Cleʃgin krullen darvmb zuu(er)hoͤrn die
warheyt / wer darvmb etc zu ʃagen vnd Ime vmb
ʃin(er) vliʃʃigen bet will(e)n des ein ʃchrifftliche kuntʃchafft
zugeben(n) alʃo hat der ob gedacht cleʃg(in) krull offentlich(en)
vor vns Schult(heiß) vnd Scheffen vorg(e)n(ann)t(en) geʃtand(en) geʃagt
der Klage wurde angeführt, das verkaufte Viertel oder Zweiteil Acker stoße erneut an Karls Gültgüter an. Das zeige, dass Karl mit Hetzels Gütern nichts zu tun hat. Er vertraue deshalb darauf, ihm auf seine Forderung nichts schuldig zu sein. Es sei denn, dass Karl den Beweis erbringe, dass er eine Auskunft seitens Hetzel benötigt. Rudiger für Karl von Ingelheim sagt: Wenn man die Klage betrachte, so finde sich darin die Meinung, dass er gerne wissen würde, ob Hetzel den Acker gepachtet oder von jemandem gekauft habe. Nun sagt Hetzel, der Acker sei ihm. Das gestehe er nicht. Er hofft, Hetzel solle den Beweis erbringen. Und wenn er es nicht täte, so hofft er, Hetzel solle es ihm gemäß der Klage eröffnen. Hetzel blieb beim zuvor Gesagten. Beide legen es dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Stude für Henne Herpel legt eine papierne, versiegelte Urkunde als Beweis vor, die vom Gericht Rüdesheim erstellt wurde und sie lautet wie folgt: Wir, Schultheiß und Schöffen des Gerichts zu Rüdesheim, bekennen für jedermann mit diesem offenen Brief: Dass vor uns erschien einer, genannt Henne Herpel von Winternheim, der Zeiger dieses Briefes, und hat vor uns gebracht und gesagt: Dass er von Clesgin Krull, zurzeit unser Gerichtsbüttel und Niclas Bender als Bevollmächtigtem von Jörg Bender von Frankfurt etwas in rechter, redlicher Weise gekauft habe. In diesem Kauf geschehe ihm von einem genannt Cles Becker zur Zeit Minderung. Daher hat er uns gebeten, den genannten Clesgin Krull zu verhören, was darin die Wahrheit sei usw. und ihm auf seine fleißige Bitte hin eine schriftliche Kundschaft zu geben. Darauf hat der genannte Clesgin Krull öffentlich vor uns den Genannten, Schultheiß und Schöffen, hier gestanden und gesagt
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 221v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-221v-1/pagination/3/ (Abgerufen am 28.11.2024)