vnd bekannt der egemelt(en) ʃag nach das er vnd niclas
bender obg(e)n(ann)t ʃampt als krefftige momper von wegen(n)
des gemelt(en) Ioͤrg benders des kauffs ʃo der bemelt henn
vmb ʃie getan hait mechtig krefftig vnd geweltig ge-
weʃt ʃyn / das diß war ʃij jʃt der g(e)n(ann)t(e) cleʃgin krůlle
vnʃer buͤdel vnd gerichts knecht by vns darvmb gerecht-
uertiget alß dan(n) des Gerichts gewonheit vnd recht iʃt
vnd gepurt jme jn dem recht(en) etwas mee dar zu
zůtůn will er willig vnd gehorʃam ʃin des zů
werem vrkund haben wir Schult(heiß) vnd Scheffen vorg(e)n(ann)t
des Gerichts Ingeʃigell vnden vff Spaciu(m) diß brieffs
gedruckt dat(um) vffritag nehʃt nach galli anno etc
xcixo
Henn herpel ließ vff den Ingelegt(en) brieff red(en) Jnn
Hoffnůng er ʃoͤll bÿbracht haben(n) vnd ʃo niclas bend(er)
auch bylends vnd zugegen wer er ʃoͤlt ʃolich(e) kunt-
ʃchafft glich cleʃgin krullen geʃten(n) / Daruff Emel
von wegen cleʃgin beckers redt er hoͤfft die Jngelegt
Kůnd das ein eynig perʃon wer ʃoͤlt jne nit bezug(en)
darzu wer der gezuͤg nit erlangt nach ordenůng
diß recht(en) / vnd der gezuͤge wer durch betwill(e)n jnn
gang(en) kund zugeben(n) Jn Hoffnu(n)g henn herpel
ʃo<e>ll hant abtůn lut der clag / Dar zu hen herpel
Ließ red(en) wie vor das mee als er mit eynig(er) perʃon
nit bezug(en) moͤchte ʃagt er alʃo vff den er ʃich gezog(en)
mit dem ʃelb(en) hett er bybracht / vnd als der zuͤg nit
nach ordenůng diß recht(en) erlangt wer • ʃagt er kůnt
dem gericht zu Rudeßheim jr ordenůng nit anders
gemachen dan(n) wie gewonheit vnd recht daʃelbʃt
wer hervmb hett er den gezug(en) zů rudeßheim
nach ornu(n)g deʃʃelb(en) recht(en) erlangt / Cleʃgin beck(er)
und bekannt in der genannten Sache: Dass er und der genannten Niclas Bender gemeinsam als bevollmächtigte Vertreter für den genannten Jörg Bender den Kauf gemacht haben mit dem genannten Henne und dass sie die Vollmachten hatten, als sie das taten. Dass dies die Wahrheit ist, das hat der genannte Clesgin Krull, unser Büttel und Gerichtsknecht, gerechtfertigt, wie es die Gewohnheit und das Recht am Gericht ist. Und wenn es ihm gebühre, weiter darin zu handeln, so ist er dazu bereit und gehorsam, das zu beeiden. Um das zu beurkunden haben wir, Schultheiß und Schöffen das Gerichtssiegel auf das Spatium des Briefs gedrückt. Geschehen Freitag 18 Oktober 1499.
Henne Herpel ließ auf die vorgelegte Urkunde hin sagen: Er sei der Hoffnung, er solle den Beweis erbracht haben. Und da Niclas Bender auch anwesend sei, solle er die Aussage ebenso gestehen wie Clesgin Krull. Darauf sagt Emel für Clesgin Becker: Er hofft, die vorgelegte Zeugenaussage, die nur von einer einzigen Person sei, solle nicht als Zeugnis gegen ihn genügen. Zudem sei der Zeuge nicht vorgeladen worden gemäß der Rechtsordnung, sondern der Zeuge war auf eine Bitte hingegangen und hat die Zeugenaussage gemacht. Er sei der Hoffnung, Henne Herpel solle die Hand wegnehmen gemäß seiner Klage. Dagegen ließ Henne Herpel reden wie zuvor und weiter auf den Vorwurf, dass er nicht mit einer Person etwas bezeugen könne, darauf sagt er: Der, auf den er sich bezogen hat, dessen Zeugnis hat er beigebracht. Und auf den Vorwurf, dass der Zeuge nicht gemäß der Rechtsordnung vorgeladen worden sei, darauf sagt er: Er könne dem Gericht zu Rüdesheim nicht die Ordnung anders machen als es Gewohnheit und Recht da ist, darum hätte er nach der Rüdesheimer Ordnung den Zeugen zu Rüdesheim vor Gericht gebracht. Clesgin Becker
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 222, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-222-1/pagination/4/ (Abgerufen am 28.11.2024)