Ad ʃocios bleyb wie vor ʃtalten beyd Zůrecht
Vort(er) hait hen herpell begert an cleʃg(in) beckern ʃo er v(er)
meynt der gezug hett durch betwill(e)n geʃagt vnd er
ʃoͤll nit mitrecht erlangt ʃin / ob er jme nach laiʃʃen
woͤll den gezugen zu der ʃage zu ʃwer(e)n / oder ob er jne
Des eydts erlaiʃʃen woͤll / Dar zu cleʃg(in) beck(er) hofft er ʃoͤll
hen herpeln darumb nit ʃchuldig ʃin zu antw(or)t(en) haben(n)
beyd zurecht geʃtalt / S(e)n(tenti)a das cleʃgin beck(er) hen herpeln
des ends nichts pflichtig iʃt
kon walt Jtem Emel erck(er) vonn(e) weg(en) hen vlme(r)s Ließ oͤffen(n)
můßhuʃen das vrt(eil) vnd zůgen ʃag redt man(n) hett geHoͤrt in ʃin(er)
Hen vlme(r) antwort das er nit geʃtand(en) hett das die kuwe důrch
jne od(er) ʃin frauwe vmbkome(n) wer ʃond(er) allein ʃie wer
geʃtorben von gots gewalt als er noch nit anders ʃag(en)
kůnt auch hett kon von waltmůßhůʃen nit anders bÿ-
bracht dan(n) etlich kuntʃchafft v(er)melt die kuwe wer
jm hoiff geleg(en) vnd ein and(er) kuwe vber jr geʃtand(en)
ʃie geʃtoiʃʃen vnd ʃagt(en) doch nit das die kuwe dar durch
erʃtoiʃʃen wer / werd von andern zůg(en) v(er)melt als
man(n) die kuwe geʃchůnd(en) hett ʃie ʃwartz fleck(en) gehabt
vff dem růck / vnd ob ʃchon die ein kuwe die abgegang(en)
kuwe alʃo geʃtoʃʃen hett wer ʃie doch nit do von geʃtorben
vnd ob der ʃchind(er) od(er) veltmetzeler etwas geredt
hett wider hen vlmer(e)n dem ʃoͤll nit geglaůpt werd(en)
in hoffnůng kon ʃoͤll nit bybracht haben(n) ʃtaltz zu recht
Ad ʃocios f(a)c(t)u(m) kon bleyb wie vor hoͤfft hett bybracht ʃtaltz zu recht
Erf(olg)t p • b • Jtem Engelnhen erf(olg)t von wegen der kirchen Hen Herpeln
Vffs buch vnd hait pfand vff jme beredt
Erf(olg)t p • b • Jtem cleʃgin weber erfolgt hen herpeln vffs buch vnd hat
Pfand vff jme beredt
bleibt bei seiner vorherigen Aussage. Beide legen es dem Gericht vor. An das Vollgericht. Weiter hat Henne Herpel von Clesgin Becker gefordert: Wenn er meint, der Zeuge hätte auf die Bitte hin ausgesagt und er solle ihn nicht rechtmäßig haben vorladen lassen, ob er ihm das zugestehen wolle, den Zeugen seine Aussage beschwören zu lassen oder ob er ihm den Eid erlassen wolle. Darauf hofft Clesgin Becker, er solle Henne Herpel nicht schuldig sein darauf zu antworten. Das haben beide dem Gericht vorgelegt. Urteil: Dass Clesgin Becker Henne Herpel hier zu nichts verpflichtet ist.
Emel Ercker für Henne Ulmer ließ das Urteil und die Zeugenaussage öffnen und sagt: Man hat in seiner Antwort gehört, dass er nicht gestanden habe, dass die Kuh durch ihn oder seine Frau umgekommen sei, sondern sie sei allein gestorben, durch die Macht Gottes, wie er es auch nicht anders sagen könnte. Auch hätte Kon von Waldmannshausen nichts Anderes beigebracht als etliche Zeugenaussagen, die sagen, die Kuh habe im Hof gelegen und eine andere Kuh habe über ihr gestanden und sie gestoßen. Und die sagen doch nicht, dass die Kuh dadurch zu Tode gestoßen wurde. Es wird von den anderen Zeugen angeführt, als man der Kuh die Haut abgezogen habe, da hatte sie schwarze Flecken auf dem Rücken. Und selbst wenn die eine Kuh die gestorbene Kuh so gestoßen hätte, so wäre sie doch nicht davon gestorben. Und wenn der Schinder oder Feldmetzger etwas gesagt habe gegen Henne Ulmer, dem solle nicht geglaubt werden. In der Hoffnung, Kon solle den Beweis nicht erbracht haben, legt er es dem Gericht vor. Konrad bleibt beim Vorherigen in der Hoffnung, er hat es erwiesen und legt es dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Henne Engel hat für die Kirche seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Herpel und hat Pfänder benannt gemäß dem Buch.
Clesgin Weber hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Herpel und hat Pfänder benannt gemäß dem Buch.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 222v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-222v-1/pagination/11/ (Abgerufen am 28.11.2024)