jme zehen gld Darzu Emel von wegen cleʃg(in)
múllers redt es hett wernhers cles in ʃin(er) clage
ein kawff gemelt vnd den geteylt in drÿ oder
vier půnct(en) • nemlich das huß jn buwe zuhalt(en)
vnd iiɉ gld do von zugeben / geʃtund cleʃgin
nit hofft das wernh(er)s cles ʃoͤll ʃin kawff bybren̋g(en)
lut ʃins angebens ʃtaltz zurecht / Daruff wern-
hers cles redt ʃo cleʃgin můll(er) des kawffs nit geʃtund
bezůg er ʃich vff kůnd S(e)n(tenti)a vt moris ambo v(er)bott
Jtem Gerhart knebel der Schult(heiß) ʃpricht zu Bartolmůs
gerha(r)t knebel bendern er wer Ime eyn freuel ʃchuldig die er vnd(er)
Bartolmus bend(er) dem boͤlbaům hie by dem gerichtshuß v(er)loͤrn hett das
er jme nit vßrecht ʃchedt Ime noch ein darzů
Jdem ʃchuldiget jdem er wer jme ein freůel ʃchuldig
die hett er Inn petz wins huß v(er)lorn begert das er
jme die auch vßrecht / Darzu Bartolmus bend(er)
redt die erʃt clag betreff(en) er wer by dem boͤlbaům
gangen do hett jne gerhart knebels knecht vberlauff(en)
vber das er nůʃt mit Ime hett gewuʃt zu ʃchick(en)
vnd ʃin tegen vßgeraufft vnd zu jme gelauff(en)
vnd geʃagt laiß mich das boͤbchin ʃtechen / alʃo hett
er Bartolmůs ʃin Banthmeʃʃer gezuͤgkt ʃich domit
von des ʃchult(heiß) knecht zubeʃchoͤd(en) vnd hofft er ʃoͤll
deßhalb(en) kein frefel ʃchuldig ʃin /
Zur ander(e)n clag redt er es wer jme nichts do von(n)
wiʃʃen gerhart knebel bezůg ʃich vff kůnd derʃelb(en)
anderen clag halb(en) S(e)n(tent)ia vt moris
vort(er) gerhart knebel redt er neme an das Bartolmůs
ihm 10 Gulden. Dazu sagt Emel für Clesgin Müller: Cles Werner hat in seiner Klage einen Kauf angeführt und den aufgeteilt in drei oder vier Punkte: Nämlich das Haus im Bau zu halten und 2 ½ Gulden davon zu geben. Das gestehe Clesgin nicht und er hofft, Cles Werner solle seinen Kauf beweisen gemäß seiner Behauptung. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Cles Werner: Wenn Clesgin Müller den Kauf nicht gestehe, so berufe er sich auf Zeugen. Urteil: Wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.
Gerhard Knebel der Schultheiß klagt Bartholomäus Bender an: Er sei ihm einen Frevel schuldig, den er unter dem »Bolbaum« hier am Gerichtshaus verloren hätte. Das er ihm den nicht erstatte, das schade ihm noch einen dazu.
Derselbe beschuldigt denselben: Er sei ihm einen Frevel schuldig. Den hat er in Petz' Weinhaus verloren. Er fordert, dass er ihm den auch zahlt. Dazu sagt Bartholomäus Bender zur ersten Klage: Er war beim »Bolbaum« entlanggegangen, da hätte ihn der Knecht von Gerhard Knebel angerempelt, obwohl er nichts mit ihm zu schicken hatte, von dem er wüsste. Und jener hat seinen Degen herausgezogen und ist zu ihm gelaufen und hat gesagt: »Lass mich das Bübchen stechen!«. Darauf hat er, Bartholomäus, sein Band-Messer gezückt, um sich damit gegen den Knecht des Schultheißen zu beschützen. Und er hofft, er solle ihm deshalb keinen Frevel schuldig sein.
Und zur zweiten Klage, da wisse er nichts davon. Gerhard Knebel berief sich auf Zeugen in der zweiten Klage. Urteil: Wie es Gewohnheit ist.
Weiter sagt Gerhard Knebel: Er lasse festhalten, dass Bartholomäus
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 228, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-228-1/pagination/8/ (Abgerufen am 29.10.2024)