moͤnʃt(er) ließ red(en) wie das er die zitt nit jnlendig
geweʃt wer / ʃond(er) zu walůff von weg(/en) hanns(en)
flachen vnd vom ʃelb(en) gericht nit eygentlich gewůʃt
hofft das adam ʃoͤll jme antwort geben / Adam bleyb
wie vor es wer dan(n) das pet(er) moͤnʃt(er) behilt als recht
wer das er vom ʃelb(en) gericht nit gewuʃt hett ʃtaltz
beyd zu recht / Nach beydert(eil) furbreng(en) vnd Recht-
ʃetzen S(e)n(tent)ia das adam fruoff der getan clag vonn(e)
pet(er) moͤnʃtern(n) diʃe(r) zitt entbrochen iʃt / daruff pet(er)
moͤnʃt(er) iʃt des coʃtens bůtig geweʃt das v(er)bott adam
vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia hodie
Jtem hen grabenmach(er) ʃpricht zu Contzen von kederich
hen g(ra)ben er hett ein noͤrʃche vmb Ine kaufft vor iij ß das
mecher contz jme den nit bezelt ʃchedt Ime noch als vil
contz von Jdem ʃchuldiget jdem ʃie hett(en) mit eyn gearbeiʃt zu gaů-
kyderich welßheim am ʃelb(en) lon hett contz xx d vffgehabe(n)
jme zu ʃtúnden welch xx d hett geben diederich knebels
hofman(n) das erß jme nit geb ʃchedt jme noch als
vil Darůff Contz von kederich hat ʃchub vnd tag
biß zum nehʃten gericht zu antwort(en)
cleʃgin beck(er) Jtem cleg(in) beck(er) ʃpricht zů peter finten er hett peter
pet(er) finth finten ein pferdt gelůhen vnd einen knaben vier
mal gein hilberßheim jn die můle des hett pet(er)
finth jme v(er)heyʃʃen wol zu loͤnen das erß nit
thett ʃchedt jme iiij gld beg(er)t antwort von jme
neyn od(er) Ja / ob er jme das pfert vnd knaben
wie vorʃtett nit alʃo geluhen hett / Daruff pet(er)
finth hait ʃchub vnd tag an das nehʃt gericht
reden: Dass er zu der Zeit nicht im Lande war, sondern zu Waluff wegen Hans Flach und von dem Gericht nicht eigentlich gewusst hat. Er hofft, dass Adam ihm Antwort geben soll. Adam bleibt beim zuvor Gesagten, es sei denn, dass Peter Münster beeidet, dass er von dem Gericht nichts gewusst hat. Das legt er dem Gericht vor. Nach beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Dass Adam Fruhoff auf die Klage von Peter Münster zurzeit freigesprochen ist. Darauf war Peter Münster bereit die Kosten zu zahlen. Das ließ Adam festhalten und fragt: Wann? Noch heute.
Henne Grabenmacher klagt Contz von Kiedrich an: Er habe einen Norsch von ihm gekauft für 3 Schilling. Dass Contz ihm den nicht bezahlt, das schade ihm ebenso viel.
Derselbe beschuldigt denselben: Sie hätten miteinander in Gaulsheim gearbeitet. Von dem Lohn hatte Contz 20 Denar eingezogen, die ihm zustehen. Die 20 Denar hatte Dietrich, der Hofmann von Knebel gegeben. Dass er ihm das nicht gebe, das schade ihm ebenso viel dazu. Darauf erhält Contz von Kiedrich Aufschub und seinen Termin am nächsten Gerichtstag um zu antworten.
Clesgin Becker klagt Peter Finthen an: Er hätte Peter Finthen ein Pferd geliehen und einen Knaben, um vier Mal nach Hilbersheim in die Mühle zu fahren. Dafür wollte ihn Peter wohl belohnen, wie er versprochen hatte. Dass er das nicht tue, das schade ihm 4 Gulden. Er fordert von ihm eine Antwort Nein oder Ja, ob er ihm das Pferd und den Knaben wie angeführt geliehen habe. Darauf erhält Peter Finthen Aufschub und seinen Termin am nächsten Gerichtstag.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 231, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-231-1/pagination/9/?cHash=17ae2ab7ce21ec4e62c6dd7b580460df&L=0 (Abgerufen am 05.11.2024)