Jtem megelshenn ʃpricht zů Bartolmůs bendern
megelßhen er hett Bartolmůʃen ein wingart(en) gegraben(n)
Bartolmus bend(er) daran wer er Ime xx d ʃchuldig das erß jme
nit geb ʃchedt jme noch als vil
Jdem ʃchuldiget jdem er/hett jme ein hoͤltzen fleʃch geluhen
hilt nit vollen ein firmeß das er jme die nit geb
ʃchedt jme xij d
Jdem ʃchuldiget jdem erhett jme ein yʃern kyl vnd ein
mittel fuderig bodem důwe geluhen das er ʃolichs jme
nit wid(er) ʃtelt ʃchedt jme ɉ gld / Darzu Emel von(n)
weg(en) Bartholmus benders redt es moͤcht ʃin das er
megelshen etlich wingart(en) hett v(er)dingt zug(ra)ben /
die hab er jme verlonet vnd abgerechent das er
ein gnůgen hett gehabt vnd megelshen wer jme
ʃchuldig bliben vj alb / ʃyt der zitt habe er megelshen
ein vaß gebůnd(en) daran er jme j alb wer ʃchuldig
bliben truͤg vij alb zuʃa(m)men / den yʃern kyl hett
er megelshen wider gelibert vnd ob die fleʃch ver-
lorn wer die hett megelshen ʃin(er) frauwen geluhen
woͤlt er jme bezal(e)n vnd die bodem duwe wer jnn
die rechnu(n)g vorgemelt gezog(en) / wes jme jm recht(en)
darzu gepurt woͤll er gehorʃa(m) ʃin / daruff hait megels-
hen ʃchub biß zu(m) nehʃt(en) gericht vff wit(er) jnred zubedenck(en)
Jtem karle von Jngelnh(eim) als Spitalmeiʃt(er) ʃanct Joʃts
Spital zu ob(er) zu oberjng(elheim) ließ leʃen ein gerichts brieff hernach ge-
jng(elheim) ʃchr(ieben) vnd hait lut desʃelb(en) brieffs vffholung getan(n)
vffgeholt vff der winterbecher(e)n erben nemlich vff Jorgen flach(en)
dem eltern hanʃen vnd friederich flach(en) vnd vff kungut(en)
philips flach(en) ʃelig(en) des jung(en) witwe vnd er wit(er)
der gutt(er) jnhett vnd hait daru(m)b ban(n) vnd fried(en) • vnd
Henne Megel klagt Bartholomäus Bender an: Er hätte Bartholomäus einen Wingert umgegraben. Daran sei er ihm 20 Denar schuldig. Dass er sie ihm nicht gebe, das schade ihm ebenso viel.
Derselbe beschuldigt denselben: Er hätte ihm eine Holz-Flasche geliehen, die nicht ganz ein Viermaß fasse. Dass er ihm die nicht gebe, das schade ihm 12 Denar.
Derselbe beschuldigt denselben: Er hätte ihm einen eisernen Kiel und eine mittel-fuderige Boden-Daube geliehen. Dass er ihm die nicht wiedergibt, das schade ihm ½ Gulden. Dazu sagt Emel für Bartholomäus Bender: Es könne sein, dass er Henne Megel angestellt habe, um etliche Wingert zu graben. Da habe er ihm den Lohn gezahlt und mit ihm abgerechnet, so dass er zufrieden war. Und Henne Megel war ihm 6 Albus schuldig geblieben. Seit der Zeit habe er Henne Megel ein Fass gebunden. Daran sei er ihm 1 Albus schuldig geblieben. Das mache zusammen 7 Albus. Den eisernen Kiel hat er Henne Megel zurückgegeben. Und wenn die Flasche verloren sei, die hätte Henne Megel seiner Frau geliehen. Die wolle er ihm bezahlen. Und die Boden-Daube sei in der angeführten Rechnung bereits abgezogen worden. Wenn er das beeiden solle, so sei er dazu bereit. Darauf hat Henne Megel Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag, um seine weitere Gegenrede zu bedenken.
Karl von Ingelheim als Spitalmeister des Sankt Jost Spitals zu Ober-Ingelheim ließ eine Gerichtsurkunde verlesen, deren Text folgt. Und er hat nach dieser Urkunde die Einziehung gemacht gegen die Erben der Winterbecherin, nämlich Jörg Flach den Älteren, Hans und Friedrich Flach und Kunigunde, die Witwe von Philipp Flach dem Jungen und wer sonst die Güter innehat und er hat dafür Bann und Frieden. Und
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 231v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-231v-1/pagination/13/?L=0&cHash=bb8b93e2bb37daebcead90fa7fe04ce0 (Abgerufen am 26.11.2024)