Dornʃtag nach Letar(e)
noitbott Jtem Elß hen vlmers von heyʃeßheyms huʃfr(au)
v(er)noitbott jrn man gein Johannes dieln das er
kranckheit halb(en) nit erʃchin kunth als jme tag geʃetzt
wer dar vff iʃt der frauwen tag geʃtalt an das nehʃt
gericht ʃolichs ob es Johannes diel nit enbern woͤll
zuberecht(en)
2 t(ag) Jtem cleʃg(in) geyßpeßheym(er) hat ʃin 2 t(ag) geheiʃch(en) kund
zufur(e)n gein adam von partenheim jʃt jme ʃin
2 t(ag) geʃtalt zu xiiij tag(en)
Jtem koͤlßhaus vnd endres der hiert ʃint erʃchien jr kunt-
gezug(en) Hans ʃchafft dem ʃchriner nach dem er ʃie mit recht erlangt hatt
ʃchriners zů geben(n) alʃo hat der Schult(heiß) als Richt(er) ʃie zuuor jr(e) ʃage tůn
geloben vnd ʃwern vnd nach ordenůngs recht(en) angenome(n)
vnd ʃagen wie nach volgt
Jtem kolßhaus ʃagt wie das vier wern von Swabenheym(m)
von der kÿrb gangen vnd eyn(er) wer von den viern alleyn
gangen oben hin eyns ʃteyns worffs von den andern vn-
geu(er)lich vnd derʃelb wer hans ʃchrin(er) vnd hen diem ging
vnden hin vnder den dryen • vnd die drÿ brachten etlich
redde miteyn / do redt hans ʃchriner zů hen diemen(n) / ver-
war wereʃtů allein dů theteʃt mir der wort nit do
ʃprůng hen diem vß den drÿen vnd ʃagt zům ʃchriner
Ich bin dir allein / do ʃagt Hans ʃchrin(er) heyʃcht dů mich dan(n)
do redt hen diem Iahe wan(n) dů es gehÿhet hetteʃt ʃo heyʃch ich
dich / vnd hen diem lieff domit zům ʃchrin(er) zů vnd begert
ʃin / do lieff hans ʃchrin(er) auch zu hen diemen zů vnd zoͤckt
die Barth vnd warff doch nit erʃtmals vnd als henn
dieme vnd als hen diem den zock nit myten woͤlt
do hab hans ʃchrin(er) zu hen diemen(n) geworff(en) dem worff entphiel
Donnerstag 2. April 1500
Else, die Frau von Henne Ulmer von Heidesheim hat ihrem Mann wegen Not entschuldigt gegenüber Johannes Diel – dass er wegen Krankheit nicht erscheinen könne an dem ihm gesetzten Termin. Darauf wurde der Frau ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag, dies zu beeiden, wenn Johannes Diel nicht darauf verzichten wolle.
Clesgin Geißpisheimer hat seinen zweiten Termin gefordert, Beweise beizubringen gegenüber Adam von Partenheim. Es ist ihm sein 2. Termin gesetzt in 14 Tagen.
Hans Kolschusen und Endres der Hirte sind erschienen, um ihre Zeugenaussage für den Schreiner zu leisten, nachdem er sie vor Gericht gezogen hat. Da hat der Schultheiß als Richter sie zuvor ihre Aussage geloben und schwören lassen und sie gemäß der Gerichtsordnung angenommen und sie sagen wie folgt:
Hans Kolschusen sagt: Sie vier wären von Schwabenheim von der Kerb gegangen. Und einer von den vieren ging oben allein, vielleicht einen Steinwurf weg von denselben. Das war Hans Schreiner. Und Henne Diem ging unten, unterhalb der drei. Und die drei hatten etliche Gespräche miteinander. Da sagte Hans Schreiner zu Henne Diem: Fürwahr, wärest Du allein, Du tätest mir nicht solche Worte. Da sprang Henne Diem aus den dreien heraus und sagte zum Schreiner: Ich bin dir allen. Da sagte Hans Schreiner: Forderst Du mich dann? Da sagte Henne Diem: Ja, wenn Du es gehört hast, dann fordere ich dich. Und Henne Diem lief damit auf den Schreiner zu und forderte ihn. Da lief Hans Schreiner auch auf Henne Diem zu und legte die Hand an die Bartaxt, und warf aber nicht als erster. Und als Henne Diem auf den Waffenzug nicht ebenso reagierte, da habe Hans Schreiner nach Henne Diem geworfen. Der Wurf traf
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 239, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-239-1/pagination/22/ (Abgerufen am 28.11.2024)