Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 244

06.08.1500  / Donnerstag nach vincula Petri

Transkription

nachkeme ʃchedt jme xl gld • Cleʃgin beck(er) Hat
ʃchub zům nehʃt(en) gericht zů antwort(en)

philips von Jtem philips von Hoeʃt fragt ob auch Bartolmus bend(er)
hoeʃt kůnd gegen jme gefurt Hett wie recht wer S(e)n(tenti)a
bartolm(us) bend(er) neyn • fragt ob er nit der clag von Bartolmuʃen
entbrochen wer S(e)n(tenti)a Ja diʃer zitt • Daruff Bartol-
můs erk(enn)t jme den coʃt(en) zu geben

Jtem mat(is) beck(er) von niderjngelnh(eim) fragt nachdem
contz beheme(r) jme jnß gerichtsbuch erkant hett
ein virt(el) wing(art) vor etlich ʃchult ʃo er nit bezelt
mat(is) beck(er) das er mat(is) zům wingart(en) gen moͤcht nuͦ
vffgeholt hett contz behem(er) jne nit bezalt ob er nit moͤcht
zům wing(art) gen S(e)n(tenti)a ja ʃi ita eʃt / Dargeg(en)
mat(is) erkant ob contz behem(er) jne zuʃch(en) michael(is)
bezelt woͤlt er jne nit farn

erk(ann)t Jtem Stroͤlin erk(enn)t cleʃgin webern viij alb ad
c(om)put(ationem) in xiiij tag(en)

Jtem Hans Rampfus von wegen Contz behemers ʃpricht
contz behem(er) zuͦ hen hoʃen wie das contz behem(er) hett cleʃgin
Henn Hoʃe von mombach ein ʃtuck wins geben do ʃy contz
behem(er) dem fryhen von dern zwen gld ʃchuldig
geweʃt • hab hen Hoʃe gebet(en) das man(n) jme die
ij gld Ließ ʃten vier wochen lang er woll ʃie
vßricht(en) contz Hofma(n) ob erß nit thett ʃo die vier
wochen vmb kemen wes dan(n) contz behem(er) ʃchad(en)
hett woͤll er nah(er) tůn • nů hab ʃich hen hoʃe
geʃumpt vnd ʃij coʃt(en) vnd ʃchad(en) daruff gang(en)
Hab contz behem(er) můʃʃen gelt(en) das hen hoʃe jme
den ʃchad(en) nit widergeb ʃchedt jme ij gld
begert ʃin antw(or)t daruff hen hoʃe hat ʃchub vnd
tag zum nehʃt(en) gericht zu antwort(en)

Übertragung

nachkomme, das schade ihm 40 Gulden. Clesgin Becker hat Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Philipp von Hoechst fragt, ob Bartholomäus Bender die Beweise gegen ihn beigebracht hat, wie es rechtmäßig sei. Urteil: Nein. Er fragt, ob er nicht von der Klage von Bartholomäus freigesprochen sei. Urteil: Ja, zurzeit. Darauf erkennt Bartholomäus an, ihm die Kosten zu erstatten.

Mathis Becker von Nieder-Ingelheim fragt: Contz Becker hat anerkannt und es ist im Gerichtsbuch verzeichnet ein Viertel Wingert für etliche Schulden, die er nicht bezahlt hat, dass er, Mathis, dann an den Wingert greifen könne. Nun hat Contz Beheimer ihn nicht bezahlt, ob er nicht an den Wingert gehen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist. Dagegen hat Mathis anerkannt, wenn Contz Beheimer ihn bis Michaelis bezahlt, so wolle er nicht auf den Wingert fahren.

Strolin erkennt an, Clesgin Weber 8 Albus gegen Rechnung zu zahlen binnen 14 Tagen.

Hans Rampfuß für Contz Beheimer klagt Henne Hose an: Contz Beheimer hätte Clesgin von Mombach ein Stück Wein gegeben. Davon sei Contz Beheimer dem Frei von Dehrn 2 Gulden schuldig gewesen. Er habe Henne Hose gebeten, dass man ihm die 2 Gulden anstehen ließ für 4 Wochen, dann wolle er sie erstatten an Contz Hofmann. Und wenn er das nicht tue und die 4 Wochen um sind, was dann Contz Beheimer an Schaden habe, das wolle er ihm ersetzen. Nun war Henne Hose säumig in dem Termin und es sind Kosten und Schaden entstanden, die Contz Beheimer erstatten musste. Dass Henne Hose ihm den Schaden nicht zurückgebe, das schade ihm 2 Gulden. Er fordert seine Antwort darauf. Henne Hose hat Aufschub und seinen Termin am nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Becker, Clesgin   –   Becker, Mathes (Mathis)   –   Beheimer, Contz   –   Bender, Bartholomeus   –   Frei von Dern   –   Hoechst, Philip von   –   Hofmann, Contz   –   Hose, Henne (Hengin)   –   Kosten und Schaden (Paarformel)   –   Michael (Michaelis)   –   Mombach, Clesgin von   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Rampfuß, Hans   –   sententia   –   Strolin   –   Viertel   –   Weber, Clesgin   –   Wingert (Weingarten)   –   Woche   –