darzů Stud von wegen philipʃen von hoeʃt redt
jr eyn(er) hett dem andern das vnwegʃt vffgehaben(n)
vnder andern(n) hett Bartolmůs jne bewegt mit
den wort(en) man(n) wuʃt woͤl wer er philips wer
herwider vmb hett er zu Bartolmuʃen geʃagt man(n)
wuʃt auch wol wer er wer alʃo woͤlt Bartolmůs
von jme philipʃen wiʃʃen was man(n) dan(n) von jme
wuʃt / do ʃagt er man(n) hett jne philipʃen nit an-
gezigen das er zwen hering hett geno(m)men als ein
frauwe jne Bartolmuʃʃe(n) hett angezieg(en) wit(er) hett
er nit mit Jne geredt ob aber Bartolmůs ʃag(en) woͤlt
das er des nit von eyn(er) frauwen gezig(en) wer wurd(en)
ʃo hett(en) es etlich luͤd geHoͤrt vnd dwil erß nit gegen
derʃelb(en) frauwen v(er)antwort hett er gemeynt er ʃoͤll
ʃich geg(en) Bartolmuʃen(n) nit v(er)redt Haben(n) ob aber Bar
thomůs die hering genu(m)men hett od(er) nit wuʃt
er nichts von(n) hofft jme nit ʃchuldig zuʃin vmb
ʃin zuʃproch • Bartolmus ließ red(en) er geʃtund nit
das er philipʃen zu den ʃmee wort(en) bewegt hett / vnd
als philipʃen zu jme geʃagt ʃoͤll haben er hett doch nye-
mants kein hering genu(m)men als ein fraw̋ jne
Bartolmuʃen gezuͤg hett / darzu ʃagt er als philips
jne ʃin(er) ern mit dem hering nemen geʃchuldiget hett
er kein frawͦ gemelt ʃůnd(er) ʃlecht geʃagt er hett
Bartolmůs hett zwen hering genu(m)men • vnd hofft
wie vor ʃo er ʃolich(er) wort nit abredig wer philips
ʃoͤll jme wandel vnd karung tůn es wer dan(n) das
philips bybrecht das er jne mit warheyt geʃchuldiget
hett ʃtaltz zu recht Philips Ließ wie vor ʃt(alt) auch zů
ad ʃo recht
cios f(a)c(tum)
Stud von weg(en) hen Hoʃen Ließ oͤff(en) denm zůʃproch von
contz behem(er) contz behemern an jne gelegt geʃtund contz behemern(n)
hen Hoʃe kein coʃt(en) den er jme verheiʃʃen hett zu geben(n)
Stude für Philipp von Hoechst sagt: Einer hätte den anderen zu falschem Verhalten hingerissen. Unter anderem hatte Bartholomäus ihn bewegt mit den Worten »Man wüsste wohl, wer Philipp sei«. Darauf hat er zu Bartholomäus gesagt »Man wüsste auch wohl, wer er wäre». Darauf wollte Bartholomäus von ihm, Philipp, wissen, was man denn von ihm wisse. Da sagte er, man hätte ihn, Philipp, nicht beschuldigt, dass er zwei Heringe genommen hätte, wie eine Frau ihn, Bartholomäus, beschuldigt hatte. Mehr habe er nicht mit ihm geredet. Wenn aber Bartholomäus sagen wolle, dass er dessen nicht von einer Frau beschuldigt worden war, so hätten es etliche Leute gehört. Und weil er es nicht gegenüber der Frau verantwortet hat, meint er, er solle gegenüber Bartholomäus nichts Falsches geredet haben. Ob aber Bartholomäus die Heringe genommen hatte oder nicht, das wüsste er nicht. Und er hofft, ihm auf seine Anschuldigung hin nichts schuldig zu sein. Bartholomäus ließ reden: Er gestehe nicht, dass er Philipp zu Schmähworten bewogen hatte. Und was Philipp zu ihm gesagt haben soll, es hätte doch niemand einen Hering genommen und eine Frau habe es von Bartholomäus gesagt - dazu sagt er: Philipp hat ihn in seiner Ehre verletzt, als er ihn mit den Heringen beschuldigt hat; er hatte keine Frau angeführt, sondern schlecht über ihn geredet und gesagt, Bartholomäus hätte zwei Heringe genommen. Und er hofft wie zuvor, da er die Worte nicht leugnet, so solle Philipp ihm Umwandlung und Ersatz leisten. Es sei denn, dass Philipp den Beweis erbringe, dass er ihn wahrheitsgemäß beschuldigt hat. Das legt er dem Gericht vor. Philipp ließ es bei dem zuvor Gesagten und legt es auch dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Stude für Henne Hose ließ die Anklage, die Contz Beheimer gegen ihn gemacht hat, öffnen. Und er gestand Contz Beheimer nicht schuldig zu sein, versprochene Kosten zu geben
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 248, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-248/?L=0&cHash=0faf0f73c9431fab7e90a19f523a10aa (Abgerufen am 23.11.2024)