Jtem Hen fruoff ʃagt jme wer wiʃʃen(n) wie das wernh(er)s cles
cleʃg(in) můllern(n) v(er)kaufft hett huß vnd hoff an der dal
port(en) vor • L • gld do von ʃoͤll er jars iiɉ gld gelts geben
den erben oder den jhen ʃo die gult eygent vnd wer
es ʃach das die erben od(er) gultheber kemen nachdem
ander mee gutt(er) die wernhers cles jnhett do von auch
iiɉ gld gelts gefiel(e)n vnd die gut(er) vff holn woͤlt(en) •
welchs teyl vnd(er) cleʃen od(er) cleʃg(in) můll(er)n an ʃy(n) teyl
gult(en) ʃumig wurd • moͤcht der ander teyl die gult v(er)
foll(e)n darleg(en) vnd die gut(er) mit eyn beʃchůd(en) vnd zu
jme nemen diß iʃt ʃin ʃag vnd nit mee
Jtem Pet(er) von Bodenheym ʃagt er ʃy do by geweʃt das wern
hers cles hett v(er)kaufft cleʃg(in) mullern(n) eyn huß an
der dalport(en) vor L • gld do von iiɉ gld gelts den
erben zugeben vnd welch(er) vnder jne zweyn an ʃin(er)
gult ʃumig wurd vnd die erben den die gult eygent
daß ʃelb huß mit andern mee vnderpfand(en) vffholn
woͤlt(en) moͤcht der ander die gult darleg(en) vnd die gut(er)
zu jme nemen diß iʃt ʃin ʃag vnd nit mee
Jtem Diel mull(er) ʃagt er ʃy daby geweʃen(n) zuʃch(en) cleʃg(in) mulle(r)
ʃynem brud(er) vnd wernhers cleʃen • das ʃin brud(er) hett kawfft
das huͤß an der dalport(en) vor L • gld vnd wernh(er)s cles
hett daʃʃelb huß mit andern mee gutern(n) zu ey(n) vnd(er)pfand
v(er)lacht vor v gld gelts vnd her antz drap ʃelig hett die
ʃelbig gult entphang(en) vnd cleßg(in) ʃin brud(er) ʃoll von(n)
den L gld alle jar iiɉ gld gelts geben • vnd wernhers
cles hab auch von den andern gutern ʃo er jnbeHalt(en) hett
iiɉ gld zu gult můʃʃen geben • wurd beredt welch(er) vnd(er)
jnen ʃumig an ʃin(er) gult wurd vnd die gulthebe(r) die
gutt(er) vffholn wolt(en) moͤchte der and(er) die gult ʃamethafft
darleg(en) vnd die gut(er) zu jme nemen(n)
Henne Fruhoff sagt: Er wisse, dass Cles Werner an Clesgin Müller Haus und Hof an der Talpforte für 50 Gulden verkauft hat. Davon sollte er jährlich 2 ½ Gulden Geld geben an die Erben oder denjenigen, der die Gülte habe. Und wenn es der Fall wäre, dass die Erben oder Gülte-Einnehmer kämen und die Güter einziehen wollten - da habe Cles Werner auch andere Güter, von denen auch 2 ½ Gulden Geld gefallen. Wenn dann einer von ihnen, Cles oder Clesgin Müller säumig würde an seinem Anteil der Gülte, so könne der andere die verfallene Gülte hinterlegen und die Güter benennen und an sich nehmen. Das ist seine Aussage und nicht mehr.
Peter von Bodenheim sagt: Er sei dabei gewesen als Cles Werner an Clesgin Müller ein Haus an der Talpforte für 50 Gulden verkauft hatte. Davon waren 2 ½ Gulden Geld den Erben zu geben. Und welcher unter ihnen beiden an seiner Gülte säumig würde und wenn die Erben, die die Gülte erhielten das Haus mit anderen Pfändern einziehen würden, dann könnte der andere die Gülte hinterlegen und die Güter an sich nehmen. Das ist seine Aussage und nicht mehr.
Diel Müller sagt: Er sei dabei gewesen in der Abmachung zwischen Clesgin Müller, seinem Bruder und Cles Werner: Sein Bruder hätte das Haus an der Talpforte für 50 Gulden gekauft und Cles Werner das Haus mit anderen Gütern mehr als Pfand hinterlegt für 5 Gulden Geld. Und der verstorbene Herr Antz Drapp hatte die Gülte erhalten. Und Clesgin, sein Bruder, sollte von den 50 Gulden jährlich 2 ½ Gulden Geld geben. Und Cles Werner habe auch von den anderen Gütern, die er behalten hatte, 2 ½ Gulden an Gülte geben müssen. Und es wurde beredet: Wer von ihnen säumig würde an seiner Gülte und wenn die Gültheber die Güter einziehen wollten, so könnte der andere die Gülte insgesamt hinterlegen und die Güter an sich nehmen.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 253v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-253v/pagination/15/?L=0&cHash=272c1bade27e38d1f0b4044cc6c48f96 (Abgerufen am 31.10.2024)