ʃoͤll ʃtalt(en) beyd zurecht Nach anʃpr(ache) antwort beyd(er)t(eil)
S(e)n(tenti)a rechtʃetzen S(e)n(tenti)a das pet(er) finth dielnhen an korn vnd
win ʃo vil pet(er) finth vom v(er)ʃchien ziel entphang(en)
hat vßricht(en) ʃoͤll
Hans flach Emel ercker von weg(en) Rytzt hartman(n) redt als hans
Rytz hartman flach jne geʃchuldiget hett ein(er) wieʃen halb(en) die er
zum halb(en) teyl jnhett vnd cleg(in) ʃwartz(en) geweʃt vnd
vom ʃelb(en) vff hans flach(en) erwachʃen wer / geʃtund
er nit das er eynch wieʃe hett dar zu cleʃg(in) ʃwa(r)tz
od(er) hans flach gerechtickeit hett(en) vnd ʃo ferrer Hans
flach nit wit(er) furtrug hofft er nit ʃchuldig zu ʃin
vmb ʃin forderung / Stud voͤn weg(en) adams von(n)
partenheym als momp(ar) hans flachen redt die clag
gruͤndt daruff das die wieʃe hett jngehabt pet(er)
ʃwartz ʃelig nů eygent(en) iglich v(er)laiʃʃen gut(er) den erben
ʃo nuͤ die wieʃe pet(er) ʃwartz ʃelig(en) geweʃt wer wes
dan(n) gerechtickeit an der ʃelb(en) wieʃen cleʃg(in) ʃwartzen
eÿgent gehoͤrt zu hans flach(e)n / ʃo aber Rytz nit
geʃtund das die wieʃe hans flach Lut der clag fordert
von pet(er) ʃwartzen beʃeʃʃen wer gepurt es jme zu
bewiʃen ʃo es aber nach gelaiʃʃen vnd geʃtand(en) wu(r)d
ʃo ʃtelt erß zu recht Rytz ʃoͤll do von abʃten von dem
ʃo vil cleʃg(in) zuteyl gepurt hett • Darzu Rytz ließ
red(en) wan(n) er etwas jnhett von ʃynem Sweh(er) ʃelig(en)
wolt er nit leucken dan(n) er hett es mit ern jnn
vnd geʃtund hans flach(en) nichts wie vor do von ge
redt wer / Adam ließ wie vor es wyʃte dan(n)
Rytz das jme die wieʃe von ʃy(n) ʃweh(er) vff dem hinlich
wurd(en) wer / Rytz hofft ʃoͤll nit ʃchuldig ʃin die
bybrengung zutun wie die wieʃe an jne komen(n)
wer dan(n) dem cleg(er) gepurt ʃin clag by zubreng(en) ʃtalten
soll. Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Dass Peter Finthen Henne Diel von dem Korn und Wein bezahlen soll, wie Peter Finthen diese am letzten Termin empfangen hat.
Emel Erk für Ritz Hartmann sagt: Hans Flach hat ihn beschuldigt wegen einer Wiese, die er zur Hälfte innehat und die Clesgin Schwarz war und von diesem an Hans Flach gekommen sei. Er gestehe nicht, dass er eine Wiese habe, an der Clesgin Schwarz oder Hans Flach Rechte hätten. Und wenn weiter Hans Flach nichts beibringe, so hofft er, ihm nichts auf seine Forderung schuldig zu sein. Stude für Adam von Partenheim als Bevollmächtigtem von Hans Flach sagt: Die Klage gründe darauf, dass der verstorbene Peter Schwarz die Wiese hatte. Nun gehören alle hinterlassenen Güter den Erben. Und da die Wiese dem verstorbenen Peter Schwarz war, was an Rechten an der Wiese von diesem an Clesgin Schwarz ging, das gehört nun Hans Flach. Wenn aber Ritz nicht gestehe, dass die Wiese, die Hans Flach gemäß der Klage fordert, zuvor von Peter Schwarz besessen wurde, dann gebührt es ihm, das zu beweisen, wenn es ihm nicht erlassen und gestanden würde. Das legt er dem Gericht vor. Ritz soll von dem Teil die Hand wegnehmen, der Clesgin gebühre. Dazu ließ Ritz reden: Wenn er etwas innehabe von seinem verstorbenen Schwiegervater, so wolle er das nicht leugnen. Denn er hätte es mit Ehre inne und gestehe Hans Flach nichts, wie zuvor geredet. Adam ließ es wie vor. Es weise denn Ritz nach, dass ihm die Wiese von seinem Schwiegervater bei der Eheabsprache wurde. Ritz hofft, er solle nicht schuldig sein einen Beweis zu führen, wie die Wiese an ihn gekommen sei. Denn einem Kläger gebührt es, den Beweis für seine Klage zu erbringen. Das
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 258v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-258v/pagination/22/?L=0&cHash=8cfc9efcd36413f31bbe998543b9aa73 (Abgerufen am 24.11.2024)