Stuͤd von wegen Joͤrgen pet(er) hinʃels nachfar Ließ
cles buʃʃe(r) oͤff(en) die clag von cles buʃʃern • an jne gelegt redt dar
jo<e>rg hinʃels pet(er)s vff er hett ʃin hußfr(au) befragt die wůʃt nichts do von
nachfar deßglichen er ʃelbs als ein zukommend(er) etc vnd ʃo ferre
die clag nit wurd bybracht hofft er darvmb nit
ʃchuldig zu ʃin / Daruff cleßg(in) boͤʃʃe(r) ließ red(en)
er hett pet(er) hinʃeln ʃelig(en) jorg(en) vorfarn das tuch
verkaufft die frawe hett auch das tuch nach dem
kauff jn ʃynem cleßges huß geholt / vnd
wer jme noch vnbezalt nů wer nyemants da von
wiʃʃentlich(en) dan(n) jme vnd der frawen(n) • wes jme
dar zu jnn recht zutun gepurt woll er ʃich nit
weygern / Joͤrg Ließ red(en) wie vor des mee ʃin
hußfr(au) hett jne eygentlich bericht das ʃin furfar
ʃelig jn ʃynem doitsbett geʃagt hett das tuch wer
bezalt wes der fraw(e)n an dem end jn recht gepu(r)t
woll ʃie ʃich nit weyger(e)n / dar zu cleʃg(in) name
an das der widert(eil) geʃtund das das tůch entpha(n)g(en)
were / aber es wer jme noch vnbezalt darumb
Ad ʃocios f(a)c(tum) begert er wie vor ʃtalten zurecht
Jtem her niclas maʃe hat hen maʃen ʃin
momp(ar) brud(er) zů momp(ar) gemacht ʃin ʃchult zins vnd
gult jn richs gericht jnzugewynn(en) jne dar
jn zuu(er)gen vnd zuu(er)ʃten biß vff ʃin wid(er)ruff(en)
Stude für Jörg, den Nachfahren von Peter Hinsel, ließ die Klage öffnen, die von Cles Buser gegen ihn geführt wurde und sagt darauf: Er hätte seine Ehefrau gefragt, die wusste nichts davon, ebenso er selbst als neu Hinzugekommener. Und wenn die Klage nicht bewiesen würde, so hofft er, deswegen nichts schuldig zu sein. Darauf ließ Clesgin Buser reden: Er hatte dem verstorbenen Peter Hinsel, dem Vorfahren von Jörg, das Tuch verkauft. Die Frau hätte auch das Tuch nach dem Kauf in seinem, Clesgins, Haus abgeholt. Und es sei ihm noch unbezahlt. Nun gäbe es niemand, der davon etwas wisse außer ihm und der Frau. Was ihm rechtmäßiger Weise gebührt zu tun, dem wolle er sich nicht verweigern. Jörg ließ reden wie zuvor und weiter: Seine Ehefrau hatte ihm berichtet, dass sein verstorbener Vorfahr auf seinem Totenbett gesagt hatte, das Tuch sei bezahlt. Was seiner Frau rechtmäßiger Weise gebührt, dem wolle er sich nicht verweigern. Darauf nahm Clesgin an, dass die Gegenseite gesteht, dass das Tuch empfangen wurde. Aber es sei ihm noch nicht bezahlt. Daher fordert er wie zuvor. Das legt er dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Herr Niklas Mose hat Henne Mose, seinen Bruder, zum Bevollmächtigten gemacht, ihm die Schulden, Zinsen und Gülten im Reichsgericht einzuziehen und für ihn zu gehen und zu stehen bis auf Widerruf.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 267v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-267v/pagination/18/?L=0&cHash=2c0b571d75056a15b34fd060212e905c (Abgerufen am 23.11.2024)