Dorntags nach Exaltac(i)on(is) cruc(is)
Jtem Emel von wegen cleßgin beckers ließ o<e>ff(e)n
Hen Herpel wie er gegifft was wurd(en) von niclas bendern redt
cleßg(in) beck(er) es wer nehʃt ein vrteyl vßgang(en) / ʃo cleʃgin by-
brecht das er gegifft wer ʃoll vort(er) geʃcheen ʃo vil
recht ʃin wirt nū hofft cleʃg(in) er ʃóll mit der gifft
ÿtzt geoͤffent bybracht haben(n) gegen herpelshen / Darzu
Stuͤd von weg(en) hen herpels Ließ auͤch oͤffen die
gifft redt ʃo man anʃehe die forderʃt(en) hendel / ʃo wer
die ytztgeoͤffent gifft ein nichtickeit wo man(n) vff
wernhers cleʃen hett etwas v(er)keufft vnd nit cleʃen
wer geweʃt od(er) zu ʃin Hand(en) geʃtand(en) das dan(n) nit
von cleʃgin beckern bybracht wurd / ʃo wer diʃe gifft
ein nichtickeit / hofft hervmb cleʃgin ʃoͤll nit
bybracht haben mit der gifft / Cleʃgin ließ red(en) ʃo
man die foͤrderʃt(en) hendel anʃehe fund man(n) das clerlich
das joͤrg bend(er) von franckfort wernh(er)s cleʃen die
ʃelb(en) gutt(er) v(er)keufft hett vnd moͤcht darnach nit be-
zalt w(er)d(en) von cleʃen / do hett joͤrg bend(er) od(er) ʃin mo(m)p(ar)
wernh(er)s cleʃen múʃʃen mitrecht erlang(en) vor ʃin
ʃchult / als nů cles erlangt wer geweʃt hett joͤrg(en)
momp(ar) die ʃelb(en) gutt(er) die von jme jorgen darkomen
wern vff cleʃen angegriff(en) die v(er)kaufft vor pfantgut
nach ordenůngs recht(en) lut der gemelt(en) gifft jn hoff(e)n
das jme cleʃg(in) nit wit(er) noit ʃin ʃoͤll by zubreng(en)
herpel ließ red(en) ʃo man(n) anʃehe die gifft ʃo berurt ʃie
jorg bendern(n) nit noch ʃin anwalt • darvmb wer
daʃʃelbig nit noit in wit(er) redde furzůbreng(en) ʃund(er)
allein grundt er daruff ob die gutt(er) vff wernhers
cleʃen crefftig wern geweʃen zuu(er)gifft(en) od(er) nit vnd
ließ domit wie vor ʃtaltz zu recht Cleʃg(in)
Donnerstag 16. September 1501
Emel für Clesgin Becker ließ öffnen, wie ihm das Land übergeben wurde von Niklas Bender und sagt: Es sei vor kurzem ein Urteil ergangen: Wenn Clesgin beibringe, dass es ihm übergeben wurde, so solle weiter geschehen, was Recht sein wird. Nun hofft Clesgin, er solle mit der Übergabe, die jetzt geöffnet wurde, den Beweis erbracht haben gegenüber Henne Herpel. Darauf ließ Stude für Henne Herpel auch die Übergabe öffnen und sagte: Wenn man den ersten Handel beachte, so sei die jetzt geöffnete Übergabe eine Nichtigkeit. Da wurde an Cles Werner etwas verkauft und es war nicht Cles oder stand in seinen Händen. Daher wurde es nicht von Clesgin Becker bewiesen. Die Übergabe sei eine Nichtigkeit. Und er hofft daher, Clesgin solle den Beweis mit der Übergabe nicht erbracht haben. Clesgin ließ reden: Wenn man den ersten Handel beachte, so finde man klar, dass Jörg Bender von Frankfurt Cles Werner dieselben Güter verkauft hat und konnte danach nicht bezahlt werden von Cles. Da hatten Jörg Bender oder sein Bevollmächtigter Cles Werner vor Gericht ziehen und ihre Schuld einklagen müssen. Als sie die gewonnen hatten, da hat der Bevollmächtigte von Jörg dieselben Güter, die von ihm, Jörg, kamen, von Cles eingezogen und sie als Pfänder verkauft gemäß der Gerichtsordnung in der angeführten Übergabe. Er hofft, dass ihm, Clesgin, nun nicht mehr notwendig sei, etwas als Beweis beizubringen. Herpel ließ reden: Wenn man die Übergabe betrachte, so berühre sie Jörg Bender nicht und auch nicht seinen Anwalt. Darum sei es nicht notwendig hier weitere Reden anzuführen, sondern die Klage begründe allein darauf, ob die Güter mit voller Rechtsgültigkeit bei Cles Werner waren, so dass er mächtig war, sie rechtskräftig zu vergeben oder nicht. Dabei ließ er es und legt es dem Gericht vor. Clesgin
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 268v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-268v/pagination/16/?L=0&cHash=fa1e25925c3db745157bab35252e6754 (Abgerufen am 21.11.2024)