donerʃtag nach decollation(em) Joh(ann)is
vlme(r) Jtem henn vlmer ließ oͤffen alle abʃcheidt vnd handlung
Jo diel zuʃch(en) jme vnd Johannes dieln jm gerichts buch vffge-
zeichent vnd v(er)handelt vnd redt gehoͤrt wer wie Joh(an)nes
diel cleßgin beckern gegifft hett daʃʃelb woͤll er ytzt laiʃʃen
růwen / vnd vort(er) ʃo wer gehort das Johannes diel jme
vlmern ʃoͤll tůn ein gifft vor eygen / des hett Johannes
diel nit geʃtand(en) ʃo ferre das er vlme(r) ʃich vff kuntʃchafft
beruff(en) hett die gefurt wie ytzt v(er)leʃen die dan(n) geʃagt
das Johannes diel ʃoll jme vlmern den wing(art) vor
eyg(en) vffgeben / hervmb getrůt er ʃoͤll den artickel mit
der gifftung bybracht haben(n) ʃtaltz zurecht / Stuͤd vonn
weg(en) Joh(an)nes dieln redt wes vlmer gehandelt hett
wer eyn nichtickeyt geweʃen dan(n) wes eyne(r) eyn
beclagen woͤll vmb ein ʃach die nit des clegers wer ein
nichtickeit / des hett ʃich Joh(an)nes diel gezog(en) vffs buch
das wer jme von vlmern zugelaʃʃen die ʃelb kuntʃchafft
zu brengen getrůt eʃʃoͤll vff dem gerichts buch lend(en) vnd
hervß gen vnd er Joh(an)nes diel ʃoͤll domit bybracht Haben(n)
wie vor geret vnd begert wer vnd begertz noch mitrecht
vlmer ließ red(en) er hilt des / widerteyls vor nichts
dan(n) wan(n) diß vrteyl vmb die by brengung der gifft halb(en)
hervß keme / was dan(n) vort(er) recht ʃin wurd ʃoͤll be-
Ad ʃocios f(a)c(tu)m ʃcheen ʃtaltz zurecht
erk(ann)t Jtem hen fruoff erkent hen g(ra)benmechern(n) j gld
in xiiij tagen
erk(ann)t Jtem Stroͤlin erk(enn)t cleßg(in) webern(n) als kyrchenmeiʃt(er)
xviiij ß hlr in xiiij tag(en)
erf(olg)t Jtem Con von waltmůßhuʃen erf(olg)t wernh(er)s
cleʃen vffs buch
erk(ann)t Jtem Spitzkopp erk(enn)t cleßg(in) beckern(n) xxvj ß hlr in xiiij t(agen)
Donnerstag 1. September 1502
Henne Ulmer ließ alle Urteile und Verhandlungen, die zwischen ihm und Johannes Diel geschehen und im Gerichtsbuch verzeichnet sind, öffnen und sagt: Es wurde gehört, wie Johannes Diel Clesgin Becker Sachen gegeben habe. Das wolle er jetzt auf sich beruhen lassen. Und weiter wurde gehört, dass Johannes Diel ihm, Ulmer, eine Übergabe als Eigen machen solle. Das hatte Johannes Diel nicht gestanden, wenn Ulmer sich nicht auf Zeugen beriefe. Die hat er jetzt beigebracht, wie gerade verlesen. Und sie haben gesagt, dass Johannes Diel ihm, Ulmer, den Wingert als Eigen aufgeben sollte. Darum vertraut er darauf, den Artikel mit der Übergabe bewiesen zu haben. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Johannes Diel sagt: Was Ulmer getan hätte, das sei eine Nichtigkeit gewesen. Denn wenn jemand einen anderen verklagen wolle wegen einer Sache, die dem Kläger nicht ist, so ist das eine Nichtigkeit. Johannes Diel hatte sich auf das Buch berufen. Das wurde ihm von Ulmer zugestanden, den Beweis zu erbringen. Er vertraut darauf, es solle auf dem Gerichtsbuch beruhen und daraus ersichtlich sein. Und er, Johannes Diel, solle den Beweis erbracht haben, wie zuvor geredet und gefordert. Und er fordert das weiterhin vor Gericht. Ulmer ließ reden: Er halte die Argumente der Gegenseite für nichtig. Wenn das Urteil über den Beweis der Übergabe gefällt sei, was dann weiter Recht sein wird, das solle geschehen. Das legt er dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Henne Fruhoff erkennt an, Henne Grabenmacher 1 Gulden binnen 14 Tagen zu zahlen.
Strolin erkennt an, Clesgin Weber als Kirchenmeister 19 Schilling Heller binnen 14 Tagen zu zahlen.
Kon von Waldmannshausen hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Cles Wernher gemäß dem Buch.
Spitzkopf erkennt an, Clesgin Becker 26 Schilling Heller binnen 14 Tagen zu zahlen
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 278, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-278/pagination/22/?cHash=c847cb99e6961460193c36365e9569a9 (Abgerufen am 06.11.2024)