keller do hab er geʃehen joiʃten henne mit eijnem meßer vber den wegk
laŭffenn vnd hab nit wijthers geʃehen Sʃilenciu(m) vt jŭr(is)
Schuß cleʃe der zweijt zŭge geeijdt vnd befragt vt jŭris eʃt
ʃagt daß er deß maijls mit andern daß dorff hijer vffgangen do habenn
ʃije gehoͤrt eijn geʃchreij vnd geʃlegks do haben er vnd joiʃt ʃcherer hijn
zu gelaŭffen als ʃije do hin komen ʃínth do ʃij paŭels henne geʃlagen ge-
weʃt vnd alda geʃtanden vnd ʃich ʃere beclagt vnd alʃo hab er der kŭnde
geʃtanden jm wagen geleijß do ʃij joiʃtenhenne jme vff eijner vnd bal-
thaʃar vff der andern ʃijthen her gelaŭffen aber nit züʃamen komen do hab
joiʃten henne vnd pauels henne alʃo vff eijnander geʃlagen ʃie zwene
diß letzt hab er der kŭnd geʃehen geʃchen jm karn weg vor claijß pforte-
ners húʃch dijß jʃt ʃin ʃage dimiʃʃo teʃt(e) jmpoʃit(um) ʃibi ʃilenciu(m) vt jŭr(is)a
Der drijtt zŭge Schmijdts cleßgen Citert geeijdt vnd befragt vt jŭr(is)
Sagt daß er der kŭnd zu pauelʃhen komen ʃij vor claijß pforteners thore
ʃínth joiʃtenhenne vnd balthaʃar daß dorff hijer vff gangen do hab pau-
els henne geʃagt wer der oder waß laŭfft do here hab balthaʃar geʃagt
güt freŭndt jn dem ʃij joiʃtenhenne hínter balthaʃarn hijer vor gelaũff(en)
vnd jnen pauels henne gehaŭen jn den kopf vnd hab balthaʃar ʃijnn
rocke vßgeworffen vnd ʃin meßer jn beijde hande genomen vnd zú paŭ-
els henne gehaŭenn ob er jnen droffen hab wijß er nit jß ʃij auch fínʃ-
ter geweʃt zü ʃehen vnd ʃolichs ʃij geʃcheen vff Sanct Stephans tag obg(e)n(an)t
Et dimiʃʃo teʃt(e) jmpoʃit(um) eʃt ej Silenciu(m) vt jŭris
Der vierd zuge hanß von dachßwiler Citert geeijdt vnd befragt
wije recht der ʃagt glich wije drijtt züge geʃagt haijt dan ʃije zwen
vnd cleß koreß ʃínth bij einander geweʃt ʃilenciu(m) vt juris
Cleʃe koͤreß der fŭnfft züge Citert geeijdt vnd befragt Sagt den
nechʃten zweijen zŭgen nemlich dem dritt(en) vnd vierden glichformig vnd co(n)-
corderen jn jren ʃagen Silenciu(m) jmpoʃit(um) vt jŭris
Off montag nach octaŭas E(pi)ph(an)ie haijt pauels henne ʃelbʃt
jnne abweʃen Cleʃen ʃínes brŭders tag vnd ʃchup aŭch lengũng
die kŭndʃage zü offenenn begert gegen joiʃten henne vnd balthaʃar
ʃchugmechern jʃt jme nachgelaijßen vt jüris
Off mitwochen nach Conŭerʃionis Sancti paŭli annj etc xxj
haijt leonhart flücke als reddener Cleʃe Gijʃen jn namen paüels henne
begert die kŭnd zü öffenn So jnne namen pauels henne widder joiʃt(en)
henne gefört vnd verhort ʃín worden / Dar gegen ʃagt joiʃt ʃcherer
von wegen joiʃten henne ʃijnes ʃones wije daß cleʃe wirth jme joiʃten
jnne ʃíner perʃon verkündt wie jtzo gehrt der halber joijʃt geʃcheenn
läijß weß Recht vnd ʃagt ferner wo Cleʃe kŭnd e(r)langt vnd oͤffenenn
moͤg er joijʃt lijden doch mit der proteʃtacion jme vortzübehalten alle
Keller gelaufen und habe Jost mit einem Messer über den Weg laufen sehen. Weiter habe er nichts gesehen. Ihm wurde Stillschweigen auferlegt, wie es Recht ist.
Clese Schaus, der zweite Zeuge, vereidigt und befragt, wie es Recht ist, sagt, er sei damals mit anderen aus dem Dorf hier herauf gegangen, da hätten sie ein Geschrei und eine Schlägerei gehört. Da seien er und Jost Scherer hinzugelaufen. Als sie dahin gekommen seien, wäre Henne Pauel bereits geschlagen worden, habe dort gestanden und sich sehr beklagt. Er, der Zeuge, habe in der Wagengleis gestanden. Da seien Josten neben ihm auf der einen und Balthasar auf der anderen Seite hergelaufen, aber nicht zusammengetroffen. Da hätten Jost und Henne Pauel aufeinander eingeschlagen. Diese beiden, Henne Pauel zuletzt, habe er, der Zeuge, gesehen. Geschehen sei es im Karn Weg vor dem Haus des Claiß Pfortener. Das ist seine Aussage. Entlassung des Zeugen mit Auferlegung des Stillschweigens, wie es Recht ist.
Der dritte Zeuge, Clesgin Schmied, zitiert, vereidigt und befragt, wie es Recht ist, sagt, er sei zu Henne Pauel vor die Haustür des Claiß Pfortener gekommen. Da seien Jost und Balthasar vom Dorf hier heraufgegangen. Da habe Henne Pauel gesagt: »Wer da oder was läuft daher?«Da habe Balthasar gesagt: »Gute Freunde.« Indem sei Jost hinter Balthasar hervorgelaufen und habe Hen Pauel auf den Kopf gehauen. Da habe Balthasar seinen Rock ausgezogen und sein Messer in beide Hände genommen und habe nach Henne Pauel gehauen. Ob er ihn getroffen habe, wisse er nicht. Es sei auch finster gewesen. Solches sei geschehen am 26. Dezember 1519. Entlassung des Zeugen mit Auferlegung des Stillschweigens, wie es Recht ist.
Der vierte Zeuge, Hans von Daxweiler, zitiert, vereidigt und befragt, wie es Recht ist, bestätigt die Aussage des dritten Zeuge, denn sie beide und Clese Korres seien zusammen gewesen. Ihm wurde Stillschweigen auferlegt, wie es Recht ist.
Clese Kores, der fünfte Zeuge, zitiert, vereidigt und befragt, sagt übereinstimmend mit den beiden vorherigen, dem dritten und vierten Zeugen aus. Auferlegung des Stillschweigens, wie es Recht ist.
Am Montag 14. Januar 1521 hat Henne Pauel persönlich, in Abwesenheit seines Bruders Clese, Tag und Aufschub, auch Fristverlängerung bezüglich der Eröffnung der Zeugenaussage gegen Jost und Balthasar Schuhmacher begehrt. Ist ihm zugestanden worden, wie es Recht ist.
Am Mittwoch 30. Januar 1521 hat Leonhart Fluck als Redner des Clese Geis im Namen des Henne Pauel begehrt, die Zeugenaussagen zu eröffnen, die im Namen des Henne Pauel gegen Jost geführt und verhört worden sind. Dagegen sagt Jost Scherer für seinen Sohn Jost aus, dass Cles Wirt dem Jost persönlich verkündet hat, wie es jetzt gehört wurde, weshalb Jost geschehen lässt, was Recht ist. Ferner sagt er, wenn Clese Kenntnis erlangt und die eröffnet hat, will er es dulden, doch mit dem Einwand, sich alle Notdurft
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 002, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-002/pagination/17/ (Abgerufen am 30.11.2024)