getzengt vnd vnther allem hab ʃich paüels henne laijßen horen wije
joiʃt ʃcherer hab paüels henne ʃín fraŭ ermordt vnd joijʃt hab jm
paüelʃhen als güt als vij oder xiiij gld vß dem ʃackel genomenn
dar vber joiʃtenhen eijn echtmaijß wínß zu vrkŭnd geben Solichs mít
recht zü vertedíngen vnd ʃolichs joiʃtenhen nít hat mogen volnbren-
gen dŭrch paüels hen betzwangk daß paüels hen haijt eijn kan geno-
men vnd wollen joiʃten hen ʃín kopff zu ʃlagen daß er jme hat müß-
en entwichen haijt ʃich auch laijßen horen er woll ʃolicher kreden eijnß
eijn gantzen ʃchaijff pferrich voll zü haŭwen wije die wort gefallen
vnd daß gezeng angefangenn begert er jre ʃage Schüldígt
fürter Cleß korreßen vnd Schmijdts cleßgen vmb kŭntʃchafft der
warheit Sagt wie off obg(e)n(an)t(en) abent ʃich hab begeben daß joiʃten-
henne vnd balthaʃar ʃchügmecher haben wollen heijm gehen do ʃij hen
diß zwene beclagten jnen nachgefolgt bijß an ʃcharpenʃteins gar-
ten do ʃij hen die zwene cleʃen vor ʃie zwene gangen bijß zü claijß
pforteners thore jnnen do jʃt paŭels hen geweʃt jnwendig deß tho-
res jnne deß wijrths hoijff vnd do ʃij widder paüelʃhen geʃagt wor-
den lieber do gehen joiʃtenhen vnd balthaʃar hijer vff blib dŭ hije jn
mach vnß kein tedíng oder handel mehe Solichs paüels hen nit haijtt
wollen thun Sünder geʃagt laijßent mich hijn vß laijßent mich die
kreden ʃchniden oder haŭwen vnd beʃünder grijmmicklichen jn baltha-
ʃarn gefallen wije jn ʃíner paüels hen clag ʃelbʃt gehort vnd paŭ-
els hen hab beʃünder ʃínem eijgen ʃone zü gerüffenn vnd geʃagt hen
drag dŭ den win heijm jch wijll vff die kreden warten vnd begert diß-
er kŭnd wijßens hije von zü ʃagenn Dar vff diß beclagt(en) haben
geʃagt wije wollen gehorʃam ʃín vff der parthijen verkündüng
Vff dōrnʃtag nach eʃto michi anno xxij jʃt dijß kŭnd wije
geborlich vnd recht jʃt verhort worden vnd nemlich dŭrch denn
Schŭlteißen als richter angenomen wije recht mit gelobden beladenn
vnd offentlíchen zu got vnd den heijlgen thun ʃweren wije gewonheijt vnd
recht vnd aüch vormeijneijdts pene vnd ʃchült gnŭgʃam gewarnet
vnd jre jglicher mit gemeijnen fragʃtŭcken jn geheijm befragt haijt
jre yeder beqŭemlich vnd woijll geantwort vnd antzelm(m) Em-
mel der Erʃt kŭnde nach dem ʃín mitkŭnd michel von griffenʃteijnn
lijplich geʃtraijfft zŭm dote etc Sagt er Emmel er hab vff die zijth
jm anʃproche beʃtimpt jnne claiß pforteners hŭʃch vber eijnem an-
dern tijʃch geʃeßen vnd alda vnther anderm gehort daß paüels hen
zü joiʃtenhen geʃagt wie daß joiʃtenhen vatter hab jme paŭels hen
ʃín frau zü doijt geheijlt vnd ʃolich gelt daß er joiʃten hab gebenn
hab er jme geben als het jß jme joijʃt vß dem büttel genomen jtem
von dem achtmoß wínßs zü vrkund wijß er nít Sünder joiʃtenhen
gezankt haben. Unter anderen habe sich Henne Pauel vernehmen lassen, Jost Scherer habe die Frau von Henne Pauel ermordet, und Jost habe ihm sieben oder acht Gulden aus dem Säckel genommen. Darüber hinaus habe er Josten ein Achtelmaß Wein als Verkündgeld gegeben, um dieses rechtlich zu verhandeln. Solches hat Jost durch Henne Pauels Vollstreckung nicht vollbringen können. Henne Pauel habe eine Kanne genommen, um damit Jost auf den Kopf zu schlagen. Dieser habe ihm ausweichen müssen, hat sich auch vernehmen lassen, er wolle einer solchen Kröte einen ganzen Schafpferch vollhauen. Darüber, wie diese Worte gefallen sind und das Gezänk angefangen hat, begehrt er ihre Aussage. Er fordert weiter von Clese Korres und Clesgin Schmied wahrheitsgemäße Zeugenaussage, sagt, wie es sich am angesprochenen Abend begeben habe, dass Jost und Balthasar Schuhmacher heimgehen wollten. Da sei Hen diesen beiden Beklagten bis an des Scharfensteins Garten nachgefolgt. Da seien Henne und die beiden Clese vor ihnen beiden her gegangen bis zur Tür des Claiß Pfortener. Da habe Henne Pauel im Hoftor des Wirts gestanden, und da sei zu Henne Pauel gesagt worden: »Lieber, da gehen Jost und Balthasar hier herauf, bleib du hier drinnen, mach uns kein Gerede oder Händel mehr.« Das wollte Henne Pauel nicht tun, sondern sagte: »Lasst mich hinaus, lasst mich die Kröten schneiden oder hauen.« Er habe sich besonders wild auf Balthasar gestürzt, wie in Henne Pauels Klage gehört, und Henne habe besonders seinem eigenen Sohn zugerufen und gesagt: »Henne trage du den Wein heim, ich will auf die Kröten warten.« Und er begert von den Zeugen, ihr Wissen darüber mitzuteilen. Darauf haben die Beklagten gesagt: »Wir wollen, was aus der Verkündigung der Parteien folgt, befolgen.«
Am Donnerstag 6. März 1522 ist diese Zeugenaussage, wie es sich gebührt und Recht ist, gehört und durch den Schultheißen als Richter angenommen worden. Die Zeugen wurden mit Gelübden beladen und haben öffentlich zu Gott und den Heiligen geschworen, wie es Gewohnheit und Recht ist. Sie wurden vor Bestrafung bei Meineid ausreichend gewarnt, und ihr jeder wurde mit allgemeinen Fragen im Geheimen befragt. Jeder hat angemessen und wohl geantwortet. Antze Emel, der erste Zeuge. Nachdem sein Mitzeuge Michel von Greifenstein zum Tod verurteilt worden ist, sagt er, Emel, er habe seinerzeit in der Anklage gesagt, er habe in Claiß Pforteners Haus an einem anderen Tisch gesessen, und dort unter anderem gehört, dass Henne Pauel zu Jost gesagt hat, sein Vater habe seine, Hens, Frau zu Tode geheilt, und das Geld, das er Jost gegeben habe, habe er ihm so gegeben, als hätte es ihm Jost aus dem Beutel genommen. Ebenso wisse er nichts von dem Achtelmaß Wein zum Verkündgeld, sondern Jost
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 005v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-005v/pagination/22/ (Abgerufen am 30.11.2024)