vnd ʃin clerlich erfíndt jnne der clage vnd jnne g(e)n(ann)ts paüels henne antwort
die zijth ergangen ja geʃtanden er hab ʃin fraŭwe zú dojtt geheijlet welchs
die zijth verbott jʃt vnd er paüelʃhen ʃin tag fürter geheijʃchen dar vff
zú antworten verhofft So er tag geheijʃchen / ʃo ʃoll er formlich antworth
geben Dar vff hat pauelʃhen ʃin tag zu antwort(en) zwißen nehʃten ge-
richt vnd begert Copij diß gantzen handels
Montags nach jacobi apoʃtoli Begert joijʃt Scherer So paüelshen
jme ʃmelich jniŭrien jnhalt der clage gethan der er paüelshen jn etlich-
en artíckeln bekentlich die er joiʃt angenomen vnd verbott der halber
paŭelshen den krijeg beüeʃtiget vnd zú der zijth wijther ʃchüp vnd tag
begert antworth zú geben nach ʃijnem ʃolichen begern der tagʃetzung eijn
gericht gehalten vnd am nehʃten vergangen gericht abermaijls tag
begert antwort zú gebenn dar ŭmb er joiʃt beger antworth oder er-
folcknŭß / Dar zú paüels henne ließ redden Er geʃtehe der anclage
wie die verlütt jʃt nit / Dar gegen Redt joiʃt So paüels hen jme
joiʃten der jniŭrien nit geʃteth ʃo wijll er joiʃt ʃin paüelshen eijgen er-
kentenŭß welchs verbott jnhalt der clage jnne Crafft der bewijʃü(n)g
angetzogen haben / vnd begert fürters tag wijther kŭnd zu foren bit
vmb tag dar zü zemlich bewijʃüng zü thŭne mit drijen man die vff
dem vertrag zwißen jnen beijden geweʃt vmb vermöge ʃíner beheijlü(n)g
der halber paüels henne die vnbillich jniŭrien gethan jme joiʃten
vnd haijt joiʃt ʃín tag zü der bewijʃüng vt jüris Et petijt Copiam tociŭs
Montags nach laürencij haijt joijʃt ʃcherer künde gegen paŭ-
els henne geʃchüldiget vnd zü geʃprochen vmb küntʃchafft der warhet
helfferichs hennen / Endres hennen vnd mathis Noßen / Sagt ware ʃín
daß ʃie drij von pauels hennen vnd jme joiʃten gebeten vnd ane ʃije
drij verlaßen ʃij eijn rachtüng zú machen betreffen eijn heijle lone / So als er
joiʃt geheijlet haijt paüelʃhen ʃín huʃchfraŭwe greden vff welcher rachtu(n)g
von paüels hennen vnd ʃínen freŭnden gehort worden jʃt eijn erlich
vnd redich heijlüng die er joijʃt alda volnbracht hab vnd haben die
parthien der zijth jme joiʃten eere vnd lob groißlich nachgeʃagt vnd ʃij
jme joiʃten dürch die künde jtzangezogen eijn lone gemacht deß maijls der
er joiʃt vieer verthient ʃo nit pauels henne armüt were angeʃehenn
die fraŭwe aŭch nach dem gemechtz jre arbeit vff eijn halb jare volnbracht
nach aller nottŭrfft vnd begert der halben jre der kŭnd wißen / ob dije
frauwe deß maijlij heijll ʃij geweʃt oder nit / Zum andern maijll
begert er aŭch jre wißen / ob ʃije drij nit aŭch nach dem nach der handt
von paüels hennen gehort daß er joiʃt jme paüels hennen ʃij fraŭ hab
ermordet mit dem heijlenn / Teʃtes volu(n)t obedire vocati etc
Off mítwochen Sanct johans abent decollacio(n)is ʃin díe g(e)n(ann)tenn
künde vorgeheíʃchen vnd dŭrch den ʃchulteißen mit eijden vnd gelobden ange-
nomen aüch vor meijneijdts pfin vnd ʃchult gnŭgʃam gewarnet vff Alle
gemeijn fragʃtucke vnd ʃunʃt gnŭgʃam bequemlich vnd woijll geantwort
und sich in der Klage deutlich herausstelle und in der Antwort der Henne Pauels, die seinerzeit ergangen ist schließlich gestanden hat, er habe seine Frau zu Tode geheilt, welches seinerzeit festgehalten wurde, und er, Henne Pauel, einen weiteren Tag gefordert hat, um darauf zu antworten. Er hofft, wenn er den Tag geheischt hat, soll er förmlich Antwort geben. Darauf hat Henne Pauel sein Tag erhalten, darauf am nächsten Gericht zu antworten und begehrt Abschrift dieses ganzen Handels.
Montag 29. Juli 1521 hat Jost Scherer eine Forderung. Henne Pauel hat ihm schmählich Unrecht getan, wie aus der Klage hervorgeht und Hen Pauel in etlichen bekannten Artikeln bekannt ist, die er, Jost, angenommen und festhalten lassen hat. Deshalb hat Henne Pauel den Streit bestätigt und dazu weiteren Aufschub und Tag begehrt hat, um Antwort zu geben. Nach seiner Forderung nach Anberaumung eines Tages wurde ein Gericht gehalten, und am letzten Gerichtstag abermals ein Tag begehrt, um Antwort zu geben. Deshalb begehrt Jost Antwort oder Zuerkennung. Dazu ließ Henne Pauel vortragen, er akzetiere die Anklage, so wie sie formuliert ist, nicht. Da Hen Pauel das Unrecht nicht zugesteht, will Jost Henne Pauels eigenes Ermessen und eigene Beweisführung in die Klage einbezogen haben, und begehrt einen weiteren Verhandlungstermin zur Beweisführung. Dabei soll eine angemessene Beweisführung erfolgen, mit drei Mann, die bei dem Vertrag zwischen ihnen beiden dabei gewesen sind, wegen der Heilung, bei der Henne Pauel ihm das unangemessene Unrecht angetan hat. Jost hat seinen Verhandlungstermin für die Beweisführung bekommen, wie es Recht ist und beantragt eine Abschrift des gesamten Vorgangs.
Montag 12. August 1521 hat Jost Scherer gegen Hen Pauel wahrheitsgemäße Zeugenaussage gefordert von Henne Helffrich, Henne Enders und Mathis Noße. Jost sagt, es sei wahr, dass die drei von ihm und Henne Pauel gebeten und veranlasst wurden, eine Rachtung, den Lohn für die Heilung betreffend, zu machen, als er, Jost, Grede, die Ehefrau des Hen Pauel, geheilt hat. Aus dieser Rachtung war von Henne Pauel und seinen Verwandten zu vernehmen, dass Jost eine ehrliche und redliche Heilung vollbracht habe. Die Parteien haben ihm, Jost, Ehre und großes Lob nachgesagt. Ihm, Jost, sei gemäß der jetzigen Beweisführung ein Lohn bestimmt worden, den er bekommen hätte, wenn man nicht Henne Pauel Armut zugesprochen hätte. Die Frau habe nach dem Heilungswerk ihre Arbeit ein halbes Jahr lang nach aller Notwendigkeit geleistet. Er begehrt deshalb die Aussage der Zeugen, ob die Frau damals geheilt worden sei oder nicht. Dazu begehrt er auch, von ihnen dreien zu erfahren, ob sie von Seiten Hen Pauel gehört haben, dass er, Jost, Henne Pauels Ehefrau ermordet habe. Die Zeugen wollen gehorchen.
Am Mittwoch 28. August 1521 sind die genannten Zeugen vorgeladen, durch den Schultheißen mit Eid und Gelübde als Zeugen angenommen und auch vor Bestrafung bei Meineid zur Genüge gewarnt worden. Sie haben auf allgemeine Fragen und sonst zur Genüge, angemessen und wohl geantwortet.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 013v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-013v/pagination/28/ (Abgerufen am 02.11.2024)