Montags nach miʃericordia dominj
Anno domíní xvc xxij
kilian metzeler Jtem kijlgen metzeler haijt durch joijʃt ʃcherern ʃijnen angedíngt(en)
peter ʃcheffer fŭrʃprechen jn recht laijßen fŭrtragen er kilian neme an daß jüngʃt er-
gangen vrteijll dar jnne ʃich clerlich erfíndt daß peter Scheffer vnd ʃín
mitgeʃelle vff küntʃchafft gewijßt ʃín vnd jnhalt der vrteijll beijde
jre tag genomen zur bewijʃüng welch zijth vnd zijell lang verʃchienen vnd
von parthien die bewijʃüng nit volnforeth wije recht / Der halben kili-
an verhofft daß ʃin widderteijll ʃich geʃinnet hab deß getzogen vff die
verhandelüng Bitt ʃich von der Clage diethart Büches ledig erke(n)t
vnd abʃolüert zu werden / Sʃetzt ʃolichs zü recht / Dar vff peter Scheffer
haijtt ʃin tag geheijßen zü xiiij tagen
Bernhart horneck Jtem Bernhart horneck von wijnheijm Spricht zu petern dem mol-
peter grießmoller ler jn der grijeß mölenn / Sagt der ʃij jme ʃchüldig neŭndhalb malter kornß
vnd begert der ʃelbigen vßrichtüng vnd betzalüng / Dar vff g(e)n(ann)ter peter
Erk(ann)t moller erkent g(e)n(ann)t(en) Bernharten vßrichtŭng vnd betzalüng zu thüne jnne
viertzehenn tagen nehʃt komend
mehes jeckel Jtem Rijn hirmann vor ʃich vnd Rijn hennen ʃínen brŭder Sagt wije
Rin hirman daß mehers Ieckel ʃije zwene ʃwerlich beclagt hab welcher clage ʃie nít
henne geʃtendig vnd verhofft jeckel ʃoll ʃin clage wije recht nu(n)mer mehe zü
brengenn / Dar vff haitt mehers jeckel ʃin tag ad proxi(mu)m
Erk(ann)t Jtem henne mantell erkent anderthalben gld zú geben jn xiiij
tagen pfifferhennen zu wijnheijm doch vff wijʃung vnd antzeijgu(n)g der
felder vnd Sagt g(e)n(ann)ter pfifferhenne er ʃij vrbuttig die ʃelbig(en) zü wiʃen
bij dißem tag
Erkant Jtem Bender henne Sünʃt martíns henne der jüng Erkent mar-
greden Niclaüs von diepürgks fraŭen zú mentze als von wegen her johan
Spechts dhŭmhern zú mentze / Cŭʃtor zú Sanct alban / her henrich Stecher
vicarien deß thumʃtijffts zu mentze zollʃchribers zú laneʃtein her andres
meijer vicarien der thŭmʃtijffts zü mentze vnd Niclaüs ʃchechinger als teʃ-
mentarien etzwan her Vlrichs von ʃchechingen thum Schulmeiʃters vnd Ca-
merers zu geben drij golt gŭlden jn xiiij tagen vnd dan Sechß golt gŭl-
den zŭm nehʃt künftigen herbʃt mitʃampt Coʃten vnd ʃchaten vor faß
vnd büdden vor vieer jarenn vnd die g(e)n(ann)t(en) teʃtame(n)tarien erkaüfft
Erkent Jtem Becker hengen Erkent ʃich gütlichen zü vertragen mit Níclau-
ʃen von Soͤferßheijm jn xiiij tagen vnd wo ʃie nit eijnhellig worden
jglichen ʃin recht jn der rechtfertigüng dar jn ʃie jtzu(n)t ʃtene vorbehalt(en)
Erkent Jtem Rin cleʃe erkent vff rechnü(n)g vßtzuricht(en) diethart buͤcheßen die
alten verʃeßenn zínßs jn xiiij tagen
Montag 5. Mai 1522
Kilian Metzler hat durch Jost Scherer, seinen bestellten Fürsprecher, im Gericht vortragen lassen, er, Kilian, nehme das jüngst ergangene Urteil an, in dem sich deutlich zeigt, dass Peter Schefer und sein Mitgesellen auf Zeugenaussagen verwiesen worden sind, und inhaltlich der Urteile beide ihren Gerichtstag zur Beweisführung erhalten haben, deren Zeit und Ziel längst vergangen sind und von den Parteien die Beweisführung nicht vollführt worden ist, wie es Recht ist. Deshalb hofft Kilian, dass seine Gegenpartei dies bezogen auf die Verhandlung berücksichtigt hat. Beantragt, von der Klage Diethart Büches als ledig erkannt und entbunden zu werden. Bringt das vor Gericht. Darauf hat Peter Schoffer seinen Verhandlungstermin in 14 Tagen gefordert.
Bernhart Horneck von Weinheim hat eine Forderung an Peter, den Müller in der Griesmühle. Dieser sei ihm 8 ½ Malter Korn schuldig. Er begehrt deren Entrichtung und Bezahlung. Darauf sagt der genannte Peter Muller dem Bernhart die Entrichtung und Bezahlung in den kommenden 14 Tagen zu.
Herman Ryne sagt für sich und seinen Bruder Hen Ryne, Jeckel Mer habe sie beide schwer beklagt. Diese Klage gestehen sie nicht zu. Sie hoffen, Jeckel soll seinen Klage, wie es Recht ist, nicht mehr vorbringen. Darauf hat Jeckel Mer seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag begehrt.
Hen Mantel erkennt an, Hen Pfeifer zu Weinheim in 14 Tagen 1 ½ Gulden zu geben, und zwar unter Weisung und Anzeigung der Felder. Hen Pfiffer sagt, er sei gewillt, die Felder an diesem Gerichtstag zu weisen.
Henne Bender, sonst Henne Martin der junge genannt, erkennt an, Margred, der Frau des Niclaus von Dieburg zu Mainz, für die Herren Johan Specht, Domherr zu Mainz, Kustos zu St. Alban, Henrich Stecher, Vikar des Domstiftes zu Mainz, Zollschreiber zu Lahnstein, Andres Meijer, Vikar des Domstiftes zu Mainz und Niclaus Schechinger, ehemaliger Testamentarier des Ulrich von Schechingen, Domscholaster und Kämmerer, drei Goldgulden in 14 Tagen zu geben und dann sechs Goldgulden zur Zeit der nächsten Weinlese, einschließlich Kosten und Schaden. Für das Geld haben sie vor vier Jahren Fässer und Bütten gekauft. Henne Becker erkennt an, sich binnen 14 Tagen gütlich mit Niclaus von Siefersheim zu vertragen und wenn sie nicht übereinstimmen, bleibt jedem in der Verhandlung, in der sie sich jetzt befinden, sein Recht vorbehalten. Cles Ryne erkennt an, Diethart Büches in 14 Tagen alte versetzte Zinse auf Rechnung zu entrichten.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 025, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-025/pagination/21/ (Abgerufen am 01.11.2024)