dar nach agneʃen von altzen jrer ʃtijeffmŭtter vff genomen deß hal-
ber dißer clegerin vor abʃterben jres liplichen vatters von den zweijen
mŭttern daß dritteijl vff erʃtorben jʃt / vnd beclagt ʃich diß cle-
gerin aüch wijthers daß jre von jrem liblichen vatter vnd beijden
mŭttern auch keín vßʃatze zŭm ʃtandt der heijlgen Eehe worden bit
dar vmb die verclagt ane tzü halten jren geborenden teijll als eijnem
kínde zü zŭ ʃtellenn mit ablegüng Coʃten vnd ʃchaͤten / Dar vff be-
gert Elʃe die beclagt jre tag zŭ antworten ad proxi(mu)m Et copia(m) • h(abet) •
Erf(olg)t • p • b • Jtem margred niclaüs von diepŭrgks huʃchfr(au) zŭ mentze hat
erfolgt Benderhenne vor iij golt gld vff forig erkentenŭß vnd
ʃin pand beredt büttel erleübt etc vt juris
Montags nach víncüla S(an)cti Petri
Erkent Jtem niclaüß mŭrer erkent mathis Noßen xvj alb jn xiiij ta-
gen zú geben von wegen fraŭ agnes ʃtoͤckín vnd weß ʃich wijther er-
fíndt er g(e)n(ann)ter fraŭ agneʃen ʃchüldig auch zü rechen vnd zü betzalen
Simon ʃcherer Jtem Símon ʃcherer durch joiʃten ʃpricht zü jeckel gŭntherŭmen
jeckel guntruͦm vor eijn gld lijdones zu heijlen / Bitt vmb betzalüng vnd vßrich-
tüng wije lijdones recht / Dar vff ʃich jeckel erbeüt zú vertrag(en)
mit jme jnne xiiij tagen
jeckel gŭntrŭm Jtem jeckel Güntrŭm Spricht zü Barth metzelern wije er
Bart metzler jnen zú Sporckenheijm vff der kijrb jn den kopf geŭerlichen gehaü-
wen hab vnd dar nider geʃlagen dar dürch er jn coʃten vnd ʃchatenn
mit ʃcherer lone vnd anderm komen daß jß jme ʃchade fünfftzijg
Diß clag jʃt gld vnd verhofft g(e)n(ann)ter jeckel daß eg(e)n(ann)ter Barth jme ʃolichʃ
verbot p(er) ʃcultet(um) vnbillich gethan / Dar vff begert barth metzeler ʃin tag zü ant-
ex p(ar)te d(omi)ni n(ost)ri wortenn zwijßen dem nehʃten gericht jʃt jm nachgelaijßen vnd
gracioʃi pale(n)tinj haijt der Schülteis diß clag verbot von weg(en) vnʃers gnedigʃtenn
herrenn pfaltzgraŭen
Sloßers dijne Jtem Elʃe / nachgelaißen witwen henrich ʃloßers gibt antwort
Elß jr ʃtiefmŭt(er) ʃloßers dijnen jrer ʃtieffdochter / Sije Elʃe woll folgen laijßen alle
ligende güter ʃo von dínchíns mŭtter komen vnd vnbeweglich güter
ʃínth ʃo vijll ʃie der antzeijgen moͤge vnd ʃagt fürter So ʃije Elʃe g(e)n(ann)t(en)
henrich Sloßern zú der Ehe gehat vnd eijn kindt jn der Ehe mit jme
gezelt daß noch jnne Leben ʃij / So verhofft ʃije ander güter ʃo henrich
danach von Agnes von Alzey, ihrer Stiefmutter, eingenommen worden. Demnach ist der Klägerin vor dem Tod ihres leiblichen Vaters das Drittel von den beiden Müttern vererbt worden. Die Klägerin klagt auch weiter, dass ihr von ihrem leiblichen Vater und den beiden Müttern auch keine Ausstattung für den Stand der heiligen Ehe zugekommen ist. Sie beantragt, die Verklagte anzuhalten, ihr den gebührenden Kindesanteil zuzustellen, unter Vergütung von Kosten und Schaden. Darauf begehrt Else, die Beklagte, um einen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag, um darauf zu antworten und um Abschrift der Klage. Hat sie erhalten.
Margred, Ehefrau des Niclaus von Dieburg aus Mainz, hat Henne Bender auf drei Goldgulden verklagt, auf vorherige Entscheidung. Es sind Pfänder gestellt, Büttel erlaubt worden, wie es Recht ist.
Montag 4. August 1522
Niclas Maurer erkennt an, Mathis Noße für Frau Agnes Stockin 16 Albus in 14 Tagen zu geben. Was sich weiter herausstellt, das er Frau Agnes schuldig ist, will er auch abrechnen und bezahlen.
Simon Scherer fordert durch Jost [Scherer] von Jeckel Gunthrum einen Gulden Lidlohn für eine Heilung. Beantragt Bezahlung und Ausrichtung, wie es Lidlohnsrecht ist. Darauf hat sich Jeckel anerboten, mit ihm in 14 Tagen übereinzukommen.
Jeckel Gunthrum hat eine Forderung an Barth Metzler. Er hat ihm in Sporkenheim auf der Kerb gefährlich auf den Kopf gehauen und ihn niedergeschlagen. Dadurch sind ihm Kosten und Schaden für Schererlohn und anderes entstanden. Der Schaden beträgt 50 Gulden. Jeckel hofft, dass Barth ihm das auf ungerechte Weise zugefügt hat. Darauf begehrt Barth Metzler seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag, um darauf zu antworten. Ist ihm zugestanden worden. Der Schultheiß hat diese Klage für den gnädigsten Herrn, den Pfalzgrafen, festhalten lassen.
Else, Witwe des Henrich Schlosser, antwortet ihrer Stiefttochter Dyne Schlosser. Sie wolle ihr alle liegenden Güter zukommen lassen, die von Dynes Mutter stammen und soweit es unbewegliche Güter sind, so viele sie davon anzeigen könne. Und sagt weiter, da Else den genannten Heinrich Schlosser geheiratet und mit ihm ein ehelich geborenes Kind hat, das noch lebt, so hoffe sie, andere Güter, die Heinrich
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 027, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-027/pagination/29/ (Abgerufen am 02.11.2024)