erkaüfft errŭngen vnd erwŭnnen auch ererbt / do ʃoll ʃie Elʃe eijn biʃeßs eijn
ende jres lebens behalten vnd jre vnertzogen kíndt mit ertzijegen vnd ver
hofft jre ʃolichs mit recht erkent ʃoll werden / Dar gegen ʃagt dijnchín
dŭrch joiʃt ʃcherern ʃije ʃij deß erbietens nit beʃettiget vnd woll vff dißen
tag ʃündelich jre clag repetert haben beʃünder an dem artickel betreffen
dißer clegerin lijblich mütter aüch dínchin g(e)n(ann)t vnd Ritter henges dochter
geweʃt daß ʃije diße clegerin der ʃelben dijnen vnd henrich ʃloßers eeliche
dochter geporn der halber nach abʃterben jrer mütter ʃolich güter ʃije zweij
elüde gehat mit eijnander errŭngen vnd erwonnen dißer clegerin züm
drijttenteijll dürch den doijtfalle vff erʃtorben vnd erwachʃen / Eijn ander
artickel wijll clegerín verhoffen dwijll jre vatter eijnander fraŭ zŭ dem
ʃtandt der heijlgen eehe genomen mit verwilligüng dißer clegerin welch
zweijt fraŭwe agnes von altzen g(e)n(ann)t die jrem vatter zübracht vnbeweg-
lich güter von kleijnott zijnenwerck vnd hüʃchhalt der halber dißer clegerin
billich dißer farnhab eijn dritteijll ane g(e)n(ann)ter Stijeffmütter vff erʃtorbenn
Züm dritten verhofft clegerin / So jre vatter vnd beijde mütter abgang(en)
ʃínth vnd beʃünder der vatter am letzʃten ʃolt ʃie die clegerín jn alle die güter
jre vatter jnne leben vnd doijt verlaßen zum halben teijll als eijn liblích kíndt
erkent werden mit jtzigem kinde noch jnne leben jʃt mit der verwilligü(n)g
daß clegerin wijll folgen laijßen elʃen der beclagten weß ʃije zü henrich ʃloßer
bracht vnd begert ʃúnderlich jres vßʃatzts vnd fürter zu deijlen Jtem für
ter begert dínchín weß vor ʃcherig güter aldo ʃínth jnhalt deß gebots el-
ʃen geʃcheen daß die nit wijther verwandeltt vnd ferner gekart werden dan
mit kŭntʃchafft deß gerichts vnd wijll ʃolichs alles zü Recht geʃatzt haben
Vff das gebott ʃagt Elʃe eg(e)n(ann)t jß ʃtehe zü recht / wijll hije mit aüch zu r(ech)t
Ad ʃocios verricht geʃatzt habenn Ambe zu R(ech)t totŭm proceʃʃŭm
Jtem heintze gijher dürch jorg kranchen gibt antworth frijtze hoijffman
Fritze hofman hoijffman vnd ʃagt frijtze hab jnen verʃchíener zijth jm wínther fürgeno(mme)n
Heintz gijher vnd ane jnen hei(n)tzen gijhern gethan eijn clag jnhalt der ʃelben vnd jnne der
faʃten zŭm zweíten maijll angeclagt dar vff jm heintze vff die letzʃte clag
keín antworth geben verhofft auch vß vrʃach die zu geben vß vrʃach nit ʃchŭl-
dig zu ʃín der coʃten erʃter clag ʃij dan vorgnügt ʃtelts zu r(ech)t zü erkennen
Dar gegen Sagt frijtze er verhoff ʃij jm den coʃten noch nit ʃchüldig vr-
ʃach daß er heintze verwilligt haijt mit jme fritzen ʃich zü vertragen mít
ʃŭnderlicher tagʃatzüng jn bijweʃen johan von ʃcharpenʃteíns Criʃtman
Eheman vnd hanʃen von jngelnheijms kelner ʃolich tagʃatzüng nit vollen-
endt der halber die noittürfft erheijßt daß er frijtze müß heíntzen anne-
men mit recht vnd ʃŭnderlich heintze dŭrch ʃin reddener tag begert heŭde
zü antworten darŭmb jtzo kein coʃten ʃchüldig vßtzürichten vnd verhofft
g(e)n(ann)ten heintz gijhen antzuhalten vmb formlich antworth / Dar vff heíntz
gijher Redden lijeß / er geʃte keinß gütlichen tags vnd vertrags dißer ʃach(e)n
gekauft, errungen und gerichtlich erlangt oder geerbt hat, daran lebenslangen Mitbesitz zu behalten, und ihre minderjährigen Kinder damit aufzuziehen. Else hofft, dass ihr solches vom Gericht zuerkannt werden möge. Dagegen sagt Dijne durch Jost Scherer, sie sei mit dem Anerbieten nicht zufrieden gestellt und wolle auf diesem Gerichtstag ihre Klage ausdrücklich wiederholt haben, besonders den Artikel, dass ihre leibliche Mutter, die ebenfalls Dinchin hieß, eine Tochter des Hengin Ritter gewesen, und dass sie, die Klägerin, als eheliche Tochter der Dijne (Mutter) und des Heinrich Sloßer geboren worden ist, weshalb nach dem Tod ihrer Mutter, diese Güter, die die Eheleute miteinander besessen, errungen und erlangt haben, ihr, der Klägerin, durch den Todesfall als Erbdrittel zugefallen sind. Einen anderen Artikel betreffend will die Klägerin hoffen, weil ihr Vater mit ihrer Einwilligung eine andere Frau, Frau Agnes von Alzey, in den heiligen Stand der Ehe geführt hat, die ihrem Vater unbewegliche Güter in Form von Kleinoden, Zinngerätschaften und Haushaltsgütern zugebracht hat, dass deshalb ihr, der Klägerin, als angemessener Teil dieser Fahrnhabe ein Drittel davon von der Stiefmutter vererbt worden ist.
Zum dritten hofft die Klägerin, da ihr Vater und ihre beiden Mütter verstorben sind und besonders der Vater als letzter, sollten ihr, der Klägerin, alle die Güter, die ihre Vater zu Lebzeiten und nach seinem Tod hinterlassen hat, zur Hälfte als leibliches Kind zuerkannt werden, mit dem jetzigen noch lebenden Kind, mit der Einwilligung, dass die Klägerin der beklagten Else das zukommen lässt, was sie Heinrich Sloßer eingebracht hat, und begehrt besonders ihre Ausstattung und weiteres zu teilen. Weiter begehrt Dijne, dass die ansehnlichen Güter, die gemäß des Gebots, das durch Else geschehen ist, nur mit Wissen des Gerichts weiter verwandelt und geändert werden und will dieses alles vor das Gericht gebracht haben.
Auf das Gebot sagt Else, dies stehe dem Gericht anheim, will es hiermit auch vor das Gericht gebracht haben. Beide bringen den ganzen Vorgang an das Gericht.
Heintz Geyer gibt durch Jorg Kranch dem Fritz Hofmann, dem Hofmann, Antwort. Jorg sagt, Fritz habe im letzten Winter aus eigenem Entschluss eine Klage gegen ihn angestrengt und ihn in der Fastenzeit zum zweiten Male verklagt. Heintz hat ihm auf die erste Klage keine Antwort gegeben, hofft auch, die so lange nicht geben zu müssen, so lange die Kosten der ersten Klage nicht bezahlt sind. Das bringt er vor das Gericht, dies so anzuerkennen.
Dagegen sagt Fritz, er hoffe, er sei ihm die Kosten noch nicht schuldig, weil Heintz eingewilligt habe, sich mit ihm zu einigen, mit besonderer Anberaumung eines Gerichtstages, im Beisein des Johan von Scharfenstein, des Cristman, eines Ehemanns, und des Kellers des Hans von Ingelheim. Diese Tagsetzung sei nicht vollendet worden, weshalb es für Fritz notwendig wird, Heintze gerichtlich anzugehen.
Heintz begehrt heute besonders durch seinen Fürsprecher einen Gerichtstermin, um zu antworten. Deshalb müsse er keine Kosten übernehmen, und hofft, Heintz Geyer werde zur formgerechten Antwort angehalten. Darauf ließ Heintz Geyer einwenden, er gestehe keinen gütlichen Tag und Vortrag zu, der in dieser Sache
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 027v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-027v/pagination/21/?L=0&cHash=e1698d5b76175373713d230a7b10e07c (Abgerufen am 03.11.2024)