Montags nach aʃʃŭmpcionis Marie virgínis
Grede tho(ma)s Hen fr(au) Jtem Grede / Thomas henne benders hüʃchfrauwe Spricht zü criʃt-
Criʃtman ʃchnider man Schnídern vmb lijdone / Sagt ʃie hab jm vergangen herbʃt jme
helffen arbeiten vnd leʃen vff iiij oder iiiiɉ wochen / begert eijn jglichen tag
vj d zú lone drijfft ʃich vmb xvj alb vngeüerlich begert betzalüng
Dar gegen Sagt Criʃtman Schnider er geʃte der clag nit jre
etzʃwas ʃchüldig ʃij / Sie ʃij ʃünʃt bij jme geweʃt deß hab er ʃije
betzalt / Dar vff Grede dürch jren reddener joiʃt ʃcherern thet
verbott(en) daß er geʃtet bij jme geweʃt ʃij / Sagt fürter ʃo Criʃt-
man geʃteth daß ʃije grede bij jme geweʃt vnd keín betzalüng an-
zeijgt verhofft ʃije daß Criʃtman mit jre noch rechen vnd ʃije be-
zalenn ʃoll begert jre ʃolichs mit recht zú erkennen vnd Setzt zü
Recht / Dar vff redt Criʃtman er hab ʃie bezalt Setzt auch zu R(ech)t
S(e)n(tent)ia S(e)n(tent)ia dwijll Criʃtman Schnider geʃtet daß Grede die clegerin
jme vmb taglone gearbeit hab wijßt der Scheffe zu recht daß
Criʃtman ʃchnider jn xiiij tagen mit g(e)n(ann)ter Greden der clegerin
rechen ʃoll vnd weß ʃich vnbetzalt jn rechnü(n)g erfínt jre betza-
lŭng thune / Solich vrteil hat die clegerin verbot
gelengt Jtem die ʃachen zwißen jeckel gŭntrŭm vnd barth metze-
lern jʃt gelengt ad proxi(mu)m p(ro)pter concordandũm Si non etc
ledig Jtem mŭwer henne zú wínheijm / begert dúrch jorg(en) kranch
en / So jme Contze pffifer zum zweijt(en) oder dritt(en) maijl her ver-
kündt / doch vßblibt vnd nit erʃchínt bit er ʃich zü abʃolüern von
der clage dar vff der Scheffen jnen zú dißer zijth der clag le-
dig gewijßt
Gobharts Joh(ann)es Jtem Gobharts johannes von haßmanßhüʃen beclagt ʃich wie
tho(ma)s endres knecht Thomas Endreʃen knecht / vff der aŭwen jme hab ʃin graiß daß
ʃin johannes lijdone ʃij abgeweijdet der halber er jme ʃin lid-
lone bekommert vnd ʃin cleijder begert ʃich zú beʃcheiden wije
er ʃich fürter halten ʃoll S(e)n(tent)ia daß er der cleger dem kommer
ʃoll nachfaren zu volnforen vnd zu verkŭnden wije recht jʃt
Heintz gijher Jtem die ʃachen zwißen heintz gijhern vnd frijtzen hoijffmann
fritz hofman der zweijer gld halber haben ʃije zú beijden teijln grŭntlich
an daß gericht geʃtelt ʃie dar vmnbb zü vertragen
jn crafft erf(olg)t • p • b • Jtem Diethart büches hat jn Crafft Rin cleʃenn
vnd ʃínth pand beredt / büttel etc vnd vßgefragt
erf(olg)t Jtem johan von ʃcharpenʃtein vnʃer Schult(heiß) erf(olg)t hanen henne
vor eijn frefell vff ʃin vngehorʃam vßbliben
Montag 18. August 1522
Grede, Ehefrau des Benders Henne Thomas, stellt eine Forderung an Cristman Schneider wegen eines Lidlohns. Sie sagt, sie habe ihm während der vergangenen Weinlese ca. vier oder 4 ½ Wochen bei der Arbeit und beim Lesen geholfen. Sie begehrt sechs Denar Lohn pro Tag, das mache ungefähr 16 Albus aus. Sie begehrt Bezahlung.
Dagegen sagt Cristman Schneider, er akzeptiere die Klage nicht, ihr etwas schuldig zu sein, sie sei ohnehin bei ihm gewesen, dafür habe er sie bezahlt. Darauf lässt Grede durch ihren Redner Jost Scherer festhalten, dass Cristman gesteht, dass sie bei ihm beschäftigt gewesen sei. Sie sagt weiter, wenn Cristman gesteht, dass sie bei ihm gewesen sei, doch keine Bezahlung nachweist, hofft sie, dass Cristman mit ihr noch abrechnen und sie bezahlen soll. Sie begehrt, ihr das gerichtlich zuzuerkennen und bringt das vor Gericht. Darauf sagt Cristman, er habe sie bezahlt und bringt das ebenfalls vor Gericht. Urteil: Weil Cristman Schneider gesteht, dass die Klägerin Grethe bei ihm im Tagelohn gearbeitet hat, weist das Schöffengericht zu Recht, Cristman solle in 14 Tagen mit der Klägerin Grede abrechnen. Was sich in dieser Rechnung als unbezahlt herausstellt, soll er ihr bezahlen. Dieses Urteil hat die Klägerin festhalten lassen.
Die Angelegenheit zwischen Jeckel Gunthrum und Barth Metzler ist zum nächsten Gerichtstag auf gütliche Übereinkunft aufgeschoben worden. Wenn nicht usw.
Hen Maurer zu Weinheim begehrt durch Jorg Krang, ihn der Klage zu entheben, da Contze Pfeifer ihm zum zweiten und dritten Mal einen Tag verkündet habe, dann jedoch ausgeblieben und nicht erschienen sei. Daraufhin hat das Schöffengericht ihn jetzt der Klage enthoben.
Johannes Gobhart von Assmanshausen beklagt sich, dass der Knecht des Enders Thomas auf der Aue das Gras, das sein Lidlohn gewesen ist, hat abweiden lassen. Damit habe er ihn an seinem Lidlohn und an seiner Kleidung bekümmert. Begehrt, ihm zu bescheiden, wie er sich weiter verhalten soll. Urteil: Der Kläger möge die Bekümmerung verfolgen und benennen, wie es Recht ist.
Die Angelegenheit zwischen Heintze Geyer und Fritz Hofmann wegen der zwei Gulden ist von beiden Seiten gründlich dem Gericht vorgelegt worden, um sie zu vertragen.
Diether Buüches hat Clese Ryne rechtmäßig verklagt. Es sind Pfänder gestellt worden, ebenso Büttel usw. und Zeugen befragt worden.
Johann von Scharfenstein, unser Schultheiß, verklagt Henne Han auf einen Frevel und weil er ungehorsam ausgeblieben ist.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 028v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-028v/pagination/21/ (Abgerufen am 02.11.2024)