Erfolgt Jtem cleßgen Sijdendiʃtel vnʃer bŭttel zu jngelnheijm erf(olg)t bar-
tholmes cleßg(en) g(e)n(ann)t din cleßg(en) zu winheijm pro c(on)tü(maci)a
erf(olg)t Jtem joiʃt ʃcherer erfolgt Rijn cleʃen pro c(on)tu(maci)a kŭ(n)thʃchafft halber
erf(olg)t Jtem monʃters hanß Erf(olg)t acker hen vff dem bole vor j gld c(on)tü(maci)a
erf(olg)t Jtem Gobharts joh(ann)es erf(olg)t Rín cleʃen vff küntʃchafft pro c(on)tú(maci)a
Montags Sanct martíns abent
1 h Jtem 1 h cleßgin melman procurator Erbacen(sis) vff joiʃt ʃcherer
vor j gld et pignus
1 h Jdem 1 h auch vff jnen vor vj ß et pígnus
Mítwochen nach martínj Anno etc xxij
Peter Stahel Jtem peter Stahel von Combergk g(e)n(ann)t peter Scheffer clagt von
margred von dietz etc margrethen von dietze der wijnbornerin ʃij jm ʃchuldig
gekommert dar vff er jre gekommert hab weß ʃije jn Richß gericht hab vnd keß-
el win zu brennen die er mit kŭntʃchafft vßgebrochen vnd hínter den
büttell gelegt fragt wie er jm thŭne ʃoll formlich den kommer nach
zú folgen wie recht
jacob thome Jtem jacob thome Sagt er hab vff g(e)n(ann)ter margrethen aüch ge-
margred von dietz kommer vor v alb ɉ aijmig faß ʃij vff eijn tag mít peter ʃtaheln
etc gekommert geʃcheen begert ʃich aüch zü wiʃen etc
Jtem Becker hengen Sagt er hab hije gekommert alles daß jhene So die
Becker heng(en) geko- (e)n(ann)t margred von díetze winbrennerin jn richs gericht hab vor vj gld
mert etc ʃchült vnd er ʃij mit den kommern der erʃt geweʃt zŭgt ʃich deß zü kŭn-
de vff den Schŭlt(heißen) vnd den büttel vnd ʃijnth die keʃʃell geʃtand(en) jn ʃínem
beckerhens hŭʃch begert ʃich zu beʃcheiden wie er ʃich fŭrter halten ʃoll
heintz gijher nach- Jtem heintze Gijher Sagt jnne recht / er hab peter Staheln vnd
gekommert jacob thome nach gekommert vnd begert dar ŭmb wo ʃije zwene jn
recht behaltenn / daß er werde zu gelaißen zu der beßerung / ʃie zwen
erfínden mochtenn
peter Stahel / ja- Jtem peter ʃtahel vnd jacob thome Sagen vnd geben antworth
cob thome Contra vff Beckerhengens furderŭng / Sie verhoffen beckerheng(en) furtragen
Beckenheng(en) ʃoll ʃie ane jrem recht(en) nit híndern vrʃach das ʃie haben die keʃʃell
inne jrer der fraŭwen margret(en) von dietz we(r)ckʃtat erfŭndenn
die ʃelbig(en) keʃʃel aüch dŭrch den bŭttel entpfangen vnd jn recht ge-
legt wije ʃich jnne recht gepürt daß dan von becker heng(en) nit geʃcheen
dwijll nŭ die keʃʃell jn recht geʃtelt vnd noch ʃtehen hínterm richter
verhoffen ʃie die cleger ʃollen ane ʃijn der halben ʃie begern vtʃup(ra)
Dar vff becker hengen begert / So die keʃʃel jn ʃínem hüʃch geʃtan-
den vnd nit vßgebrochen geweʃt verhofft er ʃoll den erʃten komer
vnd ane ʃín / So daß gekommert gút hinter jme geweʃt petit vts(upra)
Clesgin Seidendistel, unser Büttel zu Ingelheim, verklagt Clesgin Bartholmes genannt Clesgin Dein von Weinheim wegen Ungehorsamkeit.
Jost Scherer verklagt Clese Ryne wegen Ungehorsamkeit, der Zeugenaussage halber.
Hans Monster verklagt Henne Acker auf dem Bühö auf einen Gulden wegen Ungehorsamkeit.
Johannes Gobhart verklagt Clese Ryne auf Zeugenaussage und wegen Ungehorsamkeit.
Montag 10. November 1522
Erste Heischung des Clesgin Melman, Prokurator in Eberbach, gegen Jost Scherer auf einen Gulden und Pfänder. Derselbe erhebt seine erste Heischung ebenfalls gegen ihn auf sechs Schillinge und Pfand.
Mittwoch 12. November 1522
Peter Stahl von Combergk genannt Peter Schefer klagt, Margred von Dietz, die Weinbrennerein, sei ihm etwas schuldig. Darauf habe er sie an dem bekümmert, was sie im Reichsgericht hat. Dazu habe er ein Kessel zum Wein brennen unter Zeugen ausgebrochen und beim Büttel hinterlegt. Er fragt, wie er sich verhalten solle, um die Bekümmerung formgemäß weiter zu verfolgen, wie es Recht ist.
Jacob Thomas sagt, er habe Margred wegen fünf Albus mit einem halbohmigen Fass bekümmert. Dies sei auf einem Tag mit Peter Stahl geschehen. Begehrt, ihn auch entsprechend zu weisen.
Henne Becker sagt, er habe hier alles das bekümmert, was Margred von Dietz, Weinbrennerein, im Reichsgericht besitzt, wegen sechs Gulden Schuld. Er sei mit der Bekümmerung der erste gewesen, beruft sich dabei als Zeugen auf den Schultheißen und den Büttel. Die Kessel stehen in seinem, Henne Beckers, Haus. Begehrt, ihn zu bescheiden, wie er sich weiter verhalten soll.
Heintz Geyer sagt im Gericht, er habe Peter Stahl und Jakob Thomas nachgekümmert, und begehrt darum, wenn die beiden vor Gericht bekräftigen, dass er zur Besserung zugelassen wird und sie beide dies bemerken werden.
Peter Stahl und Jakob Thomas sagen und geben Antwort auf die Forderung des Hen Becker. Sie hoffen, Beckers erster Vortrag soll sie an ihren Rechten nicht hindern. Sie haben die Kessel in der Werkstatt der Frau Margred von Dietz gefunden, diese Kessel auch durch den Büttel empfangen und beim Gericht hinterlegt, wie es sich im Gericht gebührt. Das ist dann von Henne Becker nicht geschehen. Weil nun die Kessel beim Gericht hinterlegt sind und noch hinter dem Gericht stehen, hoffen sie, die Kläger soll gehören, was sie wie oben begehren. Darauf begehrt Henne Becker. Da die Kessel in seinem Haus gestanden haben und nicht ausgebrochen worden sind, hofft er, ihm soll die erste Bekümmerung gehören, da das bekümmerte Gut hinter ihm gewesen ist. Beantragt wie oben.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 030v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-030v/pagination/8/ (Abgerufen am 30.11.2024)