duben dar jnne der an dem Stocke hangt Jtem blae Sockenj Jtem
eijn groijße hepp / Nach verleʃüng dißer zettel haijt hartman
Erkent Schnorre zü eeʃenheijm erkant jeckel güntrŭm zü geben zwißen
wijnnachten fŭnfftzijg gŭlden vff martinj jtzo nehʃt verʃchíenen
fellig geweʃt lutt eijnß kerbzettels vnd hat hartman beʃtandt ge
thane dem ʃchŭlt(heißen) an den ʃtab / Soliches hat jeckel verbott
jeckel gŭntrŭm Jtem jeckel gŭntrŭm Spricht zü hartman Schnorren von Eʃen-
hartman Schnor heijm vmb eijn bijnde vnd ablaijß gezugk den er jeckel zü hartma(n)s
ʃwieger bracht / Setzt den vff v gld wo hartman daß nit glaŭ
ben wijll begert jeckel ʃolichs zu bewíʃen vnd begert deʃʃelbigen be-
tzalŭng / Hijer vff g(e)n(ann)ter hartman antwort durch ʃin reddener
er geʃtehe der clage nit / Dar gegen jeckel ʃagt er beger ʃich ʃo-
lichs zu bewijʃen zü zülaijßen jʃt jme wie recht vergünʃtet
Czŭm andern Spricht g(e)n(ann)ter jeckel gŭntrŭm zu bemelt(em) hart-
man Schnorren vmb den jnhalt Egeʃchrebens kerbtzettels vnd begert
antwort / Dar vff hartman dúrch ʃin reddener antwort ʃagt
jeckel hab eijn beth hijn weg vnd geʃteth keijnß beths wijther dan der
zettel vermog nit mehe dan eijn beth bewijß aber jeckel zweij beth
deß er hartman nit verhoffe / Sʃo geʃche fŭrter waß recht / Dar ge-
gen jeckel ʃagt jß ʃij jm zettel eijn beth benent vnd beŭor ab waß
jeckel bewijß er dar bracht hab wo dan jm jeckeln vß ʃíner fraŭen
ʃelig(en) gütern nit eijn beth gepoͤren ʃoll / So wer gnŭgʃam jm zettell
geweʃt weß er bewijßt / Setzt ʃolichs zu Recht mit erʃtatu(n)g Coʃt(en)
vnd ʃchaten / Dar vff Sagt hartman er laijß jnß bij ʃíner fo-
Ad Socios v(er)richt rigen antwort vnd Setzt aúch zu Recht
Grede tho(ma)s hen fr(au) Jtem Criʃtgen Schnider Begert wijther tag gegen Greden
Criʃtman Schnider thomas henne frauwen zü ʃijner künde nemlich margrethen von
díetze der wínbrennerin die vor hije gehorʃam jn recht erʃchie-
nen vnd ʃich gehorʃam erbotten vnd begert ʃich zu wiʃen vnd zu be-
ʃcheijden dwijll ʃije nŭ vßblibe wije er criʃtman furt(er) thun ʃoll
Dar vff ʃagt die g(e)n(ann)t clegerin Grede wo jre die Richter wer-
dent anʃehen jre erʃt clag vnd dan Criʃtgens deß beclagten erbie-
tenŭß ʃo werd ʃich erfinden das ʃich criʃtgen erbott(en) jn xiiij tag(en)
rechenü(n)g vnd vßrichtung zu thũn welch rechenu(n)g durch criʃtgen
můtwillig vor gehalt(en) vnd nit voln endt worden jʃt vnd nach
folgendts am gericht nehʃt / Criʃtgen ʃich berŭmt er woll bewij-
ʃen daß er Clegerin vßgericht vnd betzalt hab der halben Criʃtg(en)
ʃin tag gehat vnd verʃchienen vnd er die bewijʃüng nít voln
bracht jn mítler zijth / Bitt clegerín dem beclagten nit wijther
dílacion zu geben vnd bitt vmb richtüng jres lijdones / Dijß
ʃachen jʃt mit beijderteijll vnd parthijen willen gelengt ad p(ro)xi(mu)m
Heintz von wenigks Jtem heíntze von wenígks durch joiʃt ʃcherern ʃínen ange-
Velt(en) von Weʃterb(er)g díngten furʃprechen beclagt Velten von weʃterberg vnd Sagt wie
daß er heintze der ancleger ʃij geweʃt jn claʃen jacobs hŭʃch zŭm
wín vff vnʃer lieben frauwen tag Natiuitatis marie / dar jnne
Dauben darin, an dem Stock hängend. Ebenso blaue Socken und eine große Heppe. Nach Verlesung dieser Zettel hat Hartman Schnorr zu Essenheim anerkannt, Jeckel Gunthrum bis Weihnachten 50 Gulden zu bezahlen, die letzten Martinstag [11. November 1521] laut eines Kerbzettels fällig gewesen wären. Hartmann hat an den Stab dem Schultheißen Sicherheit geleistet. Das hat Jeckel festhalten lassen. Jeckel Gunthrum hat eine Forderung an Hartmann Schnorr zu Essenheim, wegen einer Binde und einem Ablasszeug, die dieser zu Hartmanns Schwiegervater gebracht hat. Jeckel setzt den Wert auf sechs Gulden an. Wenn Hartmann das nicht glauben will, will Jeckel das beweisen, und begehrt Bezahlung. Hierauf antwortet Hartmann durch seinen Redner, er akzeptiere die Klage nicht. Dagegen Jeckel sagt, er begehre, solches zur Beweisführung zuzulassen. Ist ihm zugestanden worden, wie es Recht ist.
Zum anderen hat Jeckel Gunthrum eine Forderung an Hartmann Schnorre, wegen des Inhalts des geschriebenen Kerbzettels und begehrt Antwort. Darauf antwortet Hartmann durch seinen Redner. Er sagt, Jeckel habe ein Bett und gesteht kein weiteres Bett zu, denn der Zettel beinhalte nur ein Bett. Beweise Jeckel aber zwei Betten, was er, Hartmann, nicht hofft, so geschehe weiter was Recht ist. Dagegen sagt Jeckel, es sei im Zettel ein Bett genannt. Was Jeckel vorab beweise, das er dargebracht habe, wenn dann ihm, Jeckel, von den Gütern seiner verstorbenen Frau kein Bett zustehen soll, so wäre im Zettel genug gewesen, was er bewiesen habe. Bringt das vor Gericht mit Vergütung von Kosten und Schaden. Darauf sagt Hartmann, er lasse ihn bei seiner vorigen Antwort, und bringt das auch vor Gericht.
Cristgen Schneider begehrt einen weiteren Tag gegen Grede, die Frau des Henne Thomas, für seine Zeugenaussage für Margreth von Dietz, die Weinbrennerin, die hier gehorsam im Gericht erschienen ist und sich gehorsam anerboten hat. Da sie nun ausbleibt, begehrt er, ihm zu weisen und ihn zu bescheiden, wie er weiter verfahren soll.Darauf sagt die genannte Klägerin Grethe, würden die Richter ihre erste Klage ansehen und dann das Anerbieten der beklagten Cristgen, so werde sich zeigen, das Cristgen angeboten hat, in 14 Tagen Abrechnung und Bezahlung zu leisten. Diese Rechnung ist durch Cristgen mutwillig vorenthalten und nicht vollendet worden. Am folgenden Gerichtstag, den Cristgen annimmt, will er beweisen, dass er der Klägerin ausgerichtet und sie bezahlt hat, deshalb habe Cristgen seinen vergangenen Tag gehabt und die Beweisführung bisher nicht vollbracht. Die Klägerin beantragt, dem Beklagten keinen weiteren Aufschub zu geben, und beantragt Ausrichtung ihres Lidlohns. Diese Angelegenheit ist mit Willen beider Parteien bis zum nächsten Gerichtstag verschoben worden.
Heintze von Wenigs verklagt durch seinen angedingten Fürsprecher Jost Scherer den Velten von Westerberg, und sagt, Heintze, der Ankläger, sei am 8. September 1522 im Haus des Clas Jacob zum Wein gewesen, in dem
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 032v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-032v/pagination/29/ (Abgerufen am 03.12.2024)