fenglich verbott / daß die beclagt nit jn abredden jʃt deß fleiß
ʃünder bekentlich der halber bewijʃüng one noijtt vnd ver-
hofft der halber jß ʃoll mit Recht erkent werden daß die
beclagt die vber maijß deß zettels zu betzalen ʃchŭldig
vnd das Grede nít dar jnne verwilligt / Stelt cle-
gerin dem Richter heijm wie obʃteth vnd Setzt zü R(ech)t
Dar zü Grede die beclagt antwort wije vor
Sije wijß von níchts vnd Setzt auch zú Recht / am-
Ad Socios f(a)ct(u)m bo zü Recht geʃatzt
jeckel gŭntrŭm Jtem jeckel Gŭntrŭm Sʃchuldig kund gegen vnd widder
ʃchŭldigt künde etc hartman Schnorren zŭ Eʃenheijm ʃijnen eijden / vnd Spricht zü paŭ-
els henne martíns henne Bendern vnd peter droßeln / Sagt ware
ʃin daß ʃije gůt wißens tragen das er jeckel gŭntrŭm eijn er-
lichen ablaijß vnd bínde getzügk geijn Eʃenheijm bracht zu ʃíner
jeckels fraŭwenn vnd begert deß jre wißens zu ʃagen Teʃ-
tes volunt vt jŭris obedire
Grede vxor tho(ma)s hen Jtem Grede / thomas henne huʃchfraŭwe Sagt durch joiʃt
Criʃtgen Schnider Scherern wije daß Criʃtgen ʃchnider ʃich hab vff kunde getzogen
vnd die ʃelbig kŭnde nit jnne zijth deß rechten brachte vnd be-
gert dar vmb erfolckenüß vnd erlangŭng vff jme / Dar vff
Criʃtgen ʃagt durch Gorg kranchen vff die rechenü(n)g nach ge-
wijßtem vrteijll begert er noch zu rechenn vnd er hab ʃich nije dar
jnne geʃperret / Dar gegen ʃagt Grede die clegerin / das
jre fŭrtrag betreffe eijn lijdone dar vber dan dŭrch daß Erbar
gericht vnd richter eijn tagʃetzŭng ernennet / Rechenu(n)g vnd be-
tzalŭng zü thŭne ʃolich ʃij nit geʃcheen von Criʃtgen dem beclag-
ten vnd ʃich vermeßen bewijʃŭng deß auch geʃümet dar vmb
bitt ʃije mit Recht jre jrn lijdone zü erkennen / Dar vff criʃt-
gen der beclagt er hab ʃich vff zügen getzogen vnd die gekom-
mert die auch vor den richter bracht vnd angeclagt hab der züg
ʃchup begert wan der jtzg(e)n(ann)t richter nach jme ʃchicke gehorʃam
zu ʃín jnhalt deß gerichts buche wo aber nŭ der zŭge vßlendig
vnd nít jm gericht tzwangk begert der beclagt an Richter der
kŭnde eijn büttel zú ʃchicken vmb ʃin lone begert jm ʃolíchs nach
zü laijßen verhofft jß ʃoll jme mit recht nachgelaißen werden
Ad Socios f(a)ct(u)m Grede clegerin laijßt jnß bij forigem rechʃatze vnd Stelt
zü Recht / Ambo zu Recht geʃetzt
Jtem Rijn hirman erf(olg)t adam vor katzenelnbog(en) vor vij alb
Erf(olg)t pro contŭmacia
fänglich festhalten, dass die Beklagte das Fleisch nicht in Abrede stellt, sondern bekennt, weshalb eine Beweisführung unnötig sei. Sie hofft deshalb, es soll gerichtlich erkannt werden, dass die Beklagte das Übermaß aus dem Zettel bezahlen muss, und dass Grethe darin nicht eingewilligt hat. Stellt die Klägerin dem Richter anheim, wie oben steht, und bringt das vor Gericht.
Dazu antwortet die beklagte Grethe wie zuvor, sie wisse von nichts und bringt das auch vor Gericht. Beide Parteien haben das vor Gericht gebracht.
Jeckel Gunthrum schuldet Beweisführung gegen und wider Hartman Schnorr zu Essenheim, seinen Schwiegersohn, und hat eine Forderung an Henne Pauel, Henne Martin, den Bender, und Peter Drossel. Er sagt, es sei wahr, dass sie sicher wissen, dass er, Jeckel Gunthrum, ein ehrliches Ablassgezeug und Benderzeug nach Essenheim zu seiner Frau gebracht habe, und begehrt von ihnen zu sagen, was sie darüber wissen. Die Zeugen wollen, wie es Recht ist, gehorchen.
Grede, die Ehefrau des Henne Thomas, sagt durch Jost Scherer, Cristgen Schneider berufe sich auf Zeugenaussagen, und diese sei nicht in der Zeit an das Gericht gebracht worden, und begehrt deshalb Zuerkennung und Belangung gegen ihn. Darauf sagt Cristgen durch Jorg Krang, auf die Rechnung begehrt er nach gewiesenem Urteil noch abzurechnen. Er habe sich nie dagegen gesperrt. Dagegen sagt Grede, die Klägerin, dass ihr erster Vortrag einen Lidlohn betreffe, worüber dann durch das ehrbare Gericht und die Richter die Anberaumung eines Tages erfolgt sei, um Abrechnung und Bezahlung zu leisten. Solches sei von Cristgen nicht geschehen, er habe sich eine Beweisführung angemaßt, habe diese aber auch versäumt. Deshalb beantragt sie beim Gericht, ihr ihren Lidlohn zuzuerkennen. Darauf sagt der beklagte Cristgen, er habe sich auf Zeugen bezogen, und die bekümmert, die auch vor den Richter gebracht und angeklagt. Der Zeuge hat Aufschub begehrt, wenn der jetztgenannte Richter ihn gemäß dem Gerichtsbuch auffordert, gehorsam zu sein. Da der Zeuge aber im Ausland weilt und sich nicht im Gerichtszwang aufhält, begehrt der Beklagte für die Zeugenaussage wegen seines Lohns einen Büttel zu schicken, begehrt, im solches zuzugestehen, hofft, es soll gerichtlich zugestanden werden.
Die Klägerin Grede belässt es bei dem vorigen Urteilsantrag und bringt das vor Gericht. Beide haben das vor das Gericht gebracht.
Herman Rhein verklagt Adam von Katzenelnbogen auf sieben Albus wegen Ungehorsamkeit.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 035, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-035/pagination/29/?L=0&cHash=29cb5698d31e7ef5dd1112e3f83faf42 (Abgerufen am 01.12.2024)