grŭnden vff thomas hen / So cleʃe Bŭbacks ʃachen vom Raijde vor-
tragenn wŭrde
Erf(olg)t Jtem helfferíchs hen erfolgt thomas henne vff ʃín vngehorʃam
Erf(olg)t Jtem paŭelʃhen erf(olg)t johannes am heijdenfare vor ij gld iij alb
vff ʃin vngehorʃam
erf(olg)t Jtem henne mantel erf(olg)t philipʃen von Erbenheijm vor iij gld vff
ʃin vngehorʃam vnd jnredde
erf(olg)t Jtem joiʃt ʃcherer erf(olg)t wígandtʃhen vor iij gld c(on)tú(maci)a
Off fritag nach Conŭerʃionis Sancti paŭli
Anno dominj xvc xxiijo
paŭels henne Jtem paŭels hen erbeut ʃich jn der ʃachen zwißen jme vnd joiʃtenn
joiʃten henne henne wijther handŭng vnd fúrdert den widderteijll vnd Sagt daß
am nehʃten jŭngʃten eijn vrtel vßgangen zwißen jme als cleger eijne(n)
vnd joiʃten henne als antworter anderm teijls hab paŭels hen nach
vermoge der vrteil gut freŭnd erbetten vnd hab der widderteijll be-
gert der glíchen zü thůne vnd deß kein folg am widderteijll erlang(en)
Bítt paŭelʃhen den beclagt(en) deß halb jn vngehorʃam zü erkennen vnd
mit Recht jnen zu verdammen jnhalt der clage oder der vrteijll voln-
ʃtreckung zú thŭne / Dar vff Sagt joiʃten hen er erʃchin als eijn
gehorʃamer jnhalt jŭngʃter vrteil ergangen vnd nijmpt daß ʃelbig
urteil dínʃtlich ane wijll auch dem richter den jnhalt deß vrteils gedanckt
haben vnd ʃagt ferners dwijll ʃich clerlich erfíndt jn dem vrteil daß nach
erkentenuß erbarer leŭde joiʃten hen ʃin gepŭrlich teijll vßtzürichten vnd
zü vorgnŭgen ʃchŭldig jʃt der halb joiʃten hen noch hije ʃteth vnd be-
gert vom cleger daß er ʃín gepŭrlich teijll küntlich vnd claer mache
jnhalt der vrteil wijll er ʃich gehorʃam machen / So ferne jm moglichen
begert deß vor Erbar leŭde die ʃachen vorʃtene / Bitt vnd erbeŭt ʃich
deß vor die meiʃter ʃich ʃolichs verʃtene aber daß er wijther fŭrtregt
daß er hab nach joiʃten als dem vatter geʃchickt vnd ʃich joiʃt vngehor-
ʃam gemacht / Sagt joiʃt daß ʃich ʃolichs nit erfínde er joiʃt ʃij erʃchienen
von wegen ʃínes ʃones hennen hab aúch vom gegenteijll begert er-
nent zu werden jre leŭde die ʃie erʃūcht do haben ʃije jme parthij-
lích leude der ʃachen vorwandt ernent rachtungs leude dar vber zu
ʃín nemlich cleß wirten pauels hen brŭder vnd Símon ʃcherern der
halb joiʃt von wegen ʃínes Sones jn ʃolicher ʃachen vertragen ʃich be-
ʃwert begert noch vor die meiʃter zü erkennen / Dar gegen paŭels
hen Sagt / daß widderteijll ʃŭche nichtig vßfloge zur ʃachen nit dienen
vnd ʃagt wo die vrteil angeʃehen werde / Streck ʃich die nít vff die
sich auf Henne Thomas berufen, wenn die Sache von Clese Bubock vor dem Rat vorgetragen wird.
Henne Helffrich verklagt Henne Thomans wegen seines Ungehorsams.
Henne Pauel verklagt Johannes am Heidenfar auf zwei Gulden und drei Albus wegen seines Ungehorsams.
Henne Mantel verklagt Philip von Erbenheim auf drei Gulden wegen Ungehorsamkeit und auf Einrede.
Jost Scherer verklagt Henne Wigand auf drei Gulden wegen seines Ungehorsams.
Freitag 30. Januar 1523
Henne Pauel bietet sich an, in dem Verfahren zwischen ihm und Henn Jost weiter zu verhandeln und fordert die Gegenpartei dazu auf. Er sagt, am letzten Gerichtstag sei ein Urteil zwischen ihm als Kläger und Hen Jost als Beklagten ergangen. Henne Pauel habe zur Urteilsfindung gute Berater beantragt, und habe von der Gegenpartei begehrt, das ebenfalls zu tun. Die hat dem aber keine Folge geleistet. Henne Pauel beantragt, den Beklagten deshalb Ungehorsamkeit zuzuerkennen und ihn gemäß der Klage gerichtlich zu verurteilen oder das Urteil der Vollstreckung zuzuführen. Darauf sagt Henn Jost, er sei gemäß dem jüngst ergangenen Urteils als Gehorsamer vor Gericht erschienen und nimmt dieses Urteil dienstbeflissen an, will auch dem Gericht für den Inhalt des Urteils gedankt haben. Er sagt ferner, weil sich in dem Urteil deutlich herausstelle, dass nach Ermessen ehrbarer Leute, Henn Jost seinen gebührenden Teil zu bezahlen und ihn zufrieden zu stellen hat, weshalb Henn Jost noch hier steht, und vom Kläger begehrt, dass er sein gebührenden Teil offen und klar macht. Gemäß dem Urteil will er sich gehorsam machen, so fern ihm das möglich ist. Das begehrt er vor ehrbaren Leuten, die etwas von der Sache verstehen. Beantragt und bietet sich an, dieses vor die Meister zu bringen, die das verstehen, aber dass er weiter vorträgt, er habe nach Jost als dem Vater geschickt, und sich Jost ungehorsam gemacht, darauf sagt Jost, dass sich das nicht finde. Er sei für seinen Sohn Henn erschienen, habe auch von der Gegenpartei begehrt, dass ihre Leute ernannt werden, die sie begehrt haben. Da haben sie ihm parteiliche rechtskundige Leute als Rachtungsleute ernannt, nämlich Clese Wirt, den Bruder des Henne Pauel, und Simon Scherer, weshalb Jost, für seinen Sohn in solchen Sachen vortragend, sich beschwert hat und begehrt, noch zuvor die Meister rechtlich anzuerkennen. Dagegen sagt Henne Pauel, die Gegenpartei suche nichtige Ausflüchte, die der Sache nicht dienen, und sagt, wenn die Urteile angesehen werden, erstrecken sich die nicht auf die
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 036v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-036v/pagination/12/ (Abgerufen am 02.11.2024)