pferdenn jtzo zwijßen wijhennachten vnd faßenacht nehʃt wínthers
vnd ʃij der kŭth geʃcheen der maijß daß Becker hengen jme dem cle-
ger ʃoll nachgeben eijn gld wo er jnen den hin bewijßt do mitt
ʃchadoijß zu halten ʃolichs ʃij nit geʃcheen vnd beclagt ʃich deß ʃchatens
eijn gld mit dem heuptgelde dar zù vnd begert antwort Dar
vff Becker hengen haijt ʃín tag deß rechten vff daß nehʃt gericht
Spijtalmeiʃter : Jtem Cleʃe Schwert als Spitalmeiʃter Brengt jnne recht vor
Hamman bender vnd ʃagt wije daß er von deß Spitals wegen hije zu Nidder jngelnheij(m)
hab eijn erʃt vnd zweijth heijʃchung gethane vff hammann Bendern
zu jngelnheijm vff zwolff pfennig jerlicher gulte vnd ʃolích vnder-
pfandt : jnhalt deß Spijtals regiʃter nu hab jme hamman dŭrch
leonhart flücken die drijth h gebrochen Dwijll nu jme
dem cleger ʃolich heijʃchung gebrochen verhofft cleger So ʃoll jme ʃín
benant gulte werden oder jnen zur dritten h vnd vnderpfan-
ders begert ʃin tag vnd Copiam ad proxímŭm
Lorentz kancker Jtem lorentz kancker ʃchüldigt martins henrichen vmb künt-
ʃchūldigt kūnd wid- ʃchafft der warheijtt jme zu geben jnne der ʃachen zwißen jme vnd
der Gerlachs henne Gerlachs henne betreffen ix ß vnd ʃagt daß jme henrichen wißen ʃij
vnd ʃín mutter jngehabt hab eijn wieʃen am Steckgraben gelegenn
jtzunt gefŭrch eijner ʃijthen dem heijlgen Creutze von welcher wieʃen
ʃín mutter jerlichen geben hat Raubs dijnen xv alb vnd nŭ ge-
lichtiget vff IX ß h(e)l(le)r welch wieʃen jtzunt jerlachs henne jnhat
Bitt jnen dar vff antzuhalten die warheijtt vnd ʃín wißen zu ʃagenn
Teʃtis paratus e(st) vt jŭris
Jdem Jtem lorentz kancker ʃagt fürter er hab auch wijther kund zu wac-
kernheijm zu forenn vnd horenn jn dißer ʃachen als nemlich kloßenn
jacoben vnd bitt vmb Compaß brieff zur verhorŭng
Erfolgt Jtem Stoffels becker erfolgt Cleʃe Gijʃenn vor iij gld die er jme an
broijd gebŭrget haijtt vor vngehorʃam
Erfolgt Jdem erfolgt jnen aŭch vor j malter geluhen habern pro c(on)tu(maci)a
Agnes Stockin Zwijßen fraŭwen agnes Stockin von Bechtelßheijm als clege-
rin eijnß vnd haijn Elʃen als antworterin andern teijls nach clage
antworth beijderteijll furtrag vnd rechtʃatze am nehʃten geʃcheenn
S(e)n(tent)ia Spricht der Scheffen zu Recht Bewijßt agnes Stockin jre clage ʃoll
gehort werden furter geʃcheen waß recht ʃolich vrteijl haijt
haijn henne verbott von wegen ʃijner mutter Elʃenn vnd acker
haijn Elʃe hanß als montpar fraŭ Agneʃen begert tag zur bewijʃŭng vt
haijt dar zŭ xiiij et vltra vt juris eʃt
Zwißenn katherin molßpergerin clegerin eijnß vnd Con-
katherin molß radts Greden antworterin andenteijls nach Clage antworth
pergerin beijderteijll furtrag vnd rechtʃatze nehʃt geʃcheen / Spricht der ʃchef-
S(e)n(tent)ia fenn zu recht er laijß jnß bij vorgeʃprochenem vrteijll / Solich vr-
Co(n)radts Grede teijll hat clegerin verbott vnd jre daß erʃt begert zü leʃenn
zwischen Weihnachten und Fastnacht im letzten Winter. Der Tausch ist in der Weise geschehen, dass Henne Becker ihm, dem Kläger, einen Gulden nachgeben und irgendwohin beweisen sollte, um ihn damit schadlos zu halten. Das sei nicht geschehen. Deshalb beklagt er sich über einen Schaden von einen Gulden zu dem Hauptgeld und begehrt Antwort. Darauf hat Henne Becker seinen Rechtstag am nächsten Gerichtstag.
Clese Schwert bringt als Spitalmeister im Gericht eine Widerrede vor und sagt, dass er für das Spital hier zu Nieder-Ingelheim eine erste und zweite Heischung gegen Hanman Bender zu Ingelheim erhoben hat, auf zwölf Pfennig jährlicher Gülte und entsprechende Unterpfänder gemäß dem Spitalsregister. Nun hat ihm Hanman durch Leonhart Fluck die dritte Heischung gebrochen. Der Kläger hofft, er möge die genannte Gülte, oder den Beklagten zur dritten Heischung und zu den Unterpfändern bekommen. Begehrt seinen Verhandlungstermin und Kopie zum nächsten Gerichtstag.
Lorentz Kancker fordert Henne Martin auf, ihm wahrheitsgemäße Zeugenaussage zu leisten, in dem Verfahren zwischen ihm und Henn Gerlach bezüglich der neun Gulden. Er sagt, dass Henn wisse, dass seine Mutter eine Wiese am Steckgraben innegehabt habe, auf der einen Seite neben dem Heiligen Kreuz. Von dieser Wiese habe seine Mutter der Dine Raub jährlich 15 Albus gegeben. Dies ist nun auf 9 Schillinge Heller gesenkt worden. Diese Wiese hat jetzt Henn Gerlach inne. Beantragt, ihn dazu anzuhalten, die Wahrheit und sein Wissen darüber zu sagen. Der Zeuge ist dazu bereit, wie es Recht ist.
Lorentz Kancker sagt weiter, er habe auch weitere Beweisführung in Wackernheim in diesem Verfahren vorzunehmen und anzuhören, nämlich bei Jakob Claß. Er beantragt einen Compaßbrief für die Anhörung.
Stoffel Becker verklagt Clese Geis auf drei Gulden, die er ihm für Brot verbürgt hat und wegen Ungehorsamkeit.
Derselbe verklagt ihn auch wegen einem Malter geliehenen Hafers und wegen Ungehorsamkeit.
Zwischen Frau Agnes Stockin von Bechtolsheim als Klägerin und Else Han als Beklagte soll nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Urteilsanträgen am nächsten Gerichtstag verhandelt werden. Spricht das Gericht Recht: Beweist Agnes Stockin ihre Klage, soll das angehört werden und weiter geschehen, was Recht ist. Dieses Urteil hat Henne Han für seine Mutter Else festhalten lassen. Hans Acker als Momber der Frau Agnes hat einen Tag zur Beweisführung begehrt. Er hat dazu 14 Tage und weiter, wie es Recht ist.
Zwischen Katherin Molsberg, Klägerin, und Grede Conradt, Beklagte, nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorträgen und Urteilsanträgen soll demnächst verhandelt werden. Die Schöffen sprechen zu Recht: Man lasse es beim vorgeschriebenen Urteil. Dieses Urteil hat die Klägerin festhalten lassen und begehrt, ihr das erste zu verlesen.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 043, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-043/?L=0&cHash=f1071498b60ca833cfada19da1428fe3 (Abgerufen am 23.11.2024)