jacob thome Zwißen jacob thome anwalt ʃínes ʃwehers Rabens cleʃenn
als cleger eijnß vnd peter von fíntenn als beclagtem andernteijls
S(e)n(tent)ia nach clage antworth beijderteijll fŭrtrag vnd rechtʃetze S(e)n(tent)ia daß
peter von fíntenn der beclagt jacoben als anwalt geantwort vnd
peter von fint(en) den krijeg beueʃtiget hab
Dar vff jacob thome als anwalt Rabens cleʃen nijmpt ane
ʃolich vrteijll zwißen jme als anwalt(en) vnd peter von fínten vßgang(en)
vnd ʃagt furter nach dem der krijeg dŭrch clage vnd antwort be-
ueʃtíget / So gebore ʃich vnd jm rechten verʃehen beijden parthien denn
eijdt Calumnie vor geuerde zü thun erbeut ʃich jacob zü thune mit
bidt jnen dar zu zú laijßen vnd furter auch poʃiciones vnd artickell
dar zü thune mit bidt vnd begere den widderteijll antzŭhalten der
glichen zu thun ʃtelt zú recht / Dar vff peter von finten der beclagt
haijt ʃin tag begert Sin jme geben ad proximu(m)
Erf(olg)t Jtem johan von Scharpenʃteín vnʃer Schulteis Erfolgt henne joiʃt
ʃcherers ʃone vor zwene frevell vff ʃin jnredde
Erf(olg)t Jdem erfolgt auch barth metzelern vor eijn freŭel pro c(on)tŭ(maci)a
tag verhüt fritags nach dem Sontag Exaŭdj
tag v(er)hut Jtem peter von fíntenn haijt ʃin tag verhut gegen jacob thome als
montpar Rabens cleʃenn
tag verhut Jtem Acker hanß montpar agnes Stockin hat tag verhut ge-
gen haijn elʃenn der bewijʃüng halber h(abet) zu xiiij tagen
Jtem Cleʃe hücker haijt gethan eijn zweijth clage lŭt der erʃt(en)
2 h vff v gld / So jacob thome / Barth beckern ʃchŭldig jʃt
Teʃtificata lorentz Jtem martins henrich als kŭnd lorentz kanckers gegen vnd
kanckers Contra widder Gerlachs henne gefurt / der kund verhort Samßtags
Gerlachs henne nach dem heijlgen pfíngʃt tag jʃt durch den Schulteißen geeijdt wije
recht vnd haijtt gelobt vnd geʃworne alles wije gepurlich etc be-
fragt der kund vff den príncipall artickel / Sagt er daß ʃín mŭtt(er)
ʃelig ʃijnes wijßens nije kein wieʃen am Sʃteck graben gehat dem
heijlgen Creutz geuor lijgen ʃoll vnd ʃagt daß ʃín mŭtter hab eijn
wieʃen gehat vnthen am ʃteck Grabenn g(e)n(ann)t jm wolffs gartenn
dar von nije kein gulte jn drijßig jarenn gereicht gefurdert oder
geheijʃchen ʃij worden ʃijnes wíßens So ʃij ʃijne mutter nŭ vmb
XXX jar doijtt geweʃt die ʃelbig wieʃen hab Raŭbs dijna gŭlt
gebenn die ʃelbig zijth aber wije vijll wijß er nit / Auch wer die
geforen ʃín ʃij jme vnkūntlich wijß nit mehe dar vonn
Zwischen Jakob Thomas, Anwalt seines Schwagers Clese Rabe, Kläger, und Peter Finthen als Beklagten, ergeht nach Klage, Gegenrede, beiderseitigem Vortrag und Urteilsanträgen das Urteil: Peter von Finthen hat Jakob geantwortet und den Rechtsstreit bestätigt.
Darauf nimmt Jakob als Anwalt des Clese Rabe und Peter von Finthen das Urteil, das zwischen ihnen beiden ergangen ist, an und sagt weiter, nachdem der Rechtsstreit durch Klage und Antwort bestätigt ist, gebührt es sich und ist im Gericht vorgesehen, dass beide Parteien den Gefährdeeid leisten. Jakob bietet sich an, das zu tun, und beantragt, ihm das zuzulassen, und weiter auch Positionen und Artikel darzulegen, mit dem Antrag und Begehr, die Gegenpartei anzuhalten, das gleiche zu tun. Er bringt das vor Gericht. Darauf begehrt Peter von Finthen seinen Gerichtstermin. Dieser ist ihm zum nächsten Gerichtstag gegeben worden.
Johan von Scharfenstein, unser Schultheiß, verklagt Henne, den Sohn des Jost Scherer, wegen zwei Frevel auf Einrede.
Derselbe verklagt Bart Metzler auf einen Frevel und auf Ungehorsamkeit.
Verhandlungstermin gewahrt Freitag 22. Mai 1523
Peter von Finthen hat seinen Verhandlungstermin gewahrt gegen Jakob Thomas, als Momber des Clese Rabe.
Hans Acker, Momber der Agnes Stockin, hat den Gerichtstermin gewahrt gegen Else Han wegen der Beweisführung. Hat einen Tag in 14 Tagen.
Clese Hucker hat einen zweite Klage erhoben laut der ersten auf fünf Gulden, die Jakob Thomas dem Barth Becker schuldig ist.
Henrich Martin hat als Zeuge Lorentz Kanckers gegen und wider Henne Gerlach ausgesagt. Der Zeuge wurde am Samstag 30. Mai 1523 verhört, ist durch den Schultheiß vereidigt worden, wie es Recht ist, und hat gelobt und geschworen, alles wie es sich gebührt. Der Zeuge wurde nach dem Hauptartikel befragt, sagt, seine verstorbene Mutter habe seines Wissens nie eine Wiese am Steckgraben besessen, die neben dem Heiligen Kreuz gelegen haben soll, und sagt, seine Mutter habe eine Wiese unten am Steckgraben im Wolfsgarten besessen. Davon sei, wie er wisse, in 30 Jahren nie eine Gülte gereicht, gefordert oder verlangt worden. Seine Mutter sei nun ca. 30 Jahre tot, von der betreffenden Wiese habe in dieser Zeit Dine Raub eine Gülte gezahlt, wie hoch die sei, wisse er nicht, auch auch nicht, wer der Nutznießer ist. Davon habe er keine Kenntnis, wisse auch nichts Weiteres.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 043v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-043v/pagination/5/ (Abgerufen am 30.11.2024)