wije gewonheijt vnd recht jʃt / nach dißer eroffenu(n)g haijt peter
von fíntenn vmb Copiam vnd abʃchrijfft gebet(en) jʃt jm vergŭnʃt
Erkent Jtem Rijn henne erkent peter Staheln von Combergk g(e)n(ann)t Scheffern
zü betzalen von Scheffer hengens erben wegen vnd jme zü geben drij gld
zü Sanct Bartholmes tag nehʃt kompt vnd dan drij gld zu ʃanct
martíns tag nehʃt dar nach mit ʃampt allem Coʃten vnd ʃchatenn
zu jglicher zijth
Erkent Jtem Rijnhirman erkent Rijnhenne ʃínen brüder Schaijd loijß zù
halten gegen peter Staheln vff die erʃtg(e)n(ann)t(en) zijele mit betzalung
vnd dar legung heuptgelts coʃten vnd ʃchatenn
Erkent Jtem Grede Conradt metzelers nachgelaißen witwen erkent ka-
therin johan molßpergers ʃelig(en) verlaißen witwen zŭ betzalen iiij gld
hije zwíßem nehʃten herbʃt mit Rotem win oder mit gelde vnd alʃdan
fŭrter alle zijell nach antzaijll vnd jnhalt deß jngelegten zettels für-
gemelt zü betzalen vnd zu vergnŭgen biß vff eijn gantz vergnŭgŭng
Erkent vertrag Jtem joiʃt ʃcherer erkent hommels henne von gijʃenheijm jnne j-
zwißen joiʃt ʃche rer jrrigen vnd zweijʃchaltigen ʃachen der hoijffreijde halber zú Nieder In-
rern vnd ho(m)melßhen gelnheijm vff der Straijßen gegem Spijtal hijn vber gelegen daß ʃije
zú beijden teijln vnd parthijen die ʃachen von gericht abgenomen mít
der maijßen das yeder der parthij eijner Sall geben zwene man die
ʃelbígen vieer Sollen ʃchetzen vnd achten die ʃtrijtbar hoffreijde weß
die wert ʃij vnd weß die ʃelbig(en) vieer machen deß kaŭffs vnd auch zijth
vnd zijele halber daß ʃall joiʃt ʃcherern als kauffern vor ʃich vnd ʃin erb(e)n
der glichen hommels henne als verkaŭffer vor ʃich vnd ʃin erben mít-
ʃampt vffgangenem coʃten ablegen vnd gelten aúch geben vnd betzal(e)n
Doch ʃo vnderʃchidich weß von parthijen kaŭff zijth vnd zijele gemacht
wirt jnne daß gerichts bůche jnne zŭ ʃchribenn daß dan auch vonn
joiʃten vnd ʃín erben jnß buche erkent ʃall werden vnd das hommels
henne vnd ʃín erben haben zú pfenden wo nit gehalt(en) wùrde alle zijth
vnd zijele als wer jß erʃucht vnd mit recht erlangt
ha(m)man bender Jtem hammen bender zu obern jngelnheijm Sagt er hab Rin hirman
Rijn hirman eijnn gůt nemlich acker wieʃen vnd Clüʃter jnhalt deß beʃtentenŭß
verlŭhenn vor x malter kornß jerlich dar von zu geben nŭ ʃij hirman
ʃchuldig deßʃelbigen beʃtentenŭß XV malter kornß vnd bitt hamman
bender eeg(e)n(ann)t vmb eijn buttell jme den ʃelbigen zu lyhenn ʃolich güter
hirman zu verbietenn nach vermoge deß beʃtentenuß dar vff jme
eijn bŭttell geluhen jʃt worden vff recht ʃolichs haijtt hamman ver-
bott nach ríchs ordenŭng
hommels henne Jtem hommels henne von gijʃenheijm brengt eijn clag jnrecht
Stoffels becker vor gegen Stoffels beckern ʃijnem Stijeff Sweher vnd Sagt daß
g(e)n(ann)ter Stoffels nach abʃterben mathis beckers ʃelígen der eijn liblích
vatter geweʃt jʃt líeben jtzo ʃín hommels henne Eeliche huʃchfraüe
wie es Gewohnheit und Recht ist. Nach dieser Eröffnung hat Peter von Finthen eine Kopie und Abschrift beantragt. Dies wurde ihm vergönnt.
Henne Ryne erkennt an, Peter Stahl von Combergk genannt Schefer für die Erben des Hengin Schefer zu bezahlen und ihm am kommenden St. Bartholomäustag [24. August] drei Gulden zu geben und weitere drei Gulden am folgenden Martinstag [11. November], jedesmal zuzüglich von Kosten und Schaden.
Herman Ryne erkennt an, seinen Bruder Henne Ryne gegen Peter Stahl bei den erstgenannten Zahlungszielen schadlos zu halten, mit der Bezahlung und Entrichtung des Hauptgeldes sowie von Kosten und Schaden.
Grede, die Witwe des Konrad Metzler, erkennt an, Katherin, der Witwe des Johan Molsperg, bis zur Weinlese vier Gulden in Form von Rotwein oder Geld zu bezahlen. Danach soll sie an allen Zahlungszielen nach Anzahl und Inhalt des eingereichten Zettels bezahlen und sie bis zu einer vollständigen Bezahlung zufriedenstellen.
Jost Scherer erkennt an, dass er und Henne Hennel von Geisenheim in ihrem ungewissen und zwiespältigen Verfahren wegen der Hofreite in Nieder-Ingelheim an der Straße gegenüber dem Spital, zu beiden Teilen und Parteien das Verfahren vom Gericht in der Weise angenommen haben, dass jede Partei zwei Mann stellen soll. Diese vier sollen die strittige Hofreite auf ihren Wert schätzen. Was die vier wegen des Kaufs, des Zeitpunktes und der Zahlungsziele aushandeln, soll Jost Scherer als Käufer für sich und seine Erben, desgleichen Hen Henel als Verkäufer für sich und seine Erben, samt den aufgelaufenen Kosten vergüten und abgelten, geben und bezahlen.
Werden von Parteien unterschiedliche Zeitpunkte und Zahlungsziele vereinbahrt, wird das in das Gerichtsbuch geschrieben, was dann auch von Jost und seinen Erben im Buch anerkannt werden soll. Henne Hennel und seine Erben können pfänden, wenn nicht alle Zeiten und Zahlungsziele eingehalten werden, so, als wäre es eingetrieben und gerichtlich erwirkt worden.
Hanman Bender zu Ober-Ingelheim sagt, er habe Herman Ryne ein Gut, nämlich einen Acker, Wiesen und Kluster, gemäß der Verpachtung, geliehen, für zehn Malter Korn, die jährlich davon zu geben sind. Nun sei Herman Pacht in Höhe von 15 Malter Korn schuldig. Hanman Bender beantragt einen Büttel, ihm denselben zu stellen und die betreffenden Güter dem Herman gemäß der Verpachtung zu verbieten. Darauf wurde ihm vom Gericht ein Büttel gestellt. Solches hat Hamman nach der Reichsordnung festhalten lassen.
Henne Hennel von Geisenheim bringt ein Klage im Gericht gegen seinen Stiefschwager Stoffel Becker vor und sagt, Stoffel habe sich nach dem Tod des Mathes Becker, der ein leiblicher Vater seiner Ehefrau Liebe gewesen ist,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 044v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-044v/pagination/11/ (Abgerufen am 30.11.2024)