zür andernn Ehe genomen hab ketternn die dan auch g(e)n(ann)ter lieben Eelich
vnd liblich mutter geweʃt vnd begert cleger von wegen ʃíner Eelichen
huʃchfraüwenn nach dem er von jre volmechtig gemacht eijn zemlich ehe
ʃtŭer von den verlaißen güternn wie andern kíndernn oder ʃije líeben als
erben zu jren vatterlichen gütern komen zu laijßen / Setzt ʃolichs zu recht mit
vorbehalt aller mittell vnd hŭlff des rechtenn / Dar vff Stoffels ʃin tag
haijtt zum nehʃten gericht
Cleʃe Swert Spital Jtem lenhart flücke als montpar ha(m)men Benders Gibt antworth vff
meiʃt(er) • Ha(m)men Clage Cleʃe Schwerten als Spitalmeiʃters vnd Sagt daß die clage ma(n)-
be(n)der : gelhafftig vnd breʃthafftig geʃetzt nemlich an dem orth / So er ʃetzt xij d
gŭlte vnd ʃolich vnderpfande vnd die vnderpfande doch nit nennett
wo die mit jrenn fŭrchen orthen vnd enden lijgen dar zŭ nit antzeijgt ob
daß acker wíngart oder wijeʃenn ʃijnth daß ʃich doch alles gebúrt jn forme
weʃentlicher clage dar zu thŭne vnd die güter klerlich zu ernennenn
So eijner vermeijnt gult do oben zu haben / So nŭ vom cleger vnderpand
ernent vnd nit clerlich dar gethan die ʃelbigen vertruhet hammen die
clag ʃoll vß angetzeijgten vrʃachen vnformlich vnd nichtig erkent wer-
den Setzt zŭ recht / Dar vff cleß Schwert begert tag vnd Copiam
Erkent vnd būrgen Jtem Rijn hírman haijt hamman Bendern zu bŭrgen geʃatzt nem-
geʃetzt lichen drij man vnd beʃŭnder hanß ʃtemmelern Boben cleʃen vnd Thomas
Endreʃen vor ʃolich Eg(e)n(ann)t(en) xv malter kornß nehʃt kunfftig Bartholomej
zu betzalenn / So vßʃtene jnne verʃeß deß gütgens hamman verluhenn
haijt jme Rin hirman welch drij man auch erkent haben ʃolichen pacht vff
g(e)n(ann)t zijele mitʃampt vff ergangenem coʃten vnd ʃchaten zü betzalenn
vnd haijt g(e)n(ann)ter hijrman dieʃen drijen erʃt(en)g(e)n(ann)ten burgen jngeʃatzt zu rech-
ten Rückburgen zwene placken wingart(en) nemlich ɉ morgen jn der
ʃültzen neben Růp bendern vnd j firtell am ʃtarnborne beneben vnth(e)n
zu Nickeln henne
Jtem johan von ʃcharpenʃtein vnʃer ʃchulteis erfolgt jn crafft
Erfolgt jn crafft Barth metzelernn vor eijn freŭell jʃt jme jn Crafft erkent
Jdem Erfolgt auch jn Crafft joiʃten henne auch vor eijn freŭell
lorentz kancker Jtem lorentz kancker haijt begert jme ʃin kund zu offen gegen Ger-
Gerlachs henne lachs henne jʃt jme jn bijʃín deß beclagten geoffent worden vnd nach
der ʃelbigen pŭblicacion haben beijde parthien Copias begert jʃt jnen ver-
gŭnʃt vnd nachgelaißen
Erfolgt Jtem Stern Conradt erfolgt petern jn der grijeß moͤlenn vor iij
malter mels vff ʃín vngehorʃam
Erf(olg)t Jtem Criʃtgen Schnider erfolgt thomas henne vff ʃin nehʃt gebott
jme gethane vor eijnß Slagens jm gethane pro co(n)tumacia
Erf(olg)t Jtem hanß Stemler erfolgt martin metzelern vor vj alb vnd ʃolich(e)n
vncoʃtenn vff ʃin vngehorʃam
mit Katherina verheiratet, die dann auch eheliche und leibliche Mutter der Liebe gewesen ist. Der Kläger begehrt für seine Ehefrau Liebe, nachdem er von ihr bevollmächtigt wurde, eine geziemende Ehesteuer von den hinterlassenen Gütern, wie sie die anderen Kinder bekommen haben, und Lieb als Erbin zu ihren väterlichen Gütern gelangen zu lassen. Bringt das vor Gericht, vorbehaltlich aller Rechtsmittel und Rechtshilfe. Darauf hat Stoffel seinen Verhandlungstermin am nächsten Gericht begehrt.
Leonhart Fluck als Momber Hanman Benders gibt Antwort auf die Klage des Clese Schwert als Spitalmeister, und sagt, dass die Klage mangelhaft und unzulänglich sei, nämlich in dem Punkt, dass er zwölf Denar Gülte setzt und Unterpfänder, und die doch nicht benennt, wo diese mit ihren Grenzlinien, Markierungen und Grenzen liegen. Darüberhinaus zeigt er nicht an, ob es sich um Äcker, Weingärten oder Wiesen handelt, wie es sich doch gebührt, sie in der Form einer wirklichen Klage darzulegen und die Güter ausdrücklich zu benennen.
Wenn einer vermeint, eine Gülte da oben zu haben, die nun vom Kläger als Unterpfand benannt, aber nicht klar dargelegt wurde, vertraut Hammen darauf, dass die Klage aus den genannten Gründen nicht rechtskonform ist und für nichtig erkannt wird. Er bringt das vor Gericht. Darauf begehrt Clese Schwert einen Verhandlungstermin und Kopie.
Herman Ryne hat Hanman Bender drei Männer zu Bürgen gesetzt, nämlich Hans Stemler, Clese Bube und Endres Thomas, wegen der genannten 15 Malter Korn, die kommenden Bartholomäustag [24. August] zu bezahlen sind, die ausstehen als Pfand des kleinen Gutes, das Hamman dem Herman Ryne verliehen hat. Die drei Männer haben auch darauf erkannt, die Pacht zu den genannten Zahlungszielen mitsamt den angefallenen Kosten und Schaden zu bezahlen. Herman hat diesen drei Bürgen zwei Placken Weingarten, nämlich einen halben Morgen in der Sültzen neben Rup Bender und ein Viertel am Starnborne, neben unten zu, dem Gut des Henne Nickel, als rechte Rückbürgschaft eingesetzt.
Johan von Scharfenstein, unser Schultheiß, verklagt Bart Metzler auf einen Frevel. Ist ihm rechtlich zuerkannt worden.
Derselbe verklagt auch Henne Scherer wegen eines Frevels.
Lorentz Kancker hat begehrt, ihm seine Zeugenaussagen gegen Henn Gerlach mitzuteilen. Ist ihm in Beisein des Beklagten verkündet worden. Beide Parteien haben Kopien begehrt. Das ist ihnen vergönnt und zugestanden worden.
Konrad Stern verklagt Peter in der Griesmühle auf drei Malter Mehl und auf Ungehorsamkeit.
Cristgen Schneider verklagt Henne Thomas, auf sein nächstes ihm getanes Gebot wegen eines ihm zugefügten Schlägerei und wegen Ungehorsamkeit.
Hans Stemler verklagt Martin Metzler auf sechs Albus und die Kosten wegen seiner Ungehorsamkeit.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 045, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-045/pagination/25/ (Abgerufen am 03.11.2024)