heijm der hab jme verdíngt etlichen win zu forenn jn leger vor Ebern-
bŭrgk dar von er jme geben ʃoll zwene ʃlecht gld begert dar
vmb betzalŭng vnd antworth / Dar vff hanß begert ʃin tag ad
proxi(mu)m jʃt jm nachgelaßen
Criʃtgen Schnider Jtem Criʃtgen Schnider ʃpricht jnne recht zu / Thomas henne
Thomas henne vnd clagt von jme wije der ʃelbig thomas henne jnne ʃchwebendem rech-
ten zwißen jnen beijden jnen den cleger vff frijher ʃtraijßen vor dem
Saijll dar nidder geʃlagen mit eijnem Swin ʃpieß vnd dar zu mit eijne(m)
ʃteijn geworffen / Solichs ʃchad jme hŭndert gld vnd ʃagt fŭrter het-
ten fromme leude gethan ʃo het er jnen lijbloiß gemacht welch leide gewe-
reth habenn / vff Solich clag begert thomas hen ʃin tag ad proxi(mu)m
peter von finten Jtem peter von fínten gibt ʃchrijfftlich antworth jacoben thome als mo(n)t-
Rabens cleʃe par Rabens cleʃen vff ʃin jngelegtenn poʃiciones vnd nemlich vff die
erʃt poʃicion oder artickell / Sagt er den ʃelbigen ware ʃín geʃteher er
den zweijten artickel alʃo anfahen / Czum zweijten das diß zweij ee-
lŭde etc vnd den dritten / Sagte er auch war ʃynn / Jtem geʃteth deß
vierden artickels jʃt ware vnd lŭden ʃolich artickel das er peter von fin-
ten agnes Seligen deß cleger ʃweʃter zu der eehe gehabt jʃt ware wije er
jnhelt der jngelegt artikell / Deß fŭnfften artickels oder poʃicion geʃtet
peter der beclagt dem anwalt oder Rabes cleʃen nít vnd ʃagt vrʃach
das jnen petern sin huʃchfraŭwe agnes ʃelig jn alles geerbt vorr
Schülteis vnd Scheffen des gerichts zu Nider jngelnheijm vnd bitt
vnd begert ʃolich gerichts bŭche zu verleʃenn ʃijnem widderteijll bericht
zu gebenn jnen den beclagten : ʃyner clagen ledig zu laijßen vnd wijll ver-
hoffen nach verleʃŭng deß bůches jß ʃoll jm petern von fintenn gegem dem
widderteijll erkent werden / vnd mit dieʃem fŭnfften artickell wijll er
peter vff alle nach folgende artíckel verantworth han vnd er verhofft
die erbung ʃoll jnen bij ʃínen gütern mit recht haltenn vnd geʃteth
dem cleger keijn gerechtigheijt jnhalt ʃíner nachfolgen artickell
nach dem fŭnfftenn / vff diß antwort haijt jacob thome
begert als anwalt Copien vnd abʃchrijfft aŭch ʃin tag dar zŭ
Guͤde michel vonn Jtem Guͤde frederichs hengens dochter brengt jn recht vor vnd
griffenʃteins relicta / Sagt das jre huʃchwirt michel von Griffenʃtein der hab becker
hengen becker hengen eijn wíngarten abkaŭfft vor viij gld vnd viij alb dar
vff jme angeben iij gŭlden nach doijtt michaels hab hengen denn
wíngarten von jre der clegerin wollen widder han vnd haijt bec-
ker hengen verbotten ʃolichen wíngartenn jre der clegerin dŭrch den
bŭttell nít dar jnne zu gehen / Do hab ʃije die clegerin begert jre
drij vßgegeben gülden / So woll ʃije handt ab thŭne / Sijhen jre aber nít
Diß clag jʃt verbot worden / Begert der ʃelbigenn noch vnd noch handt abtzŭthŭn Vnd
durch den Schūl(heiß) ʃagt fŭrter ʃije hab aüch drij gebott vff den wíngarten gethan / Sij
von wegen vnʃers verachtet worden von hengen vnd ʃie mangel jres rechtenn vnd hab
gnedigʃt(en) herrenn etc Becker hengen den wingarten geleʃen / Dar vff hengen becker begert ʃín
tag zwißem nehʃtenn gericht
heim, der habe ihn angestellt, Wein ins Feldlager vor die Ebernburg zu führen, wofür er ihm zwei schlechte Gulden geben sollte. Er begehrt deshalb Bezahlung und Antwort. Darauf begehrt Hans seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag. Der ist ihm zugestanden worden.
Cristgen Schneider hat eine Forderung vor Gericht an Henne Thomas. Er beklagt sich, Henne Thomas habe ihn, in der schwebender Rechtssache zwischen ihnen beiden, auf freier Straße vor dem Saal mit einem Schweinespieß niedergeschlagen und mit einem Stein beworfen. Das schade ihm 100 Gulden und sagt weiter, hätten fromme Leute das nicht verhindert, so hätte er ihn tot geschlagen. Wegen dieser Klage begehrt Henne Thomas seinen Verhandlungstermin beim nächsten Gerichtstag.
Peter von Finthen gibt Jakob Thomas als Momber des Clese Rabe schriftlich Antwort auf seine eingereichten Positionen, nämlich auf die erste Position und den Artikel. Derselbige sei wahr, das gestehe er zu.
Den zweiten Artikel ebenso, dass die beiden Eheleute sind. Und zum dritten Artikel sagt er, er sei auch wahr. Ebenso gestehe er zu, dass der vierte Artikel wahr sei. Dieser Artikel besagt, dass er, Peter von Finthen, die verstorbene Agnes, Schwester des Klägers, als Ehefrau gehabt hatte. Das ist so, wie der Artikel es besagt, wahr. Den fünften Artikel oder die Position gesteht Peter, der Beklagte, dem Anwalt bzw. Clese Rabe nicht zu. Grund hierfür sei, dass seine Ehefrau Agnes ihm, Peter, alles vor Schultheiß und Schöffen zu Nieder-Ingelheim vererbt hat. Er beantragt und begehrt, das aus dem Gerichtsbuch vorzulesen, seine Gegenpartei davon zu unterrichten und ihn von der Klage freizusprechen. Er will hoffen, dass ihm das nach Verlesung des Buches von der Gegenpartei zuerkannt wird. Und mit diesem fünften Artikel will Peter auf alle nachfolgenden Artikel geantwortet haben und hofft, die Vererbung seiner Gütern soll rechtsgültig sein und gesteht dem Kläger keine Gerechtigkeit zu, gemäß den dem fünften Artikel folgenden anderen Artikeln. Auf diese Antwort hat Jakob Thomas als Anwalt Kopien und Abschrift begehrt, auch seinen Tag dazu.
Gude, die Tochter des Hengin Friedrich, bringt im Gericht vor und sagt, dass ihr Ehemann Michel von Greifenstein, Hengin Becker einen Weingarten für acht Gulden und acht Albus abgekauft habe. Davon sind ihm drei Gulden bezahlt worden. Nach dem Tod Michaels habe Hengin den Weingarten von ihr, der Klägerin, zurück haben wollen. Hen Becker hat ihr durch den Büttel verbieten lassen, den Weingarten zu betreten. Da habe die Klägerin begehrt, die drei bezahlten Gulden zurückzugeben, danach wolle sie die Hände von dem Weingarten lassen. Die Gulden habe sie aber nicht bekommen. Sie begehrt sie weiter und will den Weingarten dann frei geben. Sie sagt, sie habe drei Gebote auf den Weingarten getan, dies sei aber von Hengen missachtet worden. Sie habe noch kein Recht erlangt und Henne Becker habe den Weingarten gelesen. Darauf begehrt Henne Becker seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 046, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-046/pagination/7/?L=0&cHash=78fb1adbd4c2d80e8d732479566308c0 (Abgerufen am 30.10.2024)