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Crŭcis Anno etc xvc xxiijo
Hanß fiʃcher etc Jtem hanß fiʃcher von límpurgk Cranenmeiʃter zu oʃterich Erʃchínt
hanʃ Endres Mūrers jnne recht gegen hanßen Endres mŭrers Stijeffʃone vnd Sagt durch
Stijeffʃone joiʃt Scherern ʃínen reddener vnd Sagt Erʃtlich jn ʃíner clage war ʃín
daß ʃin deß clegers vatter Seliger gedechtenŭß frederich Sacke genant
vnd Elʃe hanʃen dißes verclagten mŭtter ʃijhen jm ʃtandt der
heijlgen Eehe / Eelich geporen vnd liplich geʃwiʃter von vatter vnd
mutter nŭ furter nachfolgens er hanß von límpŭrgk Cranenmeiʃt(er)
dißer cleger mitʃampt ʃínen geʃwiʃternn auch jm ʃtandt eelíchenn
geporn der halb er der cleger hije erʃchint als nehʃter liblicher ge-
blŭter erbe der verlaißen frauwen Elʃen endres mŭrers ʃeligenn
vnd verhofft eijn Erbe zu ʃín vß obangezeijgter vrʃachen beʃŭnderlich
ʃyner gepŭrener teijll beweglicher vnd vnbeweglícher verlaißen gü-
ter welch guter dan dißer verclagt vnthern handen geníeßen vnd ge
brŭchenn jʃt Bitt darŭmb ʃich als cleger alʃo vor eijn nehʃten erben
zu erkennen vnd den verclagten abtzu erkennen vnd begert antwort
dar vff begert der verclagt ʃchup vnd tag ad proxi(mu)m / Dar
zu ʃagt hanß fiʃcher von limpurg der cleger / Er laiß jm tag nach
mit der wijß das er nít dar vff gehe oder ʃtehe noch ʃchere one künt-
ʃchafft deß gerichts
Adam michelnbach Jtem hanß von límpurgk Endres droßels ʃeligen Stijeffʃone gibt an-
hanß Endres murers worth Adam von míchelnbach vff ʃin gethane clage vnd ʃagt daß g(e)n(ann)ter
Stijffsone Adam verkaŭfft vnd er hanß vmb jnen erkaufft hab eijn kůwe vor ij gld
vnd x alb die er jm betzalt vnd geʃteth jm keijnß geluhen gelts Sunder
adam hab die ʃúm alʃo entpfangen vor die verkaŭfft kŭwe / Bit darumb
daß er hanß als beclagter der clag ledig erkant werde mit ablegung
Coʃtens vnd ʃchatens / Dar gegen ʃagt adam den kaŭff mit der
kŭwe laijß er ʃtene vor jre werth jß ʃij aŭch kein kuwe jn dißer clage
benent worden / Sunder er adam hab hanʃen zú geʃprochen vmb eijn gld
geluhen gelts der er der cleger dem beclagten gelŭhen jnne meijnu(n)g daß
der beclagt jm den gld ʃoll widder geben vnd daß der beclagt den guld(en)
nit geʃteth het ʃich cleger nit verʃehen dan wo er ʃich deß deß verʃehen hett
er kŭntʃchafft dar bij genomen vnd erbeút ʃich adam wo der richter den
eijdt jm clegern zú ʃiner bewerung den zu ʃweren vfflade wijll er ʃich
der billicheijt halten wo aber dem widderteijll ʃolíchs vffgelacht werde
laijß er gehen waß recht / Dar vff hanß der beclagt ʃagt / So der krieg
durch clag vnd antworth beŭeʃtiget ʃij / So gebore ʃich der eijdt vo(r)geúer-
de zu thun beijden parthijen den er als antworter ʃich erboten haben wijll
mit bit den cleger antzu halten den eijdt aúch zu tragenn oder von der clag
abtzuʃtehen mit recht mit ablegung Coʃten vnd ʃchaten / Dar vff adam
den eijdt aúch zu thune vrbuttig
peter kūʃe Jtem peter kŭʃe brengt durch Endres wißen ʃínen angedíngtenn
Stoffels becker Reddener jnne recht eijn clag vff hanß beckern den man nennett
Stoffels beckern vor vnd ʃagt daß er peter kŭß vnd der ʃelbig hanß bec-
ker ʃijhen bij eijnander zŭm win geweʃt dornʃtags vor laŭrencij díß jars
Mittwoch 16. September 1523
Hans Fischer von Limpurg, Kranmeister zu Oestrich, erscheint im Gericht gegen Hans [Stemler], den Stiefsohn des Endres Maurer, und sagt durch Jost Scherer, seinen Redner, dass in seiner Klage zunächst wahr sei, dass sein, des Klägers verstorbener Vater, Friedrich Sack genannt und Else, Mutter des verklagten Hans, im Stand der heiligen Ehe gewesen sind, ehelich geboren und leibliche Geschwister von Vater und Mutter sind, nun weiter nachfolgend er, Hans, der Kläger, samt seinen Geschwistern, auch im Stand der Ehe geboren sei und er deshalb hier als nächster leiblicher geblüteter Erbe der Else, Witwe des verstorbenen Endres Maurer, erscheint, und hofft, aus den oben genannten Gründen, ein Erbe zu sein, besonders an dem ihm gebührenden Teil an den beweglichen und unbeweglichen hinterlassenen Gütern, die der Beklagte unter seinen Händen nutznießt und gebraucht. Beantragt darum, ihn als Kläger als nächsten Erben anzuerkennen und das dem Beklagten abzuerkennen und begehrt Antwort.Darauf begehrt der Beklagte Aufschub und einen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag. Dazu sagt Hans Fischer von Limpurg, der Kläger, er gestehe ihm den Tag zu, wenn er wüsste, dass der Beklagte nicht ohne Wissen des Gerichts auf den Acker gehe, dort stehe oder mähe.
Hans von Limpurg, Stiefsohn des verstorbenen Endres Drossel, gibt Adam von Michelbach Antwort auf seine angestrengte Klage und sagt, Adam habe ihm eine Kuh verkauft und er, Hans, habe sie von ihm für zwei Gulden und zehn Albus gekauft. Die habe er ihm bezahlt und gesteht ihm kein geliehenes Geld zu, sondern Adam habe die Summe für die verkaufte Kuh empfangen. Hans beantragt darum, als Beklagter der Klage ledig erkannt zu werden, mit Erstattung von Kosten und Schaden. Dagegen sagt Adam, den Kauf mit der Kuh lasse er für ihren Wert stehen, es sei auch keine Kuh in dieser Klage genannt worden, sondern er habe Hans wegen eines Guldens geliehenen Geldes verklagt, die er dem Beklagten geliehen habe, in der Meinung, dass der Beklagte ihm den Gulden wiedergeben soll. Dass der Beklagte den Gulden nicht zugesteht, hat der Kläger nicht vorhergesehen. Denn wenn er das gemacht hätte, hätte er eine Beweisführung unternommen. Adam bietet sich an, wenn der Richter ihm den Eid zu seiner Verteidigung schwören lässt, will er sich angemessen verhalten, wenn aber der Gegenpartei ein Eid auferlegt wird, lasse er geschehen, was Recht ist. Darauf sagt Hans, der Beklagte, wenn der Streit durch Klage und Antwort bestätigt sei, so gebühre es beiden Parteien, den Gefährdeeid zu leisten, den er als Beklagter leisten will, mit dem Antrag, den Kläger anzuhalten, den Eid ebenfalls zu leisten, oder von der Klage abzulassen, mit Vergütung von Kosten und Schaden. Darauf bot sich Adam ebenfalls an, den Eid zu leisten.
Peter Kaus verklagt durch Endres Wiss, seinen angeworbenen Redner, im Gericht Hans Becker genannt Stoffel Becker, und sagt, dass er, Peter Kaus und Hans Becker zusammen beim Wein gesessen haben am diesjährigen Donnerstag vor Laurentius [6. August 1523]
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 049, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-049/pagination/18/ (Abgerufen am 30.10.2024)