zu tragenn vngetzwifelt wan ʃolicher eijdt von beijden parthien geʃchicht vnd
vom cleger poʃiciones dar gethan werden / So werd ʃich Elʃe die beclagt eijnß an-
dern bedencken vnd nit alʃo verforen laijßen durch jren ʃone haijn henne
wan jre der beclagten wißentlichen daß ʃije ʃelbʃt dijßer clegerin dŭrch jre eijgenn
handt den gereicht vnd haijn Elß ʃone henne auch ʃelbʃt arbeijt gethane
dar vor vnd den ʃelbigen zinß auch verrechent welchs acker hanß jn mit-
er zijth jn ʃin poʃicionibus dar thun wirth bit acker hanß eŭch richter
mit recht zu erkennen vß angetzeijgten vrʃachen die verclagt mit recht an-
zŭhalten den eijdt vor geuerde zu tragen oder ʃie jnhalt der clag zu erlan-
gen / Dar gegen Sagt haijn henne durch Endreʃen ʃínen Reddener vff
lenharts wijtlaŭfftig vorgeben vnd nichtigheijt der handelung jn etlichen
artickeln nit vijll glaŭbens zu geben dan eijm jglichem dem wißtum mit
geteijlt wijrt mit vrteil vnd recht ʃoll vorgehen vnd man ʃoll nít eijn
andern beladen mit eijm eijde dan man mocht jnen jtzo zu eijnem eijde
dringen dar vor jʃt daß recht vnd hínten nach bekundigen vber ʃolichenn
eijdt daß er widder jn beʃwernuß mocht komen / Dar vmb verhofft er
wije vor Sij jn nit ʃchuldig zú thun / Setzt zu recht / Dar zu haijt
lenhart von ackerhanʃen wegen geredt daß haijn henne ʃij den eijdt
Ad ʃocios f(a)ct(u)m ʃchuldig zu thun Setzt auch zu recht / Ambo ad ʃocios
Rabens cleʃe Jtem peter von fínten haijt heude daß gerichts gijfft lůche laijßen bren-
Peter von finten gen vnd die ʃelbig gijfft dar umb jre vrthum laijßen offenen die alʃo lŭdet
Actum anno dominj xvc xxij dinʃtags Sergij et bachi den Síebendenn
tag octobris Jtem peter von fínten vnd Yde hanß von moßpachs dochter
ʃin Eeliche hŭʃchfraŭwe haben ʃich beʃatzt jr eijnß das ander geerbt vnd vff
geben wije recht jʃt jnne alle güter ʃije jtzunt haben oder furter mit eijn-
ander gewínnen oder erobern mogen jß ʃij ligend farend níchts vßge-
nomen alʃo welchs vnther jnen zu vor mit doijth abgehen wŭrde Sal daß
ander jm leben jʃt jn ʃolichen gŭtern bliben ʃítzen vngeʃchupt vnd vnge-
ʃchalten vor allerme(n)niglich brechen vnd bußen gijfften vnd geben wije
vnd wem jß gelŭʃte nach alle ʃínem willen vnd gut bedŭncken als leb-
ten ʃije beijde noch vnd wan daß letzʃt auch doijts verʃchíeden jʃt waß dan
noch vberig vor handen vnŭergijfft Sall fallen vff beijder nehʃter ver-
wandten vnd freŭnde halb vnd halb / Bij dißer beʃatzung vnd er-
bŭng Stund als balde dobij Rabens cleʃe vnd widder rieffe diß be-
ʃatzŭng vnd erbüng von wegen ʃíner ʃweʃter ʃeligen die g(e)n(ann)ten pe-
tern von fínten jnne zijth jres lebens zŭr Eehe gehat haijt vt jŭris
eʃt Nach dißer verleʃung haijt g(e)n(ann)ter peter daß bůche verbott vnd
ʃagt fŭrter durch endres wijß Sin reddener Er verhoff er ʃoll níemants
nŭʃt ʃchŭldig ʃín jn der erbʃchafft dan wem erß ganne das bůche ver-
mage daß er mag gijfften geben brechen bußen thun vnd laijßen jn-
halt deß bŭchs nach abgang ʃijnes doijts waß dan do vnŭergijfft vnd vn-
ŭergeben wem dan jchts gebürt ʃüme ʃich nit / Stelt zu recht mit ablegu(n)g
Coʃten vnd ʃchaten / Dar vff jacob thome anwalt Rabens cleʃenn
begert abʃchrijfft deß büches vnd diß furtrags zwißem nehʃt(en) gericht
Cleʃe Schwert Jtem Cleʃe ʃwerth brengt jn recht durch joijʃt ʃcherern eij clag vor
Hamman Bender gegen hammen bendern zu ober jngelnheijm vnd Sagt wije daß er jtzo
jm vergangen jare Sy geweʃt Spijtalmeiʃter / der halb er hab mŭß-
zu leisten. Zweifellos, wenn dieser Eid von beiden Parteien geschieht und vom Kläger Positionen dargelegt werden, so werde sich Else, die Beklagte, eines anderen bedenken, und nicht durch ihren Sohn Henne Han verfahren lassen, denn sie, die Beklagte, wisse, dass sie selbst durch ihre eigene Hand den Zins gereicht hat, und Hen, der Sohn der Else Han, auch selbst die Arbeit getan hat dafür, und den selbigen Zins auch verrechnet hat, was Hans Acker nunmehr in seinen Positionen dartun wird. Hans Acker beantragt, die Richter sollen aus angezeigten Ursachen gerichtlich anerkennen, die Beklagte gerichtlich anzuhalten, den Gefährdeeid zu leisten und sie gemäß der Klage zu belangen. Dagegen sagt Henne Han durch seinen Redner Endres, er schenke auf Leonharts weitläufige Vorgaben und Nichtigkeit der Handlung in etlichen Artikeln nicht viel Glauben, denn einem jeden wird in dem Weistum mitgeteilt, man solle mit Urteil und Recht vorgehen, und man soll nicht jemanden anderen mit einem Eid beschweren. Wenn man ihn jetzt zu einem Eid drängen möchte, steht davor das Recht, und hintendran die Bekundigung über diesen Eid, dass er gegen ihn in Beschwernis geraten könnte. Darum hofft er wie vor, er sei nicht schuldig, den Eid zu leisten. Bringt das vor Gericht. Dazu hat Leonhart für Hans Acker gesagt, dass Henne Han schuldig sei, den Eid zu leisten. Bringt das vor Gericht. Beide an die Schöffen.
Peter von Finthen hat heute das Gerichtsgiftbuch bringen lassen und die Vergabung, um die sich ihre Irrung dreht, eröffnen lassen. Sie lautet: Geschehen im Jahr 1522, am Dienstag Sergii et Bacchi den 7. Oktober. Peter von Finten und Yde, Tochter des Hans von Mosbach, seine Ehefrau, haben sich verbürgt, alle Güter, die sie jetzt haben und weiterhin zusammen gewinnen oder erlangen können, es sei liegende oder fahrende Habe, nichts ausgenommen, sich gegenseitig zu vererben und aufzugeben, wie es Recht ist. Wer von ihnen zuerst stirbt, soll den Überlebenden, in diesen Gütern sitzen lassen, sie ihm ungehindert und unverrückt von allem möglichem Mangel und Strafen schenken und geben, wie und wem es gelüstet, nach seinem Willen und Gutdünken, als lebten sie beide noch. Wenn der andere dann auch verstorben ist, was dann noch vorhanden und unvergeben ist, soll zu gleichen Teilen auf beider nächste Verwandte und Erben fallen. Bei diesem Vermächtnis und dieser Vererbung stand Clese Rabe dabei und widerrief das Vermächtnis und die Vererbung für seine verstorbene Schwester, die Peter von Finthen, als sie noch lebte, geheiratet hatte, wie es Recht ist. Nach der Verlesung hat Peter das im Gerichtsbuch festhalten lassen und sagt weiter durch seinen Redner Endres Wiß, er hoffe, er soll niemanden etwas in der Erbschaft schuldig sein, außer dem, dem er es vergönnt und es gemäß dem Gerichtsbuch schenken, geben, überantworten, vergüten, tun und lassen kann. Was nach seinem Tod dann unvergabt und nicht vergeben ist, wem das dann gebührt, der säume sich nicht. Das legt er dem Gericht vor mit Vergütung von Kosten und Schaden. Darauf begehrt Jakob Thomas, Anwalt des Clese Rabe, Abschrift des Buches und dieses Vortrags bis zum nächsten Gerichtstag.
Clese Schwert, bringt im Gericht durch Jost Scherer eine Klage gegen Hammen Bender zu Ober-Ingelheim vor, und sagt, dass er jetzt im vergangenen Jahr Spitalmeister gewesen ist, deshalb habe er
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 050v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-050v/pagination/5/ (Abgerufen am 23.11.2024)