Thomas hen der frauwen man oder hŭʃchwirt am rechten hab vnd
lang zijth gehat vnd verhofft ʃolichen eijdta der frauen nit zü zu-
laijßen dar vff Grede Sagt G(e)n(er)alia Beʃunder daß diß vor-
tragen jnne jre recht ʃich nit erʃtrecke verhofft auch ʃolichs ʃoll ʃije
jnne jrem rechten nit híndern vnd bitt vmb endtlich recht jnne
maijßen wije vor vnd ʃagt wo thomas hen jr huʃchwirtb jnne
rechtfertigung ʃtehe laijß ʃie geʃcheen waß recht Jtem der ʃcheff(en)
gibt antwort er laijß eß bij furgeʃprochenem vrteijll wije vor
Dar gegen Grede thett daß vrteill verbotten vnd jʃt díß ʃach-
en gelengt ad proximum
gelengt Jtem die ʃachen zwißen gobharts hanʃen vnd hanʃen von lim-
pùrg jʃt heŭde gelengt ad proximŭm
buͦche geoffent Jtem peter benders von wicker zu wínckel wonhafftig vnd
hanß von faller Strohe ʃchnider hab jnen daß gerichts bůche laijß-
en offenen vnd nach der offenü(n)g haben beijde parthij daß bŭche
verbott vnd jglich parthij begert deß būchs Copiam
Criʃtgen ʃchnider Jtem Criʃtgen ʃchnider clagt vff thomas henne / wije daß er
Thomas henne thomas henne hab Criʃtgen dißer cleger gewaltiget vnd dar níd-
der geʃlagen vff eijner keijʃerlichen frijhen ʃtraißen daß ein ʃchedich
jʃt ane ʃinem libe vnd gůt vnther hundert gld vngeuerlich mit
vorbehaltung weß jm zum rechten dienet / Dar vff thomas
henne haijt ʃin tag ad proximŭm
gelengt Jtem die ʃachen zwißen jeckel gŭnthrŭn vnd bartholmes Em-
meln jʃt heude gelengt ad proxi(mu)m
Gelengt Jtem die ʃachen zwißen acker hanʃen als montpar frau ag-
nes Stockin vnd haijn elʃen jʃt gelengt ad proxi(mu)m
Jtem lorentz kancker haijt jm ʃin kŭnd gegen gerlachs henne laijß-
kūnd geoffent en offenenn vnd nach der kund ʃagen begert er jrer ʃagen Copiam
2 h Jtem brŭder Velten zu den predigern hat eijn zweijʃchu(n)g ge-
than vff ʃchuß cleʃen vt prima
Erfolgt Jtem jacob thome durch ʃin anwalt thomas Endreßen erfolgt
Rinhirman vor eijn gld vff das bŭche
Erfolgt Jtem johan von ʃcharpenʃtein vnʃer Schult(heiß) erfolgt Rínhír-
man vor eijn freŭell pro c(on)tu(maci)a
Erf(olg)t Jtem hanß jacob manbachs eijden zu ober jngelnheijm erfolgt
Dijnen cleßgin zu winheijm vor funfftenhalben gld vff
ʃín jnredde
Henne Thomas, den Mann bzw. Hauswirt der Frau, am Gericht habe und lange Zeit gehabt habe und hofft, das dieser Eid der Frau nicht zugelassen wird. Darauf trägt Grede eine allgemeine Einrede vor, besonders dass dieser Vortrag sich nicht auf ihr Recht erstreckt, hofft auch, dass dies sie nicht an ihren Rechten hindert, und beantragt ein abschließendes Recht in dem Maß wie zuvor, und sagt, wenn Henne Thomas, ihr Hauswirt, in rechtlicher Verhandlung stehe, lasse sie geschehen, was Recht ist. Die Schöffen antworten, sie lassen es bei ihrem vorgesprochenen Urteil wie zuvor. Dagegen lässt Grede das Urteil festhalten und ist diese Angelegenheit zum nächsten Gerichtstermin verschoben.
In der Angelegenheit zwischen Hans Gobhard und Hans von Limpurg ist heute zum nächsten Verhandlungstermin verschoben worden.
Peter Bender von Wicker, zu Winkel wohnhaft, und Hans von Faller, Strohschneider, haben sich das Gerichtsbuch öffnen lassen. Nach der Eröffnung haben beide Parteien das [im] Buch festhalten lassen. Jede Partei begehrt Kopie des Buches.
Cristgen Schneider verklagt Henne Thomas. Henne Thomas, habe Cristgen, diesem Kläger, Gewalt angetan und ihn auf einer kaiserlichen freien Straße niedergeschlagen. Das schade ihm an seinem Leib und Gut knapp 100 Gulden, in gutem Glauben, unter Vorbehalt dessen, was ihm zum Recht dient. Darauf hat Henne Thomas seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag erhalten.
Das Verfahren zwischen Jeckel Gunthrum und Emmel Bartholmäus ist heute zum nächsten Gerichtstag verschoben worden.
Das Verfahren zwischen Hans Acker als Momber der Agnes Stockin und Else Han ist zum nächsten Gerichtstag verschoben worden.
Lorentz Kancker hat sich seine Zeugenaussage gegen Henn Gerlach eröffnen lassen und nach der Eröffnung begehrt er Kopie ihrer Aussagen.
Bruder Valentin von den Predigern erhebt wie die erste eine zweite Heischung gegen Clese Schaus.
Jakob Thomas verklagt Herman Ryne auf einen Gulden auf das Gerichtsbuch.
Johann von Scharfenstein, unser Schultheiß, verklagt Herman Ryne wegen eines Frevels und Ungehorsamkeit.
Hans, Eidam des Jakob Manbach, zu Ober-Ingelheim verklagt Clesgin Din zu Weinheim auf 4 ½ Gulden und auf seine Einrede.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 062, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-062/pagination/10/?cHash=880d0f98d6daa63d3ea658a673f19c8d&L=0 (Abgerufen am 30.10.2024)