In vergagner Faʃtenn vff dem ʃtaidts huʃths begert
der clag ein richtlich antwŭrt ia ader nein ob ʃolichs ge
ʃtheenn ʃey ader nit dar vff iʃt im dilacionn ad p(roximu)m nach
Lorentz kanck(er) Jtem in der ʃachenn zwiʃʃenn Gerlachs henn vnd lor
Gerlach hen entz kanckers als vff iungʃte gethann antwůrt ʃagt
lenhart montp(a)r das er dem jungʃtenn vordragenn ʃo
durch gerlachs henn vorbracht keynenn glabenn geb
vnd wil ʃolichs aŭch mit gemeinen inredenn widderfecht
hab(e)nn mit Repeterŭng Lorentzs kanckers furiger vor-
drages vnd wil alʃo zȗ recht geʃtloʃʃenn hann wie dann
dar inn begert vnd vorgedragenn iʃt Seczs zu recht vnd be-
gert das das gegentheil auch beʃtließ dar gegenn
hat henn Gerlach tag begert vnd Copiam ad p(roximu)m
Jtem Lenharts p(ar)theie Erk(e)nt eynn nichtige vonn joʃten
vnd vnformliche verhandŭng vnd ʃagt wo er ine vmb etzwas
anczuklagenn ʃol formlich handelnn
Erf(olg)t Jtem Acker hans Erf(olg)t bender henn vffs bŭch
Jtem Vff jungʃt vordragenn hann henn ʃo vort in vorge-
Han hen dragenn iʃt als vff etlichenn verheiß So durch bubenn
Bobenn cles Cleʃenn geʃtheenn als helichs gabe im dar gedann ʃein mit
beger der ʃelbigenn Sagt hann hen wie das Er eynn kint
hab mit bubenn cleʃenn leiplicher dochternn vnd noch
in lebenn iʃt ʃolichs kindes begert er aůch noch wie vor
mals begert ʃein iʃt dŭrch denn budelnn vonn beʃtheit
Eyns amptman(n)s Dar vff begert er das widdertheil
dilacionn vnd Copiam
Jtem Bobenn cleß hait in antwůrts wee weiß ingelacht
gegenn vnd wieder hann henn vff ʃeynn clag die Er han
henn montag nach Corporis criʃti vonn im geʃtheenn vt
Seqůitŭr Vor auch Ernuɉeʃtenn Erʃamenn ʃthult(heißen) vn(d)
Scheffenn des gerichts alhie zu Nedernn Ingelnheim
erʃtheint Bobenn cles vnd gibt antwurt hann henn vmb
ʃein gethane clag Nemlich als han henn Cleger anzeigt er
hab der kleider eyns deils beczalt geʃtet Cles der beclagt
nit auch als der Cleger melt eynn mantel geʃtet er auch
nit wann der gemelt mantel ʃey ʃeiner fraúwenn wei-
ther als der cleger melt eynn halp fuder weins Sagt der
verclagt der weynn ʃey verglichenn vnd betzalt geʃt im des
artickels auch nit Auch als der Cleger melt eynn roit ʃock
ist an vergangenen Fasten auf dem Stadthaus geschehen. Der Kläger begehrt eine gerichtliche Antwort 'Ja' oder 'Nein', ob solches geschehen sei oder nicht. Darauf ist im Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag gewährt worden.
In dem Verfahren zwischen Henn Gerlach und Lorentz Kancker sagt Leonhart Fluck, Momber, auf die jüngst getane Antwort, dass er dem jüngsten, durch Henn Gerlach vorgebrachten Vortrag keinen Glauben schenkt, und will dies auch mit einer allgemeinen Einrede angefochten haben, mit Wiederholung des vorherigen Vortrags Lorenz Kanckers, und will auch gerichtlich abgeschlossen haben, wie darin begehrt und vorgetragen ist. Bringt das vor Gericht und begehrt, dass die Gegenpartei ebenfalls abschließt. Dagegen hat Henn Gerlach einen Gerichtstermin begehrt und Kopie bis zum nächsten Gerichtstag.
Leonharts Partei erkennt eine nichtige und nicht formgemäße Verhandlung von Jost und sagt, wenn er sie wegen etwas anzuklagen habe, soll er formgemäß handeln.
Hans Acker verklagt Henne Bender auf das Gerichtsbuch.
Auf den jüngsten Vortrag, den Henne Han gegen ihn vorgetragen hat, ist ihm auf einer Verheißung, die durch Clese Bube geschehen ist, eine Hinlichgabe dargelegt worden, mit Begehr derselben. Henne Han sagt, dass er ein noch lebendes Kind mit der leiblichen Tochter des Clese Bube habe. Er begehrt auch noch, wie vormals begehrt worden ist, einen Bescheid eines Amtmannes durch den Büttel. Darauf begehrt die Gegenpartei Aufschub und Kopie der Verhandlung. Clese Bube hat eine Antwort eingelegt und der Klage des Henne Han widersprochen, die dieser Montag nach Corporis Christi [30. Mai 1524] geführt hat und wie die wie folgt lautet: Vor euch, ehrenwerten, ehrsamen Schultheiß und Schöffen des Gerichts hier zu Nieder-Ingelheim erscheint Clese Bube und gibt Rechenschaft auf die Klage des Henne Han. Henne hat als Kläger ausgesagt, er habe einen Teil der Kleider bezahlt. Das gesteht der beklagte Clese nicht, auch dass der Kläger einen Mantel angibt, gesteht er ebenfalls nicht, da der betreffende Mantel seiner Frau gehört. Weiter antwortet der Beklagte darauf, dass der Kläger einen halben Fuder Wein angibt, der Wein sei beglichen und bezahlt und gesteht ihm diesen Artikel auch nicht zu. Auch dass der Kläger eine rote Socke,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 074v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-074v/pagination/2/ (Abgerufen am 30.11.2024)