Jtem Der zweit zeug Helffrichs Joͤrg iʃt durch denn Rich geeidt vnd
Secundo teʃtis hait gelobt vnnd geʃwornn vt iuris ʃagt vff das fragʃtuck dar
vmb fŭrgeʃtalt Er ʃey inn Iacobs huʃth geweʃt geʃehenn das
Rheinherman ʃein meʃʃer außgezŭckt vnd nach dem knecht ge
hauwen hab Iacob hinder ʃeinem Thiß geʃeʃʃenn vnd der knecht
hinder Enenn gefallenn das aber Rheinhermann im Iacob(e)nn
denn ʃthadenn gedann habenn ʃolt weiß Er nit vmb das
ʃey ʃein wiʃʃes vnd hab hie mit die worheit geʃagt Et inpo
ʃitum eʃt Erʃte ʃilenciŭm vt iur(is) eʃt
Jtem Mathes vonn weinheim wil verhofftenn er cleʃgin
vonn weinheim ʃoll im ʃolichenn acker zuʃtelnn ader ʃein gelue(n)
gelt jm widderumb zugeb(e)nn ʃthuldig ʃein vnd ʃetzt zurecht
Erkent Dar vff Erkent Cleʃʃin jne zubetzalenn inn vierzehenn tag(en)
ʃi nonn pi(n)gn(us) cům Exp(e)ns
Erfolgt Jtem hans Becker erfolgt denn Grießmůler vor xv alb contu(maci)a
Erkent Jtem Rehein hermann Erkent ʃwerʃts Carlenn ij gld zů-
gebenn hie zwiʃʃen dem d neheʃtenn herbʃt vnd ʃetzt im jn
eynn f(iertel) weingarte[n] ongeuerlich gelegenn jm ʃtarnn bornn vnd(en)
zuzugeŭor Inckelnn henn wo im ʃolichs nit gehaltenn wirt
ʃal er nemen die ʃthar vnd denn wingart
1 h Jtem Acker hans Ex parte fraúw agnet(en) ʃtůckin thut eynn
Erʃthe h vff Criʃtgín ʃthneidernn vff iij alb vnd
iij hlr vnd vff ʃoliche vnderpfande
depoʃuͦit Jtem inpoʃiti viɉ f(iertel) per jodocũm Sthoͤffer quos habet Bar
tholmes peter Jtem recepit peter kauß mondag nach
Leonhardi confeʃʃoris
Recepit Jtem her Iacob drap probʃt ) Spricht zů peter ʃthaln vnd cles
beyling diʃʃer zeitt meʃʃer vmb kunt ʃthafft der warheit zuʃag(en)
wie fiell morge zalehel ʃo diß jar v(er)gang(en) mit habern beʃehet jnn
Kūndeʃage des ʃeinem acker g[e]nant die hundert morg(en) i(m) erfunden habenn
probʃt gegenn Bit ʃie anzuhalt(en) vt mo(ris) demnach ʃie dem ʃthŭlt(heißen) g thŭn
leyders henn zū gelobenn vnd nach erjnnderung jrer gethanen eyde ʃie
wackernheim dem Rat gethan haben geʃagt ein ider alleyn erfinde
gefūrtt etc zeit wie nachúolgt ʃie habenn in dem g[e]nanten acker
ʃo mit habe[r]n beʃehett geweʃt erfŭnden / wie zwentzig
morgen dreyʃʃig vnd acht rúden ) vnd habenn die
worheit geʃagt et jnpoʃit(um) teʃt(i)b(us) ʃile(ntium) vt morís
Der zweite Zeuge Jorg Helffrich ist durch den Richter vereidigt worden und hat gelobt und geschworen wie es Recht ist. Er sagt auf die entsprechende Frage, er sei in Jakobs Haus gewesen, habe gesehen, dass Herman Ryne sein Messer gezückt und nach dem Knecht gehauen hat. Jakob habe hinter seinem Tisch gesessen und der Knecht sei hinter ihn gefallen. Dass aber Herman Ryne ihm, Jakob, den Schaden zugefügt haben soll, davon wisse er nichts. Das sei sein Wissensstand und er habe hiermit die Wahrheit gesagt. Ist ihm zunächst Stillschweigen auferlegt worden, wie es Recht ist.
Mathes von Weinheim will hoffen, dass Clese von Weinheim schuldig ist, ihm entweder den Acker zuzustellen oder ihm sein geliehenes Geld zurückzugeben. Er bringt das vor Gericht.
Darauf erkennt Cles an, ihn in 14 Tagen zu bezahlen. Tut er das nicht, werden Unterpfänder eingezogen, mit den Auslagen.
Hans Becker verklagt den Griesmüller auf 15 Albus und Ungehorsamkeit.
Herman Ryne verklagt Karl Schwert, ihm zwei Gulden bis zum nächsten Herbst zu geben und setzt ihn ohne Arg in ein Viertel Weingarten, gelegen im Starnborn, unten zu neben dem Gut des Hen Inckel. Wenn ihm das nicht gehalten wird, soll er die Schar und den Weingarten nehmen.
Hans Acker reicht für Frau Agnes Stockin eine erste Klage ein gegen Cristgen Schneider auf drei Albus und frei Heller und auf entsprechende Unterpfänder.
Die durch Jodocus Schefer auferlegten 6 ½ Viertel, die Peter Bartholomäus hat, erhält Peter Kaus Montag nach Leonhardi confessoris [17. Oktober].
Der Propst Jakob Drapp fordert von Peter Stahl und Cles Beyling, zur Zeit Feldmesser, wahrheitsgemäße Zeugenaussage [in seinem Rechtsstreit mit Hen Leider von Wackernheim], wie viele Morgen vergangenes Jahr mit Hafer eingesät wurden, die er in seinem Acker, genannt die Hundert Morgen, vorgefunden hat. Beantragt, sie anzuhalten, wie es Gewohnheit ist. Demnach haben sie dem Schultheißen gelobt und nach Erinnerung an ihre geleisteten Eide, die sie dem Rat geleistet haben, haben sie folgendes gesagt: Sie haben in dem genannten Acker, der mit Hafer eingesät gewesen ist, 20 Morgen und 38 Ruten vorgefunden. Sie haben die Wahrheit gesagt. Den Zeugen wurde Stillschweigen auferlegt, wie es Gewohnheit ist.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 076v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-076v/pagination/14/ (Abgerufen am 30.11.2024)