Montag nach Iohannis Baptiʃte -
Jtem Vff iungʃtenn beʃtlŭs ʃo vonn Lenhart fluckenn in na
Lorentz kanck(e)r menn lorentz kanckers ergangenn zurecht geʃetz hait Begere(n)
Gerlachs hen de vnʃers rechtʃatz aůch ʃagt Gerlachs henn zubeʃtlůs ʃo die ge
zugenn verhort ʃein vnd publiciert will er henn auch ʃeine ìůngʃte
antwůrt Repetert habenn inhoffůng Eynn vngenu(n)[g]ʃam beweiʃůng
mit der zweyʃpelligenn gezugenn ader kunde Sol mit recht
Erkent werdenn nichtig ʃetz auch alʃo zů recht
Jtem Iacob porner Erʃtheint ʃich vff iungʃte publicertenn gezug(en)
So durch in Iacoben wider Rehin herme(n) gefurt vnd ʃag Er
nim an das in der zug ʃag gehortenn iʃt Das er Rheinhermen aŭß
gezogenn vnd alʃo gehauwenn nach dem iŭngen als die gezug(en)
ʃagenn der halbenn er herma(n) diʃʃenn cleger geʃthediget vnd
Eynne(n) finger abgehauwe(n) vnd diʃʃer cleger das beweiʃenn kan mit
dem aug(en) ʃthein ʃagt ferners war ʃein das Herma(n) ʃich inhalt
diʃʃer clag mit dem ʃthulteʃʃen verdrag(en) vm den freũel mit na
men im geb(e)nn v alb will im auch ʃolichs dintlich angenome(n)
han vnd verhoffenn er ʃolt inhalt der clag erwunde(n) vnd erla(n)gt
ʃein ʃetz zu recht mit erʃtatung des Coʃtenn vnd ʃthadenn
Peter monʃter Jtem peter mȗʃer Spricht zȗ dem grißmollernn peternn vnd ʃagt
Peter der griß er hab eynn weß in der langfart leigenn zugeuor denn boʃʃe(n)
muller In ʃoliche wes hait der můller Eynn naů wer gemacht vnd
vormals eynn alts deinn do mitt genu(n)ʃam der weʃenn ge
vnd mir geweʃt wer ʃo peter můller das ʃelbig gerůn(n)bt het
ʃ noch ʃeinem verheyß So aber nu durch das naw wer diʃʃe(n)
cleger ʃthadenn zugefugt mit den name(n) den grŭndt hen weg
gefleŭßt des er ʃic dann ʃthades beclagt vff zehenn gulde(n)
hoff er ʃoll im ʃolichenn ʃthadenn vnbilch gethan haben vnd beg
ʃetz zurech cŭm Exp(e)ns Reŭs hab(e)t ʃthŭp ad p(roximu)m
Erkent Jtem peter der grießmuller Erk(e)nt hans beck(er) xv alb ʃol-
ũendo infra qůatuor hebdo(mada) cum Exp(e)ns
tag verhuͦt Jtem Heintz vonn wemis hat tag gegenn dem ʃthůling(e)r ad p(roximu)m
gelengt Jtem die ʃatz zwiʃʃenn Ioʃt Raʃernn vnd heückers grede gel(engt) ad prox(imum)
Jtem emes frederich wendeling erkent Ioʃt(en) ʃtherenn viɉ gld fur
lidonn mit heiln vnd atzung an im verdint zubetzalenn
Een vff der ʃthult ʃo bender henn im wendeling(en) an eynem er
kaufftenn wi(n)gart ʃthuldig iʃt
Gelengt Jtem die ʃache zwiʃʃenn henels henn vnd hans beck(er) iʃt gele(n)gt ad p(roximu)m
Montag 27. Juni 1524
Auf jüngsten Beschluss, der von Leonhard Fluck im Namen Lorentz Kanckers ausgegangen ist und an das Gericht gebracht wurde, wie es auch unser Urteilsantrag begehrt, sagt Henn Gerlach am Schluss, da die Zeugen verhört worden sind und ihre Aussage veröffentlicht worden ist, will er seine jüngste Antwort ebenfalls wiederholt haben. Er hofft, dass eine nicht genügende Beweisführung mit der zwiespältigen Zeugenaussage oder Beweisführung gerichtlich als nichtige Klage erkannt werde. Bringt das auch vor Gericht.
Jakob Portner erscheint auf jüngst veröffentlichte Zeugenaussage, die durch ihn gegen Herman Ryne geführt wurde und sagt, er nehme an, dass in der Zeugenaussage gehört worden ist, dass Herman [vom Leder] gezogen und also nach dem Jungen gehauen hat, wie die Zeugen aussagen. Dadurch habe Herman ihn als Kläger geschädigt und einen Finger abgehauen. Dies könne er durch Inaugenscheinnahme beweisen. Ferner sagt er, es sei wahr, dass Herman sich gemäß dieser Klage mit dem Schultheißen über den Frevel vertragen hat und ihm fünf Albus geben will. Dies sei ihm auch dienstbeflissen zugestanden worden. Er hofft, er sollte gemäß der Klage belangt sein und bringt das vor Gericht, mit Erstattung von Kosten und Schaden.
Peter Muser stellt Forderung an Peter Griesmüller. Dieser habe eine Wiese in der Langfart liegen, neben den Bossen. In dieser Wiese hat der Müller ein neues Wehr gemacht. Vormals hat es ein altes Wehr gegeben, das für die Wiesen und ihn ausreichend war. Da Peter, der Müller, das alte Wehr auf seine Veranlassung weggeräumt hat, sei dem Kläger durch das neue Wehr Schaden zugefügt, nämlich der Boden weggespült worden. Deshalb beklagt er sich über einen Schaden in Höhe von zehn Gulden. Er hofft, er soll ihm diesen Schaden auf unrechte Weise zugefügt haben. Bringt das mit den Auslagen vor Gericht. Der Beklagte hat Aufschub zum nächsten Gerichtstag.
Peter der Griesmüller erkennt an, Hans Becker innerhalb von vier Wochen 15 Albus samt Auslagen zu geben.
Heintz von Wenigs hat einen Verhandlungstermin gegen den Schulinger am nächsten Gerichtstag.
Das Verfahren zwischen Iost Raser und Grede Hucker ist bis zum nächsten Gerichtstag aufgeschoben worden.
Emich Frederich, der Vater des Wendeling gesteht, Jost Scherer 6 ½ Gulden für Lidlohn, die dieser mit Heilen und für Verköstigung bei ihm verdient hat, zu bezahlen, auf die Schuld, die Hen Bender dem Wendling für einem gekauften Weingarten schuldig ist.
Das Verfahren zwischen Henne Hennel und Hans Becker ist bis zum nächsten Gerichtstag aufgeschoben worden.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 077, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-077/pagination/2/?L=0&cHash=9200f5d52d63e2802e5beeb9b837c840 (Abgerufen am 23.11.2024)