1 h Jtem Lennhart fluck 1 h vff mertes henn vff iɉ gld vnnd ʃolich vnd(er)
pfannde
Schulteis Jtem der ʃthulteis ʃpricht zu frannckenn cleßin vmb ey(n) freůel
francken cleß(in) quod nonn dat noc(et) intan(n)t(um) Reús negat petenns abʃolui Schultec(us) volt
probare habet termi(n)u(m) iuris
jch Jdem ʃpricht zů hanʃen vonn moßbach vmb ein freũel Reus geʃt(eht) im nitzs
hanß vo(n) moß vnnd beger ledig vonn im Erkannt werde(n) Schultes offer ʃe probat
bach habet termi(n)u(m) mor(is)
Erkennt ey(n) kauff Jtem Ioigʃt ʃtherer Erkent Rurlers Iacobenn zehenn gld vor ein er-
kaŭfft hauß im ʃal gelegenn daß er Ioigʃt vm ine Iacob(e)nn erkauffte(n)
hait deß ʃal er im ann gebenn zwenn gld vnnd alle iar zwe(n)
gŭldenn zŭm herbʃt vnnd nach einnander volgende doch vnverluʃtig
zŭ ʃanct Mertes dag darnoch mit ʃolang er Iacob der zehenn gld
vonn im Ioʃtenn bezalt wirdt iʃt
Jtem joigʃtenn henn Spricht Wilhelmen von Altzenn vnnd ʃagt
joigʃtenn hen wie ʃichs icůndt begebenn hab in dißem verganngnem ihar nein
wilhelm vo(n) altze(n) vff denn Sonndag nach Bartholmej Da iʃt vff denn abendt zũnacht
Iogʃtenn henn mit Sampt Mertenn von heringen weln in die
weid gehenn ir pferdt vor wethernm ʃthadenn zuŭerhuten vnnd ʃolichs
geʃtheenn vmb neun auwernn in der nach ʃo ʃie ʃeint komen fur die
deͤr beʃonderlichenn and denn vnderʃten gebel an der badtʃtubenn haiʃt
joʃtenn henn ʃein plŭndergin neder gelacht vnnd widder ʃeinen
geʃellenn geʃagt er mũß ʃeines wegs gehenn iʃt aŭch alßo vff ein
orth gangen in den Grabenn ʃo iʃt diʃʃer verclagt Wilhelm bey ʃo
licher nacht benebelt on alle vrʃach ader bewegknis mit wortenn ader
werckenn fůr ader nach durch ʃein eygenn mutwillnn vber diʃʃen
Cleger geuallen mit eyne(m) pfhal beyelln vnnd in ene gehauwe(n)
als ober inne ermorden well vnnd iʃt auch Joigʃtenn hen im mit
ʃolichenn mord geʃthry müßenn entlaŭffenn vnnd ʃo er ʃolichs
gedann hait daß jm ader keinem bederman nit gezimpt beclagt
ʃich joʃtenn henn Schadens vff die xx gld mit ʃampt dem
ʃtherer lonn vnnd coʃtenn doch mit furbehalt Richtlicher meʃʃigu(n)g
verhofft auch Joiʃtenn henn denn verclagt(en) alʃo zucondemne(n) in
ʃthatenn vnnd Steltz zůrecht / Reŭs habet ʃthŭp ad proxi(m)um zůa(n)twort(en)
Leonhard Fluck erhebt eine erste Heischung gegen Henne Martin auf 1 ½ Gulden und entsprechende Unterpfänder.
Der Schulheiß fordert von Clesgin Frank einen Frevel. Weil er ihn nicht gibt, schadet ihm das nochmal so viel. Der Zeuge verneint, beantragt, freigesprochen zu werden. Der Schultheiß will es prüfen. Hat eine Rechtsfrist, wie es Gewohnheit ist.
Derselbe fordert von Hans von Mosbach einen Frevel. Der Beklagte gesteht ihm nichts und begehrt, von ihm freigesprochen zu werden. Der Schultheiß bietet an, es zu prüfen. Hat eine Rechtsfrist, wie es Gewohnheit ist.
Jost Scherer erkennt an, Jakob Rorler zehn Gulden für ein gekauftes Haus im Saal zu geben. Er soll ihm zunächst zwei Gulden geben und dann in den folgenden Jahren jeweils zwei Gulden im Herbst nacheinander, doch spätestens bis zum Martinstag [11. November] danach, und so lange, bis die zehn Gulden abbezahlt sind.
Josten [Scherer] stellt eine Forderung an Wilhelm von Alzey. Er sagt, wie es sich im vergangenen Jahr am Sonntag nach Bartholomäus [30. August 1423] zugetragen hat. Da wollte er am späten Abend zusammen mit Martin von Heringen auf die Weide gehen, um ihr Pferde vor weiterem Schaden zu bewahren. Das ist geschehen um 9 Uhr in der Nacht, als sie vor die Tür gekommen sind, genau an der untersten Giebelwand an der Badestube. Dort hat Josten seine Jacke ausgezogen und zu seiner Begleitung gesagt, er müsse seines Weges gehen. Er ist auch an eine Stelle im Graben gegangen, wo der beklagte Wilhelm bei dieser Nacht, ohne Grund oder von Worten oder Werken bewegt, zuvor und danach, aus Mutwillen über den Kläger hergefallen sei, und ihn mit einem Pfahlbeil so gehauen habe, als ob er ihn ermorden wolle. Josten ist mit einem Mordsgeschrei weggelaufen. Da er das getan hat, was weder ihm noch jedem anderen Biedermann geziemt, beklagt sich Josten über einen Schaden von 20 Gulden samt Arztlohn und Kosten doch unter Vorbehalt des richterlichen Ermessens. Josten hofft, den Beklagten zu Schadensersatz zu verurteilen und bringt das vor Gericht. Der Beklagte erhält Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag, um dann zu antworten.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 083, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-083/pagination/13/ (Abgerufen am 30.11.2024)