Vnnd nach ʃelicher verleʃung Antwort er vonn wegenn ʃiner huß
frauwenn vff ʃein henn mantels inbrachte clag vnd ʃagt
daß ʃie dem cleger vmb ʃein clag nit ʃthuldig zeichk des an
vrʃach vnnd ʃagt das ʃich clerlich erfindt in dem gerichts[buch] icuzu(n)t
verleʃenn das henn geyß vnd gretht ʃein Eliche huʃfraw in
zeit ires lebens habenn beide vnd ʃamenthafftig vffgebenn diß
katherein den dritteil aller jrer verlaʃʃenn guetter das ʃie
nach dem abʃterbenn henn Geiʃenn vnd grethen beider ehe-
lŭde ʃelich dritheil irer verlaʃʃenn hab vnnd guetter vnwid-
derrufflich habenn ʃal alles nach vermog vnd inhalt de[ʃ] ge
richts buchs bit der verclagt auß diʃʃenn angezeigtenn vrʃach(en)
der Clag ledig Erkannt zu werdenn vnd ʃetzs ʃelichs zůrecht
mit ʃampt dem coʃtenn Et ambo petu(n)t Copiam des vff giffs
buch
Jtem Vff iungʃt gedanne(n) clag ʃo widder cleß ʃthumachernn̄
Cleß Schuͦmachr vonn wegenn ʃeiner hußfrauwenn iʃt Cleß ʃthumecher wie
Peter ʃchaell - die clag als die erʃthe furgedragenn nit geʃtendig / Vff die
zweitte clag weihlch er auch nit geʃtet vnnd ʃagt ůrʃach das der
Cleger in ʃeiner Clagenn nemlich furgedragenn vnd
nemlich inder Erʃtenn er vermelt hoit ein montparʃthafft
ader er eynn manp(a)r ʃein ʃelt das im geʃtendentig ʃein wirt
vnnd in der zweittenn clag(en) ʃich loʃts hor(e)nn wie das er Cleß
ʃthŭmacher / ʃelt vffgehabenn hann vij gld die im dem cleger
zuʃtheenn inhalt der kerbenn Sagt cleß ʃthŭmecher war ʃein
das er Peter ʃthofferm Eynn kerb hinder jme hab welch
kerb im Peter ʃthoffernn wordenn iʃt von pet(er) ʃthoff(en) haußfrawe(n)
als er ein montp(ar) geweʃt iʃt welch dann gemacht iʃt durch
henn Buernn ʃeligenn jrn cleßgin ʃthŭmacher Erʃtenn
mann vnd mit Thomaß ernʃtenn zu heideßŭm vonn hen
ʃ buers leiplicher ʃweʃter wegenn jn dem bit g[e]nant(en)
Cleß ʃthumach(e)r vo(n) wegenn ʃeiner hußfrauwe(n) Peter ʃthoff(en)
Anzuhaltenn das er jm die ʃelbig kerb widderŭmb vb(e)r-
Nach dieser Verlesung antwortet er für seine Hausfrau auf die eingebrachte Klage des Henne Mantel, und sagt, dass sie dem Kläger wegen seiner Klage nicht schuldig ist, zeigt den Grund an und sagt, dass sich deutlich aus dem jetzt verlesenen Gerichtsbuch herausstellt, dass Henne Geis und Grede zu Lebzeiten ein Drittel ihrer gesamten hinterlassenen Güter und nach dem Tod der beiden Eheleute dieses Drittel ihnen hinterlassen haben und sie die Güter unwiderruflich haben sollen, alles kraft und gemäß dem Wortlaut des Gerichtsbuches. Der Beklagte beantragt aus diesen angezeigten Gründen, von der Klage enthoben zu werden und bringt das samt den Kosten vor das Gericht. Beide Parteien bitten um Kopie des Ufgiftbuches.
Auf die jüngst erhobene Klage, die gegen Clese Schuhmacher wegen seiner Ehefrau vorgebracht wurde, ist Clese so, wie die erste Klage vorgetragen wurde, nicht geständig. Auf die zweite Klage, welche er auch nicht zugesteht, sagt er, der Grund sei, dass der Kläger in seiner ersten Klage vorgetragen und eine Bevollmächtigung vor Gericht erwähnt hat oder dass er ein Momber sein sollte, was ihm zugestanden wird, und er sich in der zweiten Klage vernehmen lässt, dass Clese Schuhmacher sieben Gulden zurückgehalten hat, die dem Kläger gemäß der Kerbe zustehen. Clese Schuhmacher sagt, es sei wahr, dass Peter Schefer eine Kerbe aufbewahrt. Diese Kerbe hat Peter Schuhmacher von der Ehefrau des Peter Schefer bekommen, als er Momber gewesen ist. Die Kerbe wurde gemacht durch den mittlerweile verstorbenen Hen Bauer, durch Clesgin Schumacher, ihren ersten Mann, und von Ernst Thomas zu Heidesheim für Hen Bauers leibliche Schwester. Indem beantragt Clese Schuhmacher, Peter Schefer für seine Ehefrau anzuhalten, ihm die Kerbe wiederum zu über-
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 102v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-102v/pagination/23/?L=0&cHash=49bc69007db0bad24e79a1d4149200e6 (Abgerufen am 03.12.2024)