Monndags nach judica(m)
Anno etc xxvjo
Simon beder Jtem Simonn Beder begert ʃich vom Richter zubeʃcheidenn
Rhein hermand Als ʃich Rheinhermann vff beweiʃung gezogenn ob er die
verŭolgt hab wie recht Dar zu Rhein hermand ret
neynn verhofft nach zugelaißenn werdenn die zŭthŭn
das verbot Simonn vnnd verhofft er ʃolt jne laŭt ʃeiner
Clag erf(olg)t habenn vnnd ʃetzt zurecht Dargegenn Rhein
Ad ʃocios fact(um) hermann verhofft wie vor vnd ʃatzt aũch zu recht
Jtem katherin krafft ʃthoffer gelaßenn witwe macht mo(m)par
Mompar Simon jren ʃonn ʃie in gericht zuůerhghenn vnnd zuue
ʃthenn etc cum reuo(c)aci(on)e
adam von katzen Jtem adam vonn katzennIlmbogenn Ret joiʃt ʃthoffer ʃey jm
jmlbogen eyn golt gld mi(nus) vier heller er jm abuerdient mit
joiʃt ʃcheffer ʃtroʃthneidenn ʃthuldig bit außrachtŭng bey ʃon ʃtheynn wie lidons
recht zuerkennen Erkennt der verclagt rechung vnd
außrachtung zuthun in xiiij tag(en)
Jtem joʃt ʃtherer ʃpricht zůe weygandts henn das
joigʃt ʃcherer er jm ʃthuldig ʃey drey gld verʃthiner zeit vnd
weiganndts hen ziel nemlich weynnachtenn hŭer vonn weg(en) eins er
kaůfftenn hauß er vmb jne erkaufft heiß jm der clag(en)
richtlich anwort neyn ader ja ob er jm die ßhŭl ʃthŭl
dig ʃey ade nit daruff weygandt hen hait ʃthŭp xiiij (tage)
Dreßer henn Jtem joiʃt ʃtherer anwalt dreßer henns spricht zŭ vmb
kunde zugeʃpruch(en) kunt ʃthafft der warheit henn mantelnn wie das lo-
renntz kanncker de dreßer henn am rechtenn angefertigt
als vonn wegenn Criʃtoffels vonn hoen ʃpeyer ʃechs gŭldenn
betreffenn ve(r)mog eyner kerbenn vff ʃolich ʃthult dreßer hen
hen manthelnn eynn vier emig vaß ʃeiner haŭʃf(rau) auß
gebŭrgk ann Criʃtoffelnn vnnd ʃolich vas auch gena(n)t(en)
Montag 19. März 1526
Simon Beder begehrt vom Richter, ihm zu bescheiden, ob Herman Ryne die Beweisführung, auf die er sich bezogen hat, verfolgt habe, wie es Recht ist. Dazu sagt Herman Ryne 'Nein' und hofft, es soll ihm zugelassen werden, dies noch zu tun. Das lässt Simon festhalten und hofft, er soll ihn laut seiner Klage belangt haben und bringt das vor Gericht. Dagegen hofft Herman Ryne wie zuvor und bringt das ebenfalls vor Gericht.
Katherin, nachgelassene Witwe des Kraft Schefer, macht ihren Sohn Simon zum Momber, sie im Gericht zu vertreten und zu verteidigen usw. bis auf Widerruf.
Adam von Katzenelnbgen sagt, Jost Schefer sei ihm ein Goldgulden abzüglich vier Heller schuldig, die er bei ihm mit Stroh schneiden verdient habe. Er beantragt, Bezahlung bei Sonnenschein gemäß Lidlohnsrecht anzuerkennen. Der Beklagte bekennt, Rechnung und Bezahlung in 14 Tagen zu leisten.
Jost Scherer fordert von Henne Weigand, er sei ihm drei Gulden an einem vergangenen Zahlungsziel schuldig geblieben, nämlich letzte Weihnachten, für ein Haus, das er von ihm gekauft hat. Der Kläger heißt ihm eine gerichtliche Antwort 'Nein' oder 'Ja', ob er ihm die schuldig sei oder nicht. Darauf erhält Henne Weigand 14 Tage Aufschub.
Jost Scherer, Anwalt des Hen Dresser, fordert wahrheitsgemäße Zeugenaussage von Henne Mantel, dass Lorenz Kancker und Henne Dresser am Gericht einen Kerbzettel angefertigt haben für Cristoffel von Hohenspeyer, sechs Gulden betreffend. Auf diese Schuld haben Henne Dresser und Henne Mantel ein vierohmiges Fass seiner Ehefrau dem Cristoffel verbürgt. Dieses Fass hat
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 115, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-115/pagination/8/ (Abgerufen am 30.11.2024)