Jtem Criʃtiann brandenpŭrg hatt Eynn zethel i(n)gelegt
darin vermerck wiert wie ʃtadenns hanns frederich holtzflußer ʃelig(en)
zŭ meintz bŭrger ( der dann ʃein ʃon geweʃt) vor dem ʃthult(heiß) erkant
vor etlich gebŭrt vnd emphangenn holz etc eyn ʃum(m)a gelts v(er)mog des
zethels begert demnach bezalŭng welcher zetthel alʃo lutend wie
nachŭolgt anno d(omi)ni XVc xxiiij vff dinʃtag nach Conŭerʃio(n)is
paulj hat hanns vonn ʃtadenn wonnhafftig zŭ weinheim
Erkennt vor dem veʃtenn ju(n)gh(e)r johann vonn ʃcharphenʃtein
ʃchulteis das er ʃchuldig iʃt Frederich brandenpŭrg Burger zŭ
meintz / vor holtz zwolff gld mi(n)der zwhenn alb menntzer
werŭng viervn zwentzig alb vor denn gld soliche gelt zŭ
bezalnn vff zwey ziel vffbartholomei eyn ziel ʃechs gld
hie zwußenn oiʃternn das ander ziel vff bartholomei vnd hans
vonn ʃtadenn obg[e]nannt ʃeummig wurde an der bezalŭng hat hans
verwiligt das der ʃthult(heiß) mag frederichenn obg[e]nannt dŭrch eyn
bŭthel phand gebenn vor ʃolich gelt das genŭ(g)ʃam ʃey vnd der gebraŭche
als nit ʃein eigenn guetternn gleicher weiß als Frederich vor
g[e]nannt ʃoliche phanndt ader gŭetter mit allem Rechtenn erwind(en)
het hie bey ʃeint geweʃt Die erʃamen paul(us) cleß vnd paul(us) henn
vnd ich philippus malʃthenperg pharher vonn bed weg(en) ʃolichs ge
ʃtribenn jm jar vnd dag wie obʃtet philipp(us) melʃthenperg
no(bi)s p(er)nota (e)ßt Daruff erkennt hanns vonn ʃtadenn gna[n]t(en)
Criʃtiann etc ʃechs gŭldenn Z ʃtlecht gelt er jm zubezalenn
neheʃtkomenn ʃanct johannis dag baptiʃte wo das nit beʃthe ʃol
er jne macht habenn zuphenndenn als het er jne mit allem recht(en)
erlangt vnnd Erwundenn -
Carle ʃmeit Jtem Carle ʃmeyt Ret vff richtliche frag johannes vonn dreiß
johannes von denn kommer betreffenn das er vnnd her jorg ʃdiel pharher ʃeyenn
treiß
Christian Brandenpurg hat einen Zettel eingereicht, auf dem vermerkt wird, dass Hans Stade Forderungen hat gegen den mittlerweile verstorbenen Frederich, einen Holzflößer, Bürger in Mainz, der sein Sohn gewesen ist. Er hat kraft des Zettels vor dem Schultheiß eine Summe Geld anerkannt für etliches gebührendes und empfangenes Holz usw. und begehrt Bezahlung. Der Zettel lautet folgendermaßen: Im Jahr 1524 am Dienstag nach Conversio Pauli [1. Februar] hat Hans von Stade, wohnhaft in Weinheim, vor dem festen Jungherrn Johan von Scharfenstein, Schultheiß, anerkannt, dass er dem Frederich Brandenpurg, Bürger zu Mainz, für Holz zwölf Gulden abzüglich zwei Albus, Mainzer Währung, zu zahlen schuldet, 24 Albus für einen Gulden gerechnet. Als erstes Zahlungsziel waren sechs Gulden bis Ostern und der Rest an Bartholomäus [24. August] vereinbart.
Hans von Staden ist mit der Bezahlung säumig geworden. Hans hat zugestimmt, dass der Schultheiß Frederich durch einen Büttel Pfand für das Geld geben kann, das ausreichend ist. Frederich darf diese Pfänder, die nicht seine Eigengüter sind, in der gleichen Weise gebrauchen, als ob er solche Pfänder oder Güter mit allen Rechtsmitteln erworben hätte. Hierbei sind für beide Parteien die ehrsamen Clese Pauel und Henne Pauel sowie Pfarrer Philip Melsthenperg anwesend gewesen. Solches wurde im Jahr und Tag wie es oben steht geschrieben. Philip Melsthenperg ist uns bekannt. Daraufhin erkennt Hans von Stade an, dem genannten Cristian Brandenpurg sechs Gulden schlechtes Geld bis kommenden Tag Johannis Baptiste [24. Juni] zu bezahlen. Geschieht dies nicht, soll er Macht haben, zu pfänden, als hätte er ihn mit allen Rechtsmitteln belangt und Recht bekommen.
Karl Schmied sagt auf die gerichtliche Frage des Johannes von Treis, die Bekümmerung betreffend, dass er und Pfarrer Jorg Diel,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 128v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-128v/pagination/16/ (Abgerufen am 30.11.2024)