Mitwoch nach Letare
Jtem Carle ʃmeit anwalt vnd mompar der iŭngf(rau) Elizabet
Elizabet vo(n) der vonn der bŭrden etc hoit eynn gelegt eynn ʃchrifftlichenn
Bŭrde gewalt jm von g[e]nanter Elizabet vbergebenn vnd vnther jrem jngʃigel
peter nagel zŭgeʃtalt des datŭm ʃtŭndt mondags nach ʃanct matheis
Peter naell des helligen apoʃttelnn vnd Euangeliʃten tag anno etc
zwenntzig vnd vier bat denn zŭŭerleʃenn Ret demnach das
ʃchCleß ʃthŭmacher berŭmpter mompar Peter Nagels von Dirm
ʃtein ʃein gewalt dergleichenn vor beŭeʃtigŭng des kriegs
nichtigkeit des proces zŭŭerhutenn jn recht fŭrbrínge befelt
er jm fŭr ʃein jnrede vnnd als dann in die haŭpt ʃach
zuʃchreitenn vnd zŭhanndel wie ʃich im rechten geburt vnd
vonn noitenn ʃein wirt Daruff begert philips ʃchŭchman dag
vnnd Copy h(a)b(e)t ad prox(imu)m
Erkennt Jtem Thomas henn Erkennt dem ʃchŭlt(heiß) aŭßrachtŭn(n)g
eynns freŭel hie zwißenn Oiʃternn ʃi no(n) pig(nus)
Jtem Philips ʃchŭchman anwalt vnd momp(ar) hans grabyßen
hans grabyʃen Bŭrger zu frannckfŭrt Hot Claʃgs weiß ʃtriefftlich inge
hans vo(n) limpŭrg legt gegenn hans von limpŭrg wie nachvolgt laŭd(en)
Vor euch Ernŭeʃten Schŭlt(heiß) vnd ʃchoff(en) des gerichts hie zŭ
Nedernn jngelnheim Erʃcheint philips ʃthŭchman als
anwalt vnnd mompar des Erbarnn hans grabyßenn
bŭrger zŭŭ frannckfŭrt / bringt Clagennde in recht fůr
gegenn vnd wider Hanns vonn Limpŭrg vnd ʃagt wie
das eynn fraw mit dem namen Engel g[e]nant / het hans
grabyßenn obgemeltt etlich kramwerg / namlich meßer
gŭrthel bůthel etc alle vor fier gld golts werŭng ʃechs
vnnd zwenntzig alb vor denn gld gerechnet / abge-
bŭrgckt das im noch vnbezalt aŭʃsthe welche Fraw hans /
Mittwoch 3. April 1527
Karl Schmied, Anwalt und Momber der Jungfrau Elisabeth von der Burden hat eine ihm von Elisabeth übergebene schriftliche Vollmacht eingereicht und unter ihrem Siegel zugestellt, die das Datum Montag nach St. Matheus des heiligen Apostels und Evangelisten [21. September] 1524 trägt. Er beantragt, diese zu verlesen. Spricht demnach, dass Clese Schuhmann, angenommener Momber Peter Nagels von Dirmstein, seine Vollmacht desgleichen vor Bestätigung des Rechtsstreites, um Nichtigkeit des Prozesses zu verhüten, im Gericht vorbringt und befiehlt ihm, seine Einrede vorzubringen und dann zur Hauptsache zu schreiten und zu handeln, wie es sich im Gericht gebührt und notwendig ist. Darauf begehrt Philip Schuhmann einen Verhandlungstermin und Kopie. Hat er zum nächsten Gerichtstag erhalten.
Henne Thomas erkennt an, dem Schultheißen bis Ostern einen Frevel zu entrichten. Geschieht dies nicht, erfolgt Pfändung.
Philip Schuhmann, Anwalt und Momber des Hans Grabysen, Bürger zu Frankfurt, hat eine schriftliche Klage eingereicht gegen Hans von Limpurg, die folgendermaßen lautet: Vor euch, ehrenwerten Schultheiß und Schöffen des Gerichts hier zu Nieder-Ingelheim erscheint Philip Schuhmann als Anwalt und Momber des ehrbaren Hans Grabysen, Bürger zu Frankfurt, und bringt Klage im Gericht gegen und wider Hans von Limpurg vor. Eine Frau namens Engel habe von Hans Grabysen etliche Kramware, nämlich Messer, Gürtel, Beutel usw. im Wert von 4 Goldgulden, 26 Albus für den Gulden gerechnet, abgebürgt, das ihm noch unbezahlt aussteht. Diese Frau hat Hans
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 132, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-132/pagination/21/ (Abgerufen am 02.11.2024)