Der Erbar Emas Tonges hot wol vergenu(n)gt vj ß
jerlicher gultenn namliche zwolff d ʃolicher gult(en)
ʃagenn ich joʃt den genanten thonges qŭeit vnd le
dig vom jar xxji xxij vnd xxiij welchs bekentnŭß
verbot peffer henn mo(mper) wie recht Demnach ʃagt
Pet(er) vonn Finthenn als gultgenoße ʃoliche velt ʃie jme
wŭrdenn vnd daŭonn in funffzigk iarn ine keyn gūlt
gebenn verhofft der halbenn der clager wo er vermei(n)t
daŭff gŭlt zuhabenn ʃolt beweyʃenn • Dargegenn
han Momp(a)r Sagt das nit wenig zŭ befremden der
geŭerlichen verantwŭrtt Thonges peter von finthenn als
er ʃagt er hab von dem gedachtenn vnderphand jne
Funffziek jarnn nie keynn gũlt geben etc d iʃt
wißentliche das er ʃoliche felt niet vber iiij jar in-
gehapt verhofft er ʃolt bey warheitt anʃag(en) wie lang
er jn ʃolichenn vnderphande der gedachtenn ix ß hlr
jerlicher gúltenn leygenn gehapt • setzs zu recht
darŭff het d pet(er) vonn Finnthenn hot ʃthupt Dergleyche(n)
Nickeln Gerlach der gŭlt(en) halbenn dag ad p(roximu)m
Mondags nach Quaʃimo(do)genitj
Jtem Ioigʃt ʃther(er) 3 clag oder h vff die kneyben aw
3 clage vt alie •
der ehrbare Thonges sechs Schillinge jährliche Gülte nämlich zwölf Denar entrichtet hat. Solcher Gülte, sage ich, Jost Scherer, den genannten Thonges quit, ledig und los für die Jahre 1421, 1422 und 1423. Diese Erkenntnis lässt Momber Henne Pfeffer festhalten, wie es Recht ist. Demnach sagt Peter von Finthen, dieses Feld habe er bekommen und er habe 50 Jahre lang keine Gülte gegeben. Der Kläger hofft deshalb, wenn er vermeint, eine Taufgülte zu haben, sollte er das beweisen. Dagegen sagt der Momber aus, die gefährliche Rechtfertigung des Peter von Finthen sei nicht wenig befremdlich, wenn er sagt, er habe von dem gedachten Unterpfand in 50 Jahren nie eine Gülte gegeben, denn man wisse, dass er dieses Feld nicht länger als vier Jahre lang innegehabt hat. Er hofft, er sollte wahrheitsgemäß ansagen, wie lang er in diesem Unterpfand die gedachten neun Schilling Heller Jahresgülte liegen gehabt hat. Bringt das vor Gericht.
Darauf hat Peter von Finthen Aufschub bekommen, desgleichen Gerlach Nickel wegen der Gülte. Verhandlungstermin zum nächsten Gerichtstag.
Montag 20. April 1528
Jost Scherer erhebt wie die anderen seine dritte Klage oder Heischung wegen der Kneiben Aue.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 175, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-175/pagination/4/ (Abgerufen am 02.11.2024)