Starcken margred Jtem Starcken henne margred dūrch {...}
Agnes gotzenhen- locutorem Clagt von Agneʃen dißer zijth Gotzen{...}
ginß maijdt ʃagt wije ʃie margred vor verʃchiener zijth / jnne {...}
heijtt gelegenň / dar dūrch die jrer vernūn{...}
vß gottes crafft zü zemlicher vernūnfft wid{...}
ʃije eijneß mangels / zu jrer lijbe gehorig / j{...}
ʃije jnne jrer krancheijt komen ʃij / ʃolich ma{...}
verclagtenň / begert von jre widder zinß{...}
zü ʃagen jn waß maijß der hinter ʃije k{...}.
Dar vff agnes die beclagt begert v{...}
tag zü antworten zwißem nehʃten ge{...}
her jorg brūncken- Jtem her Georg Brūnckenʃtein {...}
ʃtein pfefferhen reddener leonhart fluͤcken dregt vor / wije {...}
vnd vierd heijʃchu(n)g hab gethan von wegen der p[räse}nz {...} {Pfef-}
ferhenne von wegenň eijnß fl gelts gehandtreicht zinßes vn{...}
alles das ʃo hijltzenhengen jnne Rijchs gericht gelaijßen / der halben
er hab g(e)n(ann)tem pfefferhenne heūde vffholūng verkunden laijßenň
Begert betzalūng oder jme vffholūng zu erkennenň Dar
vff pfefferhenne antwort / er ʃij eijn nūwe zu komen man jnne
daß gůt vnd ʃij jme nit vorgehalt(en) mit dem fl gelts vnd So
ʃich leonhart als anwalt berūme eijnß gehandtreicht(en) zinß der do
ʃtehe vff allen guͤternň hiltzen hengen ʃelig verlaißen / So verhofft
pfefferhenne er ʃoll ʃolichs bij brengenň vnd bewijʃen Dar ge-
gen Sagt leonhart jnne namen obʃteth / So ʃich pfefferhenne verne-
men vnd horenň laijßt / er ʃij eijn nūwe zu komen man / hab kein bericht
jnhalt ʃins angebens / hett er billich vor der vierden clage fūrge-
tragenň / deßhalber ʃin jtziger fūrtrag nit ʃtaijdt hab / vnd begert
noch vffholūng wije vor / Dar vff ʃich pfefferhenne erbeūt / eijnßs
gūtlichen vertrags zwißen nehʃt(en) gericht / So deß nit geʃche jglichem
ʃin recht / als heūde vorbehalt(en) / haben beijde parthij angenomenň
jn crafft erf(olg)t Jtem Cleßgin Sijdendisteln vnʃerm buͤttel jʃt ʃin erfolgknūß
p • b • etc er gethane haijtt vff hanß gijsen vor ɉ fl heūpt gelts vnd gerichts
Coʃtenň vnd ʃchatenň / heūde jnne Crafft erkant / vnd ʃin fūrter
pfand beredt buͤttel erleūbt vnd vßgefragt vt jūris
pancraci(us) kūrʃen(er) Jtem pancraciűs kūrʃener beclagt co(n)tūmaciam oder vngehor-
jacob ʃcherer ʃam jacob ʃcherers / vnd bitt vmb eijn buͤttel jme fūrter zü ver-
kūnden ane daß nehʃt gericht
Erkentt Jtem helfferich der wirth zü kannen / erkent Eūa / Samūels
deß jūdden fraūwen jtzo zu winternheijm wonhafftig fūnff fl
zü betzalen vnd zü geben zwißem nehʃt (em) gericht / doch ʃag er hab
vor hin vff ʃolich ʃchult gebenň eijnň weijde ganß / welch jme abge-
hen vnd geʃlag(en) ʃoll werden jn dißer ʃchūltt
Margret Starck, die Witwe von Henne klagt durch ihren Fürsprecher Agnes an, zur Zeit die Magd von Henne Gotz und sagt: Mangel. Krankheit. Fordert Zins. Darauf fordert Agnes, die Beklagte, ihren Termin zu antworten; bis zum nächsten Gerichtstag.
Herr Jorg Brunckenstein trägt durch seinen Redner Lenhard Fluck vor: Dass er die 4. Klage erhoben habe für die Präsenz gegenüber Henne Pfeffer wegen einem Gulden Geld Zins, der in die Hand zu reichen ist, auf alles, was Henne Hiltz im Reichsgericht hinterlassen hat. Deswegen hat er Henne Pfeffer für heute die Einziehung verkünden lassen. Er fordert Bezahlung oder ihm die Einziehung zu erkennen. Darauf antwortete Henne Pfeffer: Er sei als neuer Mann an das Gut gekommen und es sei ihm kein Gulden Geld als Vorbehalt mitgeteilt worden. Und wenn sich Lenhart als Anwalt berufe auf einen in die Hand zu reichenden Zins, der auf allen Gütern stehe, die der verstorbene Henne Hiltz hinterlassen hat, so hoffe Henne Pfeffer, er solle solches beibringen und beweisen. Dagegen sagt Lenhart im Namen der oben Genannten: Wenn sich Henne Pfeffer vernehmen und hören lässt, er sei ein neu hinzugekommener Mann und er habe keinen Bericht über das Gesagte – das hätte er billiger Weise vor der 4. Klage vorgetragen. Deshalb sei sein jetziger Vortrag nicht statthaft und er fordert die Einziehung wie zuvor. Darauf bietet Henne Pfeffer einem gütlichen Vertrag an bis zum nächsten Gerichtstag. Geschehe das nicht, so sei jeder Partei ihr Recht, so wie es heute ist vorbehalten. Haben beide Parteien angenommen.
Cleßgin Seidendistel, unserem Büttel, wurde seine Klage, die er getan hat gegen Hans Geis wegen ½ Gulden Hauptgeld und Gerichtskosten und Schaden heute als rechtsgültig anerkannt und es wurde dem Büttel erlaubt, weiter die Pfänder zu benennen und gefragt, wie es Recht ist.
Pankratius Korsner beklagt den Ungehorsam von Jacob Scherer und bittet um einen Büttel, ihm weiteres zu verkünden; bis zum nächsten Gerichtstag.
Helffrich, der Wirt zur Kanne, erkennt an, Eva, der Frau des Juden Samuel zu Winternheim wohnhaft, 5 Gulden zahlen und geben zu müssen bis zum nächsten Gerichtstag. Doch er sagt, er habe auf die Schuld hin eine Weidegans gegeben, welche ihm abgezogen und abgeschlagen werden soll an dieser Schuld.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 035, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-035/pagination/8/ (Abgerufen am 29.11.2024)