Dinstags nach Egidij abbatis Anno etc xxi
kūnd zuge- Jdem hanß von langendernbach der alt / ʃchūldigt vmb kūntʃchafft
sproch(e)n hanß der warheit wijlhelm metzelern / ʃich der zü Eltūil zu gebrūchen hab
von la(n)gendern Jnne recht gegen vnd widder peter vngeren / deß jūngen hanßen
bach von langendernbachs ʃtroheʃchniders nachfarenň / Sagt wije daß
wijlhelmen dem kūnd wißentlichen / daß er hanß hab jme wilhel-
men verkaūfft etlich wingart(en) vnd erden jn ober jngelnheijmer gemar-
ken gelegen / eijnß vffrichtig(en) kaūffs vmb xj fl vj alb / Solichs kaūf
gelts er wilhelm der kūnde / hanßen von dernbach dem jungen / diß zūg{en}
forers brūder ix fl gereicht von ʃin diß zugen wegen forers als ʃin{...}
brūder wegen / vnd jme hanʃen dißen zugen forer vormaijls ij fl vi
alb gereicht / den kaūff alʃo vorgnūgt vnd betzalt / Bitt den zūg(en)
anezūhalt(en) / jme ʃins wißens kūntʃchafft der warheit zü geben Teʃtis
vult obedire et paratus
kūnd zü geʃproch(e)n Jtem Cleʃe kijtze durch joiʃt ʃcherern ʃin reddener Sagt wije er
Cleʃe kijtze con(tra) Cleʃe mehe kūnd erfarn zwißen jme vnd peter jūgeßheijm zu den
pet(er) jūgeßheijm forig(en) verhort(en) / So nū der erʃt(en) kundʃage nit geoffent vnd hinterm rich{...}
noch verhalt(en) / begert er ʃich wijther zü zűlaijßen mit ferner kūnden / d{...}
auch mit fūrbehaltu(n)g daß gerichts būche zū erʃūchen jn kūnde wijʃe jm{e}
aūch zu eroffen wije vor gebeten(n) / Dar vff haijtt peter von jūgeß
heijm zü gelaijßen waß recht / vnd hijer vff ʃchuldigt Cleʃe kijtze
dūrch g(e)n(ann)ten ʃin reddener / peter oͤten / Sagt er beger ʃin wißens ob ni{t}
ware / daß das hūʃch hoijff mit ʃinen zūnen vnd der gart(en) / dar jnne
peter von jūgeßheijm jtzo wonet / jn verʃchienen jarn geweʃt ʃij / deß
alten cleʃe kijtzen / jtzo diß zūgenforers aneherren vnd deß ʃelbig(en) fraū-
wen Testis paratus obedire
Jdem Cleʃe kijtze Schūldigt wijther vmb eijn artickel vormaijls
nit fūrgetragen mathis henrichen / begert darūmb ʃin wißen / ne(m)lich
daß ware jʃt / daß er Henrich vor verʃchiener zijth eijn teijls man geweʃ{en}
zwißen cleʃe kijtzen vnd petern von jūgeßheijm / als von wegen eijnßs
Enckeln teijls halber / vnd daß jme vor hūʃch / hoijff / garten / huʃchraitt vnd
zwo wieʃen obeʃtūmpt nicht ʃij worden / vnd jme noch nit verglichen
begert ʃin wißen darūmb / Testis paratus vt jūris / hijer vff peter
von jūgeßheijm antworth Er lijeß zü waß recht were Dar vff ʃagt
joijst ex(par)te cleʃe kijtzen er verhofft peter eg(e)n(ann)t ʃoll jß mit willen zü
laijßenň jʃt auch alʃo geʃcheen
D(omi)ne jn Engelntal Jtem leonhart fluͤcke von wegen der jūngfraūwen jm cloʃter
Helfferich wijrt Engelndaijll Clagt von helfferichen dem wirth Sagt er helfferich ʃij
den g(e)n(ann)t(en) jungfrauen ʃchūldig xxij ß verseßener zinß vom jare xv
vff martinij fellig geweʃt / begert / betzalung Cum expen(sis) Dar vf
ʃagt helfferich er geʃtehe der clage / Dar geg(en) ʃich leonhart zeūgt vff
zemlich bewijʃūng vnd begert ʃin tag dar zü / habet vt jūris
Dienstag 3. September 1521
Hans von Langendernbach der Alte beschuldigt Wilhelm Metzler wegen einer wahrheitsgemäßen Zeugenaussage und die Zeugenschaft zu Eltville zu leisten im Rechtsaustrag gegen Peter Unger, den Nachfahren des jungen Hans von Langendernbach, Strohschneider. Er sagt: Dass Wilhelm dem Zeugen bekannt sei. Dass er, Hans, ihm, Wilhelm, etliche Weingärten und Erde in der Ober-Ingelheimer Gemarkung in einem aufrichtigen Kauf verkauft habe für 11 Gulden 6 Albus. Von diesem Kaufgeld habe er, Wilhelm der Zeuge, Hans von Dernbach dem Jungen, dem Bruder des Zeugnisgebers 9 Gulden gegeben für den Zeugnisgeber. Und Hans der Zeugnisgeber hatte dem Zeugen zuvor 2 Gulden 6 Albus gereicht. Er bitte, den Zeugen anzuhalten, von seinem Wissen wahrheitsgemäße Aussage zu machen. Der Zeuge will gehorchen und ist bereit.
Clese Kitz sagt durch Jost Scherer, seinen Redner: Dass er, Clese, von mehreren Zeugen erfahren habe, in der Streitsache zwischen ihm und Peter von Jugenheim, die zu den zuvor gehörten auch gehört werden sollten. Da nun die Zeugenaussagen des ersten noch nicht geöffnet und beim Reichsgericht hinterlegt sind, fordert er, ihm weitere Zeugen zuzulassen, auch mit dem Vorbehalt, das Gerichtsbuch zu befragen als Zeugnis, ihm das auch zu öffnen, wie zuvor erbeten. Darauf hat Peter von Jugenheim zugelassen, was Recht ist. Und hierauf beschuldigt Clese Kitz durch den genannten seinen Redner Peter Ott und sagt: Er fordert sein Wissen, ob es nicht wahr sei, dass das Haus, Hof mit seinen Zäunen und dem Garten, in dem jetzt Peter von Jugenheim wohne, in vergangenen Jahren dem alten Clese Kitz gewesen sei, dem Vorfahren dieses Zeugenführers und dessen Frau. Der Zeuge ist bereit zu gehorchen.
Clese Kitz beschuldigt weiter Mathis Henrich wegen einem Artikel, der zuvor nicht vorgetragen wurde und fordert deswegen sein Wissen; nämlich, ob es wahr ist, dass Henrich einer der Unterhändler der Teilung gewesen sei zwischen Clese Kitz und Peter von Jugenheim für einen der Enkel. Und dass ihm für Haus, Hof, Garten, Hausrat und zwei Wiesen unbestimmt nichts geworden sei und sie noch nicht verglichen. Er fordert sein Wissen darüber. Der Zeuge ist bereit, wie es Recht ist. Hierauf antwortet Peter von Jugenheim, er lasse zu, was Recht ist. Darauf sagt Jost für Clese Kitz: Er hofft, der genannte Peter soll es willentlich zu lassen. So ist es auch geschehen.
Lenhard Fluck für die Nonnen im Kloster Engelthal klagt Helffrich den Wirt an. Er sagt: Er, Helffrich sei den genannten Nonnen 22 Schilling ausstehende Zinsen von 1515 an Martini fällig gewesen. Er fordert Bezahlung mit den Ausgaben. Darauf sagt Helffrich, er gestehe die Klage nicht. Dagegen beruft sich Lenhart auf angemessenen Beweis und fordert seinen Gerichtstag hierfür. Erhält er, wie es Recht ist.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 044v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-044v/pagination/13/ (Abgerufen am 03.12.2024)